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MANNHEIM (dpa-AFX) - IG-Metall-Chef Detlef Wetzel hat vor Risiken für Arbeitnehmer beim Vormarsch des Internets in der Industrie gewarnt. "Die Vernetzung von Maschinen untereinander und die Vernetzung von Mensch und Maschine dürfen nicht dazu führen, dass Betriebsdaten erfasst und in den Zusammenhang mit Leistungsdaten von Beschäftigten gebracht werden", erklärte Wetzel am Mittwoch bei der Eröffnung eines IG-Metall-Kongresses in Mannheim, bei dem es um die Mitbestimmung auch in der neuen Zeit der sogenannten Industrie 4.0 geht. "Unbedingt verhindern müssen wir, dass Beschäftigte zum Sklaven der Technologie werden."
Hinter dem Begriff Industrie 4.0 verbirgt sich die Verknüpfung von Maschinen und Informationstechnik. Die Teilnehmer des zweitägigen Kongresses wollten sich darüber austauschen, wie Mitbestimmung in der vernetzten Wirtschaft konkret aussehen könnte.
"Es muss mehr Mitgestaltung der Betriebsräte bei der Arbeitsplatzgestaltung geben und wir wollen einen Anspruch auf Weiterbildung, damit die Arbeitnehmer die Digitalisierung gut meistern", sagte Wetzel der Nachrichtenagentur dpa. "Es gibt ein großes Defizit an Mitbestimmungsmöglichkeiten, insbesondere was die Gestaltung neuer Herausforderungen angeht."
Die Bundesregierung drängt die Unternehmen zu einer raschen Vorbereitung auf die Ära der Industrie 4.0. Die Möglichkeiten der virtuellen Welt kommen dabei in die Fabriken, etwa durch internetfähige Maschinen.
Die Digitalisierung der Industrie biete Chancen und Risiken, sagte Wetzel. "Wir haben große Chancen, dass wir die Vereinbarkeit von Arbeit und Leben besser hinbekommen - durch eine bessere Zeitsouveränität." Es könne aber völlig neue Leistungsanforderungen und einen massiven Arbeitsplatzverlust geben - "wenn Maschinen Arbeiter ersetzen". Wetzel sprach von einer möglichen "riesigen Automatisierungswelle".tb
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