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ROUNDUP 2: Mayrhuber will nun doch Aufsichtsratschef bei Lufthansa werden

Veröffentlicht am 06.05.2013, 20:45
Aktualisiert 06.05.2013, 20:48
(neu: Mayrhuber, neue Vorstände)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Rolle rückwärts bei der Lufthansa : Einen Tag vor der Hauptversammlung zog ihr früherer Chef Wolfgang Mayrhuber erst überraschend seine Kandidatur für den Aufsichtsrat zurück. Gut zehn Stunden später entschied er sich dann aber, doch für das Kontrollgremium zu kandidieren.

Der 66-jährige frühere Vorstandsvorsitzende hatte nach Kritik aus Aktionärskreisen erklärt, dass er für das Amt des Aufsichtsratschefs nicht zur Verfügung stehe, wie das Unternehmen am Montag in einer Pflichtmitteilung für die Börse mitteilte. Dann muss es gelungen sein, sowohl Kritiker als auch Mayrhuber umzustimmen. In einer weiteren Pflichtmitteilung erklärte das Kontrollgremium am Abend: 'Nach der heutigen Bekräftigung des Wunsches zur Kandidatur Wolfgang Mayrhubers durch den Aufsichtsrat sowie der Ankündigung wichtiger Investoren, für Wolfgang Mayrhuber zu stimmen, hat Herr Mayrhuber sich bereit erklärt, an seiner Kandidatur zur Wahl in den Aufsichtsrat unverändert festzuhalten.'

MAYHUBER SOLL AUF JÜRGEN WEBER FOLGEN

Während sich inländische Investoren an Fehlentscheidungen Mayrhubers aus seiner Zeit an der Unternehmensspitze störten, kritisierte die US-Beratungsgesellschaft Institutional Shareholder Services (ISS) vor allem die Vielzahl der Aufsichtsratsmandate des Österreichers, der unter anderem die Dax -Konzerne Infineon , BMW und Munich Re beaufsichtigt. Weiterhin störte sich ISS an der aus ihrer Sicht zu kurzen 'Abkühlzeit' zwischen Vorstandsposten und Kontrolltätigkeit und riet ihren Kunden - meist große Fondsgesellschaften und andere institutionelle Anleger - zum 'Nein' für den Personalvorschlag.

Mayrhuber soll nach zehn Jahren dem scheidenden Chefaufseher Jürgen Weber folgen, hatte der Aufsichtsrat vorgeschlagen. Der Österreicher wird aber für strategische Fehler und verlustreiche Zukäufe in seiner Zeit als Vorstandschef in den Jahren 2003 bis 2010 verantwortlich gemacht. Den aktuellen Sparkurs mit harten Einschnitten auch beim Personal könnte Mayrhuber deshalb nicht glaubwürdig vertreten, hatten Kritiker argumentiert.

FONDSGESELLSCHAFTEN UNEINIG

Die genossenschaftliche Fondsgesellschaft Union Investment hatte am Montag in Frankfurt bestätigt, dass sie gegen Mayrhuber gestimmt hätte. 'Herr Mayrhuber ist persönlich absolut integer, verkörpert für uns aber zu stark die alte Lufthansa. Er steht für eine übertriebene Internationalisierung und fehlerhafte Zukäufe, wobei notwendige Investitionen in die Flotte vernachlässigt wurden', sagte Fondsmanager Ingo Speich am Montag der Nachrichtenagentur dpa.

Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) hielt hingegen den Vorwurf der Ämterhäufung nicht für stichhaltig. Es sei geplant gewesen, dass Mayrhuber seinen Posten bei Infineon aufgebe, erklärte DSW-Sprecher Jürgen Kurz. Die konzerninternen Mandate seien ohnehin weniger problematisch, so dass die DSW Mayrhuber gewählt hätte. 'Die Lufthansa steht jetzt vor einem Dilemma: Es gibt nur sehr wenige Luftverkehrsexperten ohne Interessenkonflikte für diesen Posten.'

SCHWIERIGE PHASE

Mayrhuber sollte ursprünglich bereits 2011 in den Lufthansa-Aufsichtsrat wechseln, hatte dann aber gemäß der deutschen Grundsätze für eine gute Unternehmensführung zwei Jahre Wartezeit eingehalten. Die Entscheidung über die wichtige Personalie fällen die Anteilseigner am Dienstag.

Der Wechsel im Kontrollgremium fällt für das Unternehmen in eine schwierige Phase. Der aktuelle Lufthansa-Chef Christoph Franz hat auf seinem Sanierungskurs Sparmaßnahmen auch im Vorstand angekündigt. Den Aktionären will er eine Nullrunde bei der Dividende zumuten und im Unternehmen rund 3.500 von derzeit 117.000 Jobs streichen.

ERWEITERUNG DES KONZERNVORSTANDS

Ebenfalls auf der Tagesordnung des Aufsichtsrats stand die Erweiterung des Konzernvorstands von vier auf fünf Personen. Als Nachfolger des ausscheidenden Personalvorstands Stefan Lauer rücken zum 1. Juli der Swiss-Chef Harry Hohmeister (49) und die Lufthansa-Personalchefin Bettina Volkens (49) in die Konzernleitung auf, wie der Aufsichtsrat mitteilte. Beide sollen ihre bisherigen Posten behalten, so dass keine Neueinstellungen notwendig sind. Hohmeister soll die Verbundairlines leiten, Volkens die Personalverantwortung im Gesamtkonzern. Sie ist nach Finanzchefin Simone Menne die zweite Frau in der engeren Lufthansa-Führung./ceb/kf/DP/he

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