(Neu: Zeitrahmen von Dea-Verkauf und Gazprom-Verhandlungen, Aktienkurs)
ESSEN (dpa-AFX) - Der zweitgrößte deutsche Energiekonzern RWE ist wie erwartet verhalten ins Jahr gestartet. Der operative Gewinn ging um 4,2 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro zurück. Dabei belasteten besonders die gestiegenen Kosten für CO2-Emissionsrechte, die seit Jahresbeginn voll bezahlt werden müssen. Dagegen milderte ein wegen des harten und langen Winters gestiegener Absatz von Gas den Rückgang.
Dank eines besseren Finanzergebnisses und einer geringeren Risikovorsorge blieb der für die Dividendenberechnung wichtige nachhaltige Überschuss mit knapp 1,3 Milliarden Euro auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Die Ergebnisse lagen etwas über den Erwartungen von Analysten. Die Aktie legte im frühen Handel zu, drehte danach aber ins Minus. Ein Analyst verwies auf die bestehenden Unsicherheiten im kommenden Jahr, wenn die Gewinne weiter sinken dürften.
Seine Prognosen für dieses Jahr bestätigte der Konzern. Im Gesamtjahr rechnet RWE anders als Konkurrent Eon noch mit halbwegs stabilen Ergebnissen. Vorstandschef Peter Terium prognostiziert einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von rund 9 Milliarden Euro, nach 9,3 Milliarden 2012. Das betriebliche Ergebnis soll von 6,4 Milliarden auf rund 5,9 Milliarden Euro fallen. Der nachhaltige Überschuss soll mit 2,4 Milliarden Euro etwa konstant bleiben.
Dabei baut das Management auf einen Sondereffekt. Bis Mitte des Jahres will der Konzern seinen Streit über Lieferverträge mit dem russischen Gasriesen Gazprom klären. RWE geht davon aus, dass dabei am Ende Preissenkungen herausspringen. Das dürfte dem Ergebnis helfen. Ob der Effekt wie bislang erwartet im zweiten Quartal verbucht wird, ist unklar. Bereits im ersten Quartal profitierten die Essener von verbesserten Bezugsverträgen mit anderen Lieferanten.
Größter Belastungsfaktor waren zu Jahresbeginn die Kosten für CO2-Emissionsrechte. Seit Jahresbeginn müssen die Zertifikate voll bezahlt werden. RWE rechnet mit Zusatzkosten von 1,2 Milliarden Euro im Jahr. Insgesamt sackte der Gewinn in der konventionellen Stromerzeugung im ersten Quartal um mehr als ein Drittel ab.
Ursprünglich hatte sich der Konzern auf noch höhere Belastungen eingestellt, doch die Preise für die CO2-Rechte sind wegen der Wirtschaftskrise in Europa und des Booms der erneuerbaren Energien deutlich gesunken. Davon profitiert RWE mit seinem großen Kohlekraftwerkspark. Mittelfristig wird auch RWE zunehmend unter den Folgen der Energiewende leiden, weil die Marktpreise für Strom fallen.
Zu einem großen Problem sind angesichts der sinkenden Ertragskraft die Schulden geworden - sie sind in den vergangenen fünf Jahren wegen hoher Investitionen von 18 Milliarden auf 33,2 Milliarden Euro angeschwollen. In den ersten drei Monaten dieses Jahres gab es noch einen leichten Zuwachs. Im Gesamtjahr will der Vorstand die Verbindlichkeiten aber stabil halten.
Um die finanzielle Situation zu verbessern, will RWE sparen. Der Konzern mit derzeit rund 70.000 Beschäftigten will nach bereits bekannten Zahlen bis 2015 gut 5.000 Stellen abbauen. Zudem drosselt Vorstandschef Terium die Ausgaben für erneuerbare Energien. Das liegt auch an den Unsicherheiten über die Zukunft der Ökostromförderung. Der Konzern will die Bundestagswahl abwarten.
Auch Tafelsilber steht zur Disposition. Auf der Verkaufsliste steht mit der Öl- und Gasfördertochter Dea ein lukrativer Ertragsbringer. Allerdings rechnet RWE nicht damit, den Verkauf noch in diesem Jahr abzuschließen, wie Terium an die Aktionäre schrieb./enl/jha/fbr
ESSEN (dpa-AFX) - Der zweitgrößte deutsche Energiekonzern RWE
Dank eines besseren Finanzergebnisses und einer geringeren Risikovorsorge blieb der für die Dividendenberechnung wichtige nachhaltige Überschuss mit knapp 1,3 Milliarden Euro auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Die Ergebnisse lagen etwas über den Erwartungen von Analysten. Die Aktie legte im frühen Handel zu, drehte danach aber ins Minus. Ein Analyst verwies auf die bestehenden Unsicherheiten im kommenden Jahr, wenn die Gewinne weiter sinken dürften.
Seine Prognosen für dieses Jahr bestätigte der Konzern. Im Gesamtjahr rechnet RWE anders als Konkurrent Eon
Dabei baut das Management auf einen Sondereffekt. Bis Mitte des Jahres will der Konzern seinen Streit über Lieferverträge mit dem russischen Gasriesen Gazprom
Größter Belastungsfaktor waren zu Jahresbeginn die Kosten für CO2-Emissionsrechte. Seit Jahresbeginn müssen die Zertifikate voll bezahlt werden. RWE rechnet mit Zusatzkosten von 1,2 Milliarden Euro im Jahr. Insgesamt sackte der Gewinn in der konventionellen Stromerzeugung im ersten Quartal um mehr als ein Drittel ab.
Ursprünglich hatte sich der Konzern auf noch höhere Belastungen eingestellt, doch die Preise für die CO2-Rechte sind wegen der Wirtschaftskrise in Europa und des Booms der erneuerbaren Energien deutlich gesunken. Davon profitiert RWE mit seinem großen Kohlekraftwerkspark. Mittelfristig wird auch RWE zunehmend unter den Folgen der Energiewende leiden, weil die Marktpreise für Strom fallen.
Zu einem großen Problem sind angesichts der sinkenden Ertragskraft die Schulden geworden - sie sind in den vergangenen fünf Jahren wegen hoher Investitionen von 18 Milliarden auf 33,2 Milliarden Euro angeschwollen. In den ersten drei Monaten dieses Jahres gab es noch einen leichten Zuwachs. Im Gesamtjahr will der Vorstand die Verbindlichkeiten aber stabil halten.
Um die finanzielle Situation zu verbessern, will RWE sparen. Der Konzern mit derzeit rund 70.000 Beschäftigten will nach bereits bekannten Zahlen bis 2015 gut 5.000 Stellen abbauen. Zudem drosselt Vorstandschef Terium die Ausgaben für erneuerbare Energien. Das liegt auch an den Unsicherheiten über die Zukunft der Ökostromförderung. Der Konzern will die Bundestagswahl abwarten.
Auch Tafelsilber steht zur Disposition. Auf der Verkaufsliste steht mit der Öl- und Gasfördertochter Dea ein lukrativer Ertragsbringer. Allerdings rechnet RWE nicht damit, den Verkauf noch in diesem Jahr abzuschließen, wie Terium an die Aktionäre schrieb./enl/jha/fbr