WIESBADEN (dpa-AFX) - Der Kohlenstoffspezialist SGL Carbon ist im zweiten Quartal tief in die roten Zahlen gestürzt und will nun mit einem Sparprogramm gegensteuern. Bis zum Herbst sollten die Details dafür stehen, sagte Vorstandschef Robert Koehler der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am Donnerstag. Wieviele Mitarbeiter möglicherweise betroffen sind, wollte der Manager nicht sagen. 'Es ist verfrüht, um schon über Details zu spekulieren.'
Wegen starken Konkurrenz- und Preisdrucks aus Asien sowie hohen Sonderlasten von 222 Millionen Euro hatte der Konzern in der Zeit zwischen April und Ende Juni einen Verlust von 233,6 Millionen Euro erlitten. Im Vorjahr stand an der Stelle noch ein Gewinn von 9,2 Millionen Euro. Die Sonderlasten verteilen sich auf Abschreibungen auf die seit langer Zeit verlustbringenden Carbonfasern und einen Steueraufwand. Beides hatte der Vorstand bereits Ende Juni angekündigt. Die Aktie lag am Nachmittag mit 0,21 Prozent im Plus und schlug sich damit ähnlich wie der MDax. Börsianer sprachen von einem wie erwartet schwachem Quartal.
Klar ist bereits, dass ein Umbau bei den Standorten zum Sparprogramm gehört. Zudem sollen Aktivitäten möglicherweise ausgegliedert oder in Partnerschaften überführt werden. Auch die Einstellung oder der Verkauf von Teilen der Produktion gehören dazu. Zudem solle die Struktur des Unternehmens überprüft werden, Geschäftsabläufe vereinfacht und das Management verschlankt werden.
Der Umsatz fiel im zweiten Quartal um 3,29 Prozent auf 414,1 Millionen Euro. Vor Zinsen und Steuern (EBIT) verbuchten die Hessen einen Verlust von 140,9 Millionen Euro, nach einem Gewinn von 35,2 Millionen Euro vor einem Jahr. Bei dem Unternehmen haben derzeit alle drei Geschäftsfelder zu kämpfen. Bei den Graphitelektroden, wie sie in der Elektrostahlherstellung verwendet werden, sind die Preise wegen eines Überangebots auf dem Stahlmarkt unter Druck. Im Geschäft mit Graphitspezialitäten schwächelt die Nachfrage bei den Kunden aus der Solar-, Halbleiter- und LED-Industrie weiterhin und bei den Carbonfasern sind die Kapazitäten weiterhin wesentlich größer als die Nachfrage.
In einer solchen Lage habe sich das Unternehmen in den vergangenen zehn Jahren noch nie befunden, sagte Koehler. 'Aber ich glaube wir sehen im zweiten Halbjahr die Talsohle. Bei den Carbonfasern dürfte es dann schon leicht besser werden.'
Laut aktueller Prognose, dürfte das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in diesem Jahr um bis zu 60 Prozent niedriger als im Vorjahr ausfallen. 2012 hatte der Konzern vor Wertberichtigungen ein Ergebnis von 240 Millionen Euro erzielt. Zuvor war der MDax-Konzern für das laufende Jahr von einem um schlimmstenfalls 25 Prozent niedrigerem Ergebnis ausgegangen. Der Vorstand hatte bereits Ende Juni wegen verstärktem Wettbewerbsdruck aus Asien die Hoffnung auf eine Erholung in der zweiten Jahreshälfte aufgegeben und die Prognose zum zweiten Mal in diesem Jahr gesenkt./stb/he
Wegen starken Konkurrenz- und Preisdrucks aus Asien sowie hohen Sonderlasten von 222 Millionen Euro hatte der Konzern in der Zeit zwischen April und Ende Juni einen Verlust von 233,6 Millionen Euro erlitten. Im Vorjahr stand an der Stelle noch ein Gewinn von 9,2 Millionen Euro. Die Sonderlasten verteilen sich auf Abschreibungen auf die seit langer Zeit verlustbringenden Carbonfasern und einen Steueraufwand. Beides hatte der Vorstand bereits Ende Juni angekündigt. Die Aktie lag am Nachmittag mit 0,21 Prozent im Plus und schlug sich damit ähnlich wie der MDax. Börsianer sprachen von einem wie erwartet schwachem Quartal.
Klar ist bereits, dass ein Umbau bei den Standorten zum Sparprogramm gehört. Zudem sollen Aktivitäten möglicherweise ausgegliedert oder in Partnerschaften überführt werden. Auch die Einstellung oder der Verkauf von Teilen der Produktion gehören dazu. Zudem solle die Struktur des Unternehmens überprüft werden, Geschäftsabläufe vereinfacht und das Management verschlankt werden.
Der Umsatz fiel im zweiten Quartal um 3,29 Prozent auf 414,1 Millionen Euro. Vor Zinsen und Steuern (EBIT) verbuchten die Hessen einen Verlust von 140,9 Millionen Euro, nach einem Gewinn von 35,2 Millionen Euro vor einem Jahr. Bei dem Unternehmen haben derzeit alle drei Geschäftsfelder zu kämpfen. Bei den Graphitelektroden, wie sie in der Elektrostahlherstellung verwendet werden, sind die Preise wegen eines Überangebots auf dem Stahlmarkt unter Druck. Im Geschäft mit Graphitspezialitäten schwächelt die Nachfrage bei den Kunden aus der Solar-, Halbleiter- und LED-Industrie weiterhin und bei den Carbonfasern sind die Kapazitäten weiterhin wesentlich größer als die Nachfrage.
In einer solchen Lage habe sich das Unternehmen in den vergangenen zehn Jahren noch nie befunden, sagte Koehler. 'Aber ich glaube wir sehen im zweiten Halbjahr die Talsohle. Bei den Carbonfasern dürfte es dann schon leicht besser werden.'
Laut aktueller Prognose, dürfte das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in diesem Jahr um bis zu 60 Prozent niedriger als im Vorjahr ausfallen. 2012 hatte der Konzern vor Wertberichtigungen ein Ergebnis von 240 Millionen Euro erzielt. Zuvor war der MDax