(neu: Aussagen aus Telefonkonferenz, Aktienkurs)
BAD VILBEL (dpa-AFX) - Der Arzneimittelhersteller Stada hat das erste Quartal dank der florierenden Geschäfte in Osteuropa mit einem Gewinnanstieg abgeschlossen. Konzernchef Hartmut Retzlaff zeigte sich am Dienstag 'sehr zufrieden' und stimmte Investoren für dieses und das kommende Jahr auf weitere Zuwächse ein. An der Börse sorgte der bekräftigte Ausblick wie auch die Entwicklung des Markengeschäfts mit Produkten wie Grippostad für gute Stimmung. Im ersten Quartal war der Konzerngewinn auch dank Einsparungen um 80 Prozent auf 34,9 Millionen Euro gestiegen. Im Vorjahr hatten Belastungen für den Konzernumbau noch zu einem Gewinnrückgang geführt.
Die Stada-Aktie gewann zuletzt 7,64 Prozent auf 32,19 Euro und war damit Spitzenreiter im MDax. Daniel Wendorff von der Commerzbank sprach von einem starken Jahresauftakt und sieht beim Kurs Luft nach oben. Mit einem Plus von zeitweise mehr als acht Prozent konnte Stada den höchsten Tagesgewinn seit 18 Monaten verbuchen.
PREISSTEIGERUNGEN
Das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) war um sieben Prozent auf 98,5 Millionen Euro gestiegen. Dank einer starken Nachfrage aus Russland und Serbien sowie dem deutlichen Umsatzplus bei Markenprodukten war der Erlös auf 477 Millionen Euro geklettert - ein Plus von acht Prozent. In Russland habe Stada seinen Marktanteil ausbauen können, sagte Retzlaff in einer Telefonkonferenz. Der Konzern profitiere davon, dass das Land ein Selbstzahler-Markt sei und Stada Preissteigerungen habe durchsetzen können.
Mit der Stärkung des Auslands- und Markengeschäfts will Deutschlands drittgrößter Hersteller von Nachahmermitteln die Abhängigkeit von Generika in seinem Heimatland reduzieren. Der Markenumsatz mit Produkten wie der Sonnencreme Ladival oder der Sportsalbe Mobilat, für die Ex-Bayern Torwart Oliver Kahn wirbt, legte im Quartal um gut ein Fünftel zu. Markenprodukte steuerten damit gut ein Drittel zum Konzernumsatz bei. In Zukunft soll ihr Anteil auf 50 Prozent steigen - der der Generika von rund 64 Prozent weiter sinken.
HEIMATMARKT DEUTSCHLAND VERLIERT AN BEDEUTUNG
Denn Markenprodukte werfen eine höhere Marge ab als die klassischen generischen Wirkstoffe. In Deutschland sind die Margen für Generika wegen Rabattverträgen mit Krankenkassen drastisch gesunken. Die Folge: Während Stada nicht nur in Russland und Serbien sondern auch in Frankreich und Italien stark zulegte, kamen die Hessen in Deutschland erneut unter Druck. Hier lag der Umsatz mit 126 Millionen Euro fast auf dem Niveau des Vorjahres. Die Bedeutung des Heimatmarktes ist weiter rückläufig - zum Konzernumsatz trägt Deutschland nur noch gut ein Viertel bei.
Der Ratiopharm-Konkurrent hat als Konsequenz die Internationalisierung stark vorangetrieben. Neben einer Verstärkung in Asien liege der Fokus auf Südamerika. Bei größeren Zukäufen oder Kooperationen seien bei einer zu starken Belastung der Eigenkapitalquote auch Kapitalmaßnahmen vorstellbar, hieß es. Das Verhältnis von Nettoverschuldung zum bereinigten EBITDA lag Ende März bei 3,0 (VJ: 3,3).
ORGANISCHE WACHSTUM 2013 UND 2014 RUND FÜNF PROZENT
Retzlaff zeigte sich zuversichtlich, sowohl die Prognose für 2013 wie auch die im Jahr 2010 ausgegebenen Ziele für 2014 zu schaffen: Im laufenden Jahr soll der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) mit einem hohen prozentual einstelligen Plus einen neuen Rekord erreichen (VJ: 368 Millionen Euro).
2014 wird mit einem Umsatz von etwa 2,15 Milliarden Euro gerechnet. Beim Gewinn werden rund 215 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Das um Sondereffekte bereinigte EBITDA soll etwa 430 Millionen Euro erreichen. Das organische Wachstum soll 2013 wie auch 2014 rund fünf Prozent betragen. Finanzvorstand Helmut Kraft prüft zudem die Ausgabe einer Anleihe, um die Finanzierungskosten zu optimieren. Damit sollen nach früheren Aussagen in diesem Jahr fällige Schuldscheindarlehen abgelöst werden./ep/jha/he
BAD VILBEL (dpa-AFX) - Der Arzneimittelhersteller Stada
Die Stada-Aktie gewann zuletzt 7,64 Prozent auf 32,19 Euro und war damit Spitzenreiter im MDax
PREISSTEIGERUNGEN
Das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) war um sieben Prozent auf 98,5 Millionen Euro gestiegen. Dank einer starken Nachfrage aus Russland und Serbien sowie dem deutlichen Umsatzplus bei Markenprodukten war der Erlös auf 477 Millionen Euro geklettert - ein Plus von acht Prozent. In Russland habe Stada seinen Marktanteil ausbauen können, sagte Retzlaff in einer Telefonkonferenz. Der Konzern profitiere davon, dass das Land ein Selbstzahler-Markt sei und Stada Preissteigerungen habe durchsetzen können.
Mit der Stärkung des Auslands- und Markengeschäfts will Deutschlands drittgrößter Hersteller von Nachahmermitteln die Abhängigkeit von Generika in seinem Heimatland reduzieren. Der Markenumsatz mit Produkten wie der Sonnencreme Ladival oder der Sportsalbe Mobilat, für die Ex-Bayern Torwart Oliver Kahn wirbt, legte im Quartal um gut ein Fünftel zu. Markenprodukte steuerten damit gut ein Drittel zum Konzernumsatz bei. In Zukunft soll ihr Anteil auf 50 Prozent steigen - der der Generika von rund 64 Prozent weiter sinken.
HEIMATMARKT DEUTSCHLAND VERLIERT AN BEDEUTUNG
Denn Markenprodukte werfen eine höhere Marge ab als die klassischen generischen Wirkstoffe. In Deutschland sind die Margen für Generika wegen Rabattverträgen mit Krankenkassen drastisch gesunken. Die Folge: Während Stada nicht nur in Russland und Serbien sondern auch in Frankreich und Italien stark zulegte, kamen die Hessen in Deutschland erneut unter Druck. Hier lag der Umsatz mit 126 Millionen Euro fast auf dem Niveau des Vorjahres. Die Bedeutung des Heimatmarktes ist weiter rückläufig - zum Konzernumsatz trägt Deutschland nur noch gut ein Viertel bei.
Der Ratiopharm-Konkurrent hat als Konsequenz die Internationalisierung stark vorangetrieben. Neben einer Verstärkung in Asien liege der Fokus auf Südamerika. Bei größeren Zukäufen oder Kooperationen seien bei einer zu starken Belastung der Eigenkapitalquote auch Kapitalmaßnahmen vorstellbar, hieß es. Das Verhältnis von Nettoverschuldung zum bereinigten EBITDA lag Ende März bei 3,0 (VJ: 3,3).
ORGANISCHE WACHSTUM 2013 UND 2014 RUND FÜNF PROZENT
Retzlaff zeigte sich zuversichtlich, sowohl die Prognose für 2013 wie auch die im Jahr 2010 ausgegebenen Ziele für 2014 zu schaffen: Im laufenden Jahr soll der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) mit einem hohen prozentual einstelligen Plus einen neuen Rekord erreichen (VJ: 368 Millionen Euro).
2014 wird mit einem Umsatz von etwa 2,15 Milliarden Euro gerechnet. Beim Gewinn werden rund 215 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Das um Sondereffekte bereinigte EBITDA soll etwa 430 Millionen Euro erreichen. Das organische Wachstum soll 2013 wie auch 2014 rund fünf Prozent betragen. Finanzvorstand Helmut Kraft prüft zudem die Ausgabe einer Anleihe, um die Finanzierungskosten zu optimieren. Damit sollen nach früheren Aussagen in diesem Jahr fällige Schuldscheindarlehen abgelöst werden./ep/jha/he