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ROUNDUP 2: Währungsturbulenzen wirbeln Adidas durcheinander

Veröffentlicht am 05.03.2014, 14:50
Aktualisiert 05.03.2014, 15:20

(neu: Aussagen aus der Konferenz, Aktienkurs)

HERZOGENAURACH (dpa-AFX) - Der Höhenflug des Euro im Vergleich zu vielen Währungen aus Schwellenländern trübt die Aussichten für Adidas (ETR:ADS) merklich ein. In diesem Jahr wird der Gewinn nicht so deutlich steigen, wie viele Marktteilnehmer sich das erhofft haben. Und ob Europas größter Sportartikelhersteller alle seine ehrgeizigen Ziele erreicht, die er sich mittelfristig vorgenommen hat, ist angesichts der Währungsturbulenzen fraglich.

Die operative Wachstumsstory sah Vorstandschef Herbert Hainer am Mittwoch bei der Bilanzpressekonferenz dennoch intakt. Zwar würden Währungseffekte die Finanzergebnisse beeinträchtigen, aber Adidas habe sein Ziel im Blick, das weltweit führende Sportartikelunternehmen zu werden.

NEUE PRODUKTE UND WM SOLLEN ES RICHTEN

Die Hoffnungen ruhen nun vor allem auf neuen Produkten, mit denen die Verbraucher gelockt werden sollen und nicht zuletzt auf der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien, von der sich Adidas Rekorde beim Fußball-Umsatz erhofft. Adidas sponsort insgesamt acht der qualifizierten Teams, darunter auch Weltmeister Spanien und natürlich die deutsche Nationalelf. Die Trikots sind in diesem Jahr extraleicht, genauso wie die Schuhe. Auch in den anderen Sportarten will Adidas aufdrehen: Running soll zweistellig wachsen, die Fitnesstochter Reebok ebenfalls weiter zulegen.

Insgesamt peilt Adidas 2014 ein währungsbereinigtes Umsatzplus im hohen einstelligen Bereich an. Der Konzerngewinn soll zwischen 830 und 930 Millionen Euro ausfallen. Analysten hatten zum Teil mit deutlich mehr kalkuliert. Die Aktie geriet deshalb zeitweise deutlich unter Druck. Zuletzt verlor sie 2,28 Prozent auf 81,50 Euro und war damit zweitschlechtester Wert im Dax.

ANALYSTEN SEHEN MITTELFRIST-ZIELE AUSSER REICHWEITE

Bis zum Jahr 2015 soll der Umsatz auf 17 Milliarden Euro steigen und die operative Marge auf elf Prozent. Analysten glauben derzeit nicht, dass Adidas dies schaffen wird. Diese Ziele hatte Adidas 2010 ausgegeben, um näher an Marktführer Nike heranzurücken.

Der starke Euro kostete den Konzern bereits 2013 rund 750 Millionen Euro Umsatz, rechnete Finanzchef Robin Stalker am Mittwoch vor. Adidas macht etwa die Hälfte seines Umsatzes in Lateinamerika, Asien und Osteuropa. Der Konzern hatte zudem mit einem schwächeren Golfgeschäft, Vertriebsproblemen in Russland und der Krise in Europa zu kämpfen. Der Umsatz fiel 2013 um 2,6 Prozent auf 14,5 Milliarden Euro. Bereinigt um Währungseffekte erzielte Adidas ein Plus von 3 Prozent.

Da Adidas 2012 Wertberichtigungen auf die Tochter Reebok in dreistelliger Millionenhöhe vornehmen musste, stieg das Ergebnis im vergangenen Jahr entsprechend deutlich. Das Betriebsergebnis verbesserte sich um fast ein Drittel auf 1,2 Milliarden Euro und der Überschuss schnellte um knapp 50 Prozent in die Höhe auf 787 Millionen Euro.

PREISERHÖHUNGEN GEPLANT - KRIM-KRISE BELASTET NOCH NICHT

Adidas geht davon aus, dass der Gegenwind von der Währungsseite im laufenden Jahr mindestens genauso stark blasen wird und damit auch das Ergebnis entsprechend belastet. Der Konzern will deshalb selektiv die Preise anheben und seine Strukturen und Investitionen überprüfen, etwa bei der Beschaffung. Anlass sich aus Märkten zurückzuziehen, sieht Hainer aber nicht. „Das haben wir sicher nicht vor.“

Die gegenwärtige Krise auf der Krim beobachtet der Konzern mit Sorge, hofft aber auf eine schnelle Lösung. Auswirkungen auf das Tagesgeschäft sieht Hainer bislang nicht. Alle Geschäfte in der Ukraine seien geöffnet und auch in Russland gebe es derzeit keine negativen Anzeichen. Die Region Russland/GUS zählt zu einem der großen Hoffnungsmärkte von Adidas. Im vergangenen Jahr trug sie über eine Milliarde Euro zum Gesamtumsatz bei.

Die Geschicke des fränkischen Konzerns wird Hainer noch bis Ende 2017 führen. Der Aufsichtsrat hatte am Vortag seinen 2015 auslaufenden Vertrag verlängert. „Das gibt uns ausreichend Zeit die Nachfolge zu regeln“, sagte er. Ob seine Nachfolger in den eigenen Reihen gesucht wird oder von außen kommen soll, wollte er nicht sagen. „Ich bin aber überzeugt, dass der Aufsichtsrat am Ende mehr als genug erstklassige Kandidaten und damit dann die Qual der Wahl haben wird.“ Hainer steht seit 2001 an der Konzernspitze.

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