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ROUNDUP 2/Lichtblick auf Europas Automarkt: Talfahrt stoppt nach 19 Monaten

Veröffentlicht am 17.05.2013, 14:25
(neu: Analysten-Einschätzung, Details zu VW-Konzernabsatz April sowie Daten zu China und USA)

BRÜSSEL (dpa-AFX) - Erholung ja, Entwarnung nein: Nach dem heftigen Absturz zum Jahresstart ist die rasende Talfahrt auf Europas Automärkten vorerst gestoppt. Im April wurden zum ersten Mal seit 19 Monaten wieder mehr Pkw neu zugelassen als ein Jahr zuvor, wie der europäische Branchenverband Acea am Freitag mitteilte. Aber das Mini-Plus von 1,7 Prozent auf 1,04 Millionen Autos in der Europäischen Union taugt nur bedingt als Hoffnungsträger. Denn der April hatte wegen des frühen Osterfests zwei Verkaufstage mehr als 2012 - der umgekehrte Effekt hatte im März noch für zweistellige Absatzrückgänge gesorgt.

Ein Blick auf die ersten vier Monate ist deswegen unter Umständen aussagekräftiger - und da ist von einer großen Trendwende nicht viel zu sehen. Von Januar bis April lag der Absatz gut 7 Prozent niedriger als vor einem Jahr. Das ist kaum besser als im Gesamtjahr 2012, als der Absatz gut 8 Prozent hinter dem des Vorjahres blieb.

VW: KRISE IN EUROPA NIMMT MEHR EINFLUSS AUF BRANCHE

Und so gibt auch Europas größter Autobauer Volkswagen längst keine Entwarnung für den Heimatkontinent. Im Gegenteil: 'Vor allem die Wirtschaftskrise in Europa nimmt verstärkt Einfluss auf die Automobilbranche', sagte Vertriebsvorstand Christian Klingler. Zwar setzte der Konzern im April in der EU fast 10 Prozent mehr Autos ab. Nach dem vergleichsweise schwachen Jahresstart liegen die Wolfsburger aber noch mehr als 3 Prozent unter den Werten von 2012.

Schon den April-Zuwachs von knapp 4 Prozent in Deutschland wollten nicht einmal Lobbyisten als Trendwende verkaufen - denn der Markt steckt hierzulande seit Jahresbeginn mit fast 9 Prozent im Minus. 'Der Zuwachs ist ein positives Signal, allerdings bleiben die Märkte in Westeuropa schwach', hatte VDA-Präsident Matthias Wissmann gesagt.

EIN MONAT IST ZU WENIG

Auch Daimlers April-Plus von fast 11 Prozent relativiert sich beim Blick auf die ersten vier Monate auf knapp 3 Prozent. Die Stuttgarter profitieren vor allem von ihren neuen Kompaktmodellen wie der A- und B-Klasse, die sich dieses Jahr bislang über 50 Prozent besser verkauften als die Vorgängermodelle Anfang 2012.

Immerhin könnte der vergangene Monat ein erster Fingerzeig sein, dass beim Abwärtstrend in Europa langsam der Boden erreicht wird. Dabei spielt auch ein statistischer Effekt eine Rolle: 2012 brachen die Absatzzahlen im Lauf des Jahres immer stärker ein - entsprechend geringer wird die Fallhöhe für einen weiteren Rückgang in den nächsten Monaten. Doch Equinet-Analyst Tim Schuldt bleibt vorsichtig: Zwar könne der April ein erster Schritt hin zur Erholung sein, schreibt er. Aber nach nur einem Monat sei es viel zu früh, um sich sicher zu sein.

BMW: EUROPA WIRD UNS NOCH FÜNF JAHRE BESCHÄFTIGEN

Aber selbst wenn in Europa ein Ende der Talfahrt in Sicht kommen sollte, ist dies keine Garantie für eine nachhaltige Wende oder gar eine Rückkehr in Richtung der Rekordwerte von 2007. Der Druck auf die Hersteller und die Auslastung ihrer Werke dürfte nicht nur aus Sicht von VW noch lange anhalten. BMW-Chef Norbert Reithofer glaubt, dass die Probleme in Europa die Branche noch fünf Jahre beschäftigen werden. Und das sei keine besonders pessimistische Schätzung, sagte er jüngst.

WACHSTUM IN CHINA UND USA HÄLT BRANCHE AUF KURS

Außerhalb Europas brummt das Geschäft aber weiterhin - das rettet auch den deutschen Herstellern Monat für Monat die Statistik. In China legte der Auto-Absatz im April laut dem Branchenverband CAAM um 13 Prozent auf 1,44 Millionen Stück zu - seit Jahresbeginn sind es 5,86 Millionen Autos. In den USA rechnen manche Manager mit dem besten Jahr seit der Rezession. Im April stieg der Absatz um knapp 9 Prozent auf 1,29 Millionen Autos, im Jahresverlauf waren es fast 5 Millionen Stück.

Doch ausgerechnet hier musste Volkswagen nach langer Zeit Federn lassen: Bei der Kernmarke VW gingen die US-Neuzulassungen im April um gut 10 Prozent zurück. Weltweit legte der Konzern aber um gut 7 Prozent auf 784.600 ausgelieferte Autos zu. Seit Jahresbeginn waren es erstmals schon nach vier Monaten mehr als 3 Millionen Fahrzeuge - ein Plus von fast 6 Prozent. Allein in China wurden die Wolfsburger gut eine Million Autos los und damit über 18 Prozent mehr als vor einem Jahr./mmb/she/fbr

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