(neu: Aussagen aus Telefonkonferenz, mehr Details)
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Letzte Chance Copacabana: Ein Jahr vor der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien setzt der Lkw-Bauer MAN alle Hoffnung in einen kräftigen Aufschwung im größten Land Südamerikas. Die wirtschaftliche Erholung am Zuckerhut und staatliche Kaufanreize sollen das Nutzfahrzeug-Geschäft dort so stark ankurbeln, dass es den Konzern-Umsatz 2013 wieder auf das Niveau von 2012 hebt - und das trotz roter Zahlen zum Jahresstart. Ursprünglich hatte MAN für dieses Jahr mit schrumpfenden Erlösen kalkuliert. Beim Ertrag sieht die VW-Tochter indes keine Besserung und rechnet mit einem 'deutlich verringerten' operativen Ergebnis.
Nach 82 Millionen Euro Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) im ersten Quartal droht sogar das historische Tief aus dem Krisenjahr 2009 mit 504 Millionen Euro Gewinn unterboten zu werden. Zwar will MAN-Chef Georg Pachta-Reyhofen den Teufel nicht an die Wand malen: 'Ich würde es nicht mit dem Jahr 2009 vergleichen', sagte er zum Gewinn-Ausblick und blieb lediglich bei seiner Prognose, dass die EBIT-Marge erheblich unter den gut sechs Prozent aus 2012 bleiben werde. Je nach Entwicklung der Märkte sei auch noch Luft nach oben. 'Es kann aber auch schlechter ausfallen', räumte er ein.
Und möglicherweise muss der MDax-Konzern zu den jüngsten 140 Millionen Euro Rückstellungen in der Kraftwerkssparte im Lauf des Jahres weiteres Geld für eventuelle Risiken beiseite legen. Unter dem Strich standen schon im ersten Quartal 337 Millionen Euro Verlust. Die Aktie lag am Vormittag trotz der enttäuschenden Zahlen nur 0,3 Prozent im Minus bei 84,50 Euro. Wegen des anstehenden Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrags mit der Konzernmutter VW bewegte sich der Kurs zuletzt ohnehin kaum noch. Volkswagen bietet den restlichen Aktionären 80,89 Euro je Anteilsschein.
Auch der Konzernumsatz war in den ersten drei Monaten um 8 Prozent auf 3,55 Milliarden Euro geschrumpft. Neben der schier endlosen Lkw-Flaute in Europa - der Nutzfahrzeug-Markt in der EU war im ersten Quartal um elf Prozent geschrumpft, bei schweren Lkw sah es sogar noch schlechter aus - auch das Geschäft mit Schiffsmotoren schwächelte. Die Sparte Engines & Marine Systems verlor fast ein Viertel ihres Umsatzes.
In Europa hofft MAN zumindest im zweiten Halbjahr auf eine Erholung der Lkw-Märkte. Deswegen will Nutzfahrzeug-Chef Anders Nielsen für den Rest des Jahres auch ohne weitere Kurzarbeit auskommen. Dabei machen die Auftragseingänge im Gegensatz zur Lkw-Konkurrenz von Volvo und der VW-Schwester Scania keine allzu große Hoffnung.
Selbst in Lateinamerika, wo die Konkurrenz den größten Rückenwind spürte, lagen die Buchungen etwas unter dem Wert von vor einem Jahr - wenn auch das erste Quartal 2012 mit Abstand der beste Abschnitt des Jahres war. Insgesamt bekam die Nutzfahrzeugsparte nun 12 Prozent weniger Aufträge als vor einem Jahr und landete bei einem Volumen von knapp 3 Milliarden Euro. Die Sparte Power Engineering verlor sogar fast ein Fünftel an Volumen. Insgesamt lag der Auftragseingang mit 3,75 Milliarden Euro 14 Prozent niedriger als im ersten Quartal 2012./mmb/she/fbr
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Letzte Chance Copacabana: Ein Jahr vor der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien setzt der Lkw-Bauer MAN
Nach 82 Millionen Euro Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) im ersten Quartal droht sogar das historische Tief aus dem Krisenjahr 2009 mit 504 Millionen Euro Gewinn unterboten zu werden. Zwar will MAN-Chef Georg Pachta-Reyhofen den Teufel nicht an die Wand malen: 'Ich würde es nicht mit dem Jahr 2009 vergleichen', sagte er zum Gewinn-Ausblick und blieb lediglich bei seiner Prognose, dass die EBIT-Marge erheblich unter den gut sechs Prozent aus 2012 bleiben werde. Je nach Entwicklung der Märkte sei auch noch Luft nach oben. 'Es kann aber auch schlechter ausfallen', räumte er ein.
Und möglicherweise muss der MDax-Konzern zu den jüngsten 140 Millionen Euro Rückstellungen in der Kraftwerkssparte im Lauf des Jahres weiteres Geld für eventuelle Risiken beiseite legen. Unter dem Strich standen schon im ersten Quartal 337 Millionen Euro Verlust. Die Aktie lag am Vormittag trotz der enttäuschenden Zahlen nur 0,3 Prozent im Minus bei 84,50 Euro. Wegen des anstehenden Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrags mit der Konzernmutter VW bewegte sich der Kurs zuletzt ohnehin kaum noch. Volkswagen bietet den restlichen Aktionären 80,89 Euro je Anteilsschein.
Auch der Konzernumsatz war in den ersten drei Monaten um 8 Prozent auf 3,55 Milliarden Euro geschrumpft. Neben der schier endlosen Lkw-Flaute in Europa - der Nutzfahrzeug-Markt in der EU war im ersten Quartal um elf Prozent geschrumpft, bei schweren Lkw sah es sogar noch schlechter aus - auch das Geschäft mit Schiffsmotoren schwächelte. Die Sparte Engines & Marine Systems verlor fast ein Viertel ihres Umsatzes.
In Europa hofft MAN zumindest im zweiten Halbjahr auf eine Erholung der Lkw-Märkte. Deswegen will Nutzfahrzeug-Chef Anders Nielsen für den Rest des Jahres auch ohne weitere Kurzarbeit auskommen. Dabei machen die Auftragseingänge im Gegensatz zur Lkw-Konkurrenz von Volvo
Selbst in Lateinamerika, wo die Konkurrenz den größten Rückenwind spürte, lagen die Buchungen etwas unter dem Wert von vor einem Jahr - wenn auch das erste Quartal 2012 mit Abstand der beste Abschnitt des Jahres war. Insgesamt bekam die Nutzfahrzeugsparte nun 12 Prozent weniger Aufträge als vor einem Jahr und landete bei einem Volumen von knapp 3 Milliarden Euro. Die Sparte Power Engineering verlor sogar fast ein Fünftel an Volumen. Insgesamt lag der Auftragseingang mit 3,75 Milliarden Euro 14 Prozent niedriger als im ersten Quartal 2012./mmb/she/fbr