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ROUNDUP 2/Schwacher Sommer, harter Winter: Air Berlin hofft erst 2014 auf Gewinn

Veröffentlicht am 14.11.2013, 15:30
(neu: Gewinnziel 2014, Verschuldungsziel, Flugzeugverkäufe, Aktienkurs, Analystenstimme)

BERLIN (dpa-AFX) - Für das laufende Jahr hat Air Berlin seine Gewinnhoffnungen begraben - nun sollen sie wenigstens 2014 in Erfüllung gehen. Dann will Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft wieder einen Gewinn vor Zinsen und Steuern einfliegen, wie Vorstandschef Wolfgang Prock-Schauer am Donnerstag sagte. Ob dann auch unter dem Strich ein Plus stehen könnte, wollte das Management noch nicht sagen. Das schwache Abschneiden im Sommer schob der Manager auf die hohen Temperaturen in Deutschland. Jetzt will Air Berlin den Jahresverlust mit Sondererlösen eindämmen und sich von weiteren Flugzeugen trennen.

Die Air-Berlin-Aktie reagierte mit Verlusten auf die Nachrichten. Bis zum Nachmittag verlor das Papier 1,98 Prozent auf 1,736 Euro. Commerzbank-Analyst Johannes Braun kündigte an, seine Erwartungen für das Gesamtjahr zusammenzustreichen. Im Schnitt gingen Analysten zuletzt bereits von rund 40 Millionen Verlust vor Zinsen und Steuern aus.

Sowohl die heiße als auch die kalte Jahreszeit bereiten der Air-Berlin-Führung Kopfzerbrechen. 'Wir hatten einen sehr schwierigen Sommer aufgrund der Temperaturen', sagte Prock-Schauer. Daher seien viele Menschen nicht in den Süden gereist. Für die reiseschwache Zeit im Winter erwartet die Fluggesellschaft einen harten Preiskampf in der Branche. Ähnlich hatte sich bereits der irische Billigflieger Ryanair geäußert.

Das Winterhalbjahr bringt Fluggesellschaften meist rote Zahlen. Ihre Gewinne fliegen sie vor allem in der Hauptreisezeit im Sommer ein. Für Air Berlin sind die Ferienflüge besonders wichtig, weil die Gesellschaft auf den Strecken Richtung Mittelmeer stark vertreten ist.

Im dritten Quartal sank der Umsatz jedoch um 3,5 Prozent auf 1,35 Milliarden Euro, nachdem das Unternehmen die Flotte verkleinert und verlustbringende Strecken gestrichen hatte. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) stieg um 14 Prozent auf 116 Millionen Euro. Der Überschuss ging um 4 Prozent auf 101 Millionen Euro zurück. Nach dem schwachen Start ins Jahr steht nach neun Monaten allerdings immer noch ein Nettoverlust von 133 Millionen Euro zu Buche.

Um den Schuldenberg abzubauen, verkauft der Vorstand nun weitere Flugzeuge. Geht alles glatt, gehört zum Jahresende von den 143 Maschinen der Air-Berlin-Flotte nur noch etwa jede zehnte tatsächlich dem Unternehmen. Trotzdem zieht sich der Abbau des Schuldenbergs länger hin. Die Marke von 500 Millionen Euro dürfte erst Ende 2014 erreicht werden und damit ein Jahr später als geplant, wie Finanzchef Ulf Hüttmeyer einräumte. Ende September lag die Nettoverschuldung bei 812 Millionen Euro.

Um wenigstens den Jahresverlust zu begrenzen, arbeitet Air Berlin an weiteren Sondererlösen. Genauere Angaben wollte der Vorstand allerdings nicht machen. Im vergangenen Jahr hatte der Verkauf des Vielfliegerprogramms an Etihad dem Unternehmen überraschend einen Jahresgewinn beschert.

Air Berlin hat bereits das zweite Sanierungsprogramm aufgelegt, um nach mehreren Verlustjahren wieder in die Gewinnzone zu kommen. Mit rund 900 Arbeitsplätzen soll rund jeder zehnte Job wegfallen. Ende September gab es bei dem Unternehmen bereits 562 Vollzeitstellen weniger als ein Jahr zuvor./stw/tam/enl/he

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