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ROUNDUP 3: Allianz warnt trotz Gewinnsprung vor Euphorie - Kein Aktienrückkauf

Veröffentlicht am 07.05.2013, 13:47
Aktualisiert 07.05.2013, 13:48
(Neu: Absage an Aktienrückkauf, Zukaufspläne, Dividende, Aktienkurs)

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Allianz ist mit einem überraschend hohen Gewinnsprung ins Jahr gestartet. Unter dem Strich stand nach dem ersten Quartal ein Überschuss von 1,7 Milliarden Euro und damit fast ein Viertel mehr als ein Jahr zuvor, wie Europas größter Versicherer am Dienstag vor der Hauptversammlung in München mitteilte. Damit schlug der Konzern klar die Erwartungen der Analysten. Vorstandschef Michael Diekmann warnte dennoch vor zu großer Euphorie: Für eine Anhebung der Gewinnprognose gebe es 'angesichts der bestehenden Marktrisiken keinen Anlass'.

Die Allianz-Aktie reagierte mit einem Kurssprung auf die Nachrichten. An der Frankfurter Börse legte das Papier bis zum frühen Nachmittag um 2,57 Prozent 119,55 Euro zu und gehörte damit zu den stärksten Werten im Dax . Equinet-Analyst Philipp Häßler zeigte sich von den Ergebnissen beeindruckt. Seine Kollegin Julia Siekmann von der NordLB sieht die Versicherer jedoch auch wegen des niedrigen Zinsniveaus weiter unter Druck.

GEWINNZIEL STEHT - ALLE BEREICHE LEGEN ZU

Für das laufende Jahr stellt die Allianz-Führung ihre Aktionären weiterhin einen operativen Gewinn von 9,2 Milliarden Euro in Aussicht, mit jeweils einer halben Milliarde Spielraum nach oben und unten. Von dem Mittelwert ist nach dem ersten Jahresviertel schon fast ein Drittel erreicht. Von Januar bis Ende März erzielte die Allianz einen operativen Gewinn von 2,8 Milliarden Euro, ein Fünftel mehr als ein Jahr zuvor. Der Umsatz legte um knapp sieben Prozent auf rund 32 Milliarden Euro zu. Auch hier hatten Analysten nur geringe Zuwächse erwartet.

'Die Steigerung der Ergebnisse kommt aus allen Geschäftssegmenten', sagte Diekmann. Experten hatten in der Lebensversicherung mit einem Rückgang gerechnet, die unter dem niedrigen Zinsniveau zu leiden hat. Neben Zuwächsen in der größten Sparte, der Schaden- und Unfallversicherung, gingen sie von einem kräftigen Gewinnwachstum im Fondsgeschäft aus, das in der Sparte Asset Management gebündelt ist. Genaueres dazu will die Allianz allerdings erst bei der Vorlage des kompletten Quartalsabschlusses am 15. Mai verraten.

ÜBERNAHMEPLÄNE

So vorsichtig wie sich der Vorstand bei seiner Jahresprognose gab, so sehr hält er auch das Kapital zusammen. Controlling-Vorstand Dieter Wemmer erteilte Hoffnungen auf einen Aktienrückkauf eine Absage. Dazu sei dem Konzern seine Kapitalbasis zu wichtig. Diekmann deutete an, dass zumindest die Dividende im kommenden Jahr nicht sinken solle. Für 2012 sollen die Aktionäre 4,50 Euro je Anteilsschein erhalten. Aktionärsschützerin Daniela Bergdolt von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz hatte eine höhere Ausschüttung angeregt.

Unterdessen kann sich Diekmann weitere Zukäufe in der Schaden- und Unfallversicherung vorstellen. Auch ihr Vertriebsnetz in Schwellenländern würde die Allianz gerne durch Übernahmen stärken. Zuletzt hatte der Konzern im März die Übernahme des türkischen Versicherers Yapi Kredi Sigorta für 684 Millionen Euro eingefädelt. Es ist die größte Übernahme für die die Allianz seit sechs Jahren.

MILLIARDEN IN AGRARHANDEL INVESTIERT

Begleitet wurde das Aktionärstreffen von Protesten der Hilfsorganisation Oxfam gegen Nahrungsmittel-Spekulationen der Allianz. Vor dem Eingang der Olympiahalle prangerten sie ein 'Hungerroulette im Kasino Allianz' an. Diekmann wies die Kritik zurück. Am Terminmarkt würden keine Rohstoffe, sondern ausschließlich Risiken zukünftiger Preisänderungen gehandelt. 'Landwirte sichern sich so gegen zu niedrige Preise ab und Käufer gegen zu hohe.'

Die Allianz verfügt über drei Fonds, die sechs Milliarden Euro im Agrarhandel investiert haben, und wird dafür immer wieder von Hilfsorganisationen kritisiert. Zahlreiche Experten sehen die Finanzmarktspekulation als verstärkenden Faktor bei Preisausschlägen für Agrarrohstoffe. Einige deutsche Banken und Fondsanbieter haben sich mittlerweile aus dem umstrittenen Geschäft zurückgezogen./stw/dwi/fbr

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