HONGKONG/METZINGEN (dpa-AFX) - Der Modekonzern Hugo Boss hat wegen anhaltender Investitionen in sein Ladennetz und mehr Werbung sein mittelfristiges Gewinnziel nach hinten verschoben. Das ursprünglich für 2015 anvisierte Ziel einer operative Marge (Ebitda) von 25 Prozent werde erst später erreicht, teilte das vom Finanzinvestor Permira kontrollierte MDax-Unternehmen am Dienstag bei einer Investorenveranstaltung in Hongkong mit. Wann genau es soweit sein soll, gab Hugo Boss nicht bekannt.
Sein Umsatzziel bestätigte Hugo Boss allerdings. Weiterhin will der Konzern bis 2015 rund drei Milliarden Euro erwirtschaften. Die 25 Prozent Marge hätte einem Ebitda von 750 Millionen Euro entsprochen.
AKTIE UNTER DRUCK
Die Boss-Aktie rutschte am Dienstag zeitweise um über 3 Prozent ab. Zuletzt lag sie mit 1,96 Prozent im Minus bei 97,13 Euro. Ein Börsianer wertete die Meldung zwar als nicht gerade hilfreich, sieht aber 'keinen großen Schocker'. 'Der Konsens liegt für 2015 bei einem Umsatz von 2,9 Milliarden Euro und einer operativen Marge von 24,4 Prozent.'
Equinet-Analyst Ingbert Faust hält allerdings das Gewinnziel weiterhin für recht ambitioniert. Die Prämien von 16 Prozent gegenüber anderen Konsummarken und vier Prozent gegenüber Herstellern von Luxusgütern hält er für nicht gerechtfertigt. Herbert Sturm von der DZ Bank sah die Aktien nach der Meldung kurzfristig unter Druck und empfahl daher, Gewinne mitzunehmen.
WIRTSCHAFTSKRISE BREMST KONSUM
Die Wirtschaftskrise in Europa und eine nachlassende Dynamik in China zwingen den Edelschneider zum Handeln. Die Unternehmensberatung Bain Capital geht in einer Studie von Ende Oktober davon aus, dass nach Jahren des rasanten Wachstum die Luxusgüterindustrie nun auf einen moderateren Kurs schwenkt. Weltweit dürften die Ausgaben für Luxusartikel 2013 bei konstanten Wechselkursen um zwei Prozent auf 217 Milliarden Euro steigen, hieß es.
Die Kaufzurückhaltung zu spüren bekommt der Konzern vor allem im Großhandelsgeschäft. Zuletzt übernahm Hugo Boss deshalb immer wieder Verkaufsflächen, die bislang von Handelspartnern betrieben wurden. In den ersten neun Monaten dieses Jahres gingen knapp 70 sogenannter Shop- in- Shops in die Hände von Hugo Boss über. Gleichzeitig wurden neue, eigene Läden eröffnet.
Der Konzern rechnet damit, dass er 2015 mehr als 60 Prozent seines Umsatzes mit dem direkten Verkauf von Kollektionen an die Kunden erwirtschaften kann. Im vergangenen Jahr waren es 49 Prozent. Ende September betrieb Hugo Boss knapp 1.000 eigene Läden weltweit. Dies waren netto etwa 150 mehr als vor einem Jahr./she/he
Sein Umsatzziel bestätigte Hugo Boss allerdings. Weiterhin will der Konzern bis 2015 rund drei Milliarden Euro erwirtschaften. Die 25 Prozent Marge hätte einem Ebitda von 750 Millionen Euro entsprochen.
AKTIE UNTER DRUCK
Die Boss-Aktie rutschte am Dienstag zeitweise um über 3 Prozent ab. Zuletzt lag sie mit 1,96 Prozent im Minus bei 97,13 Euro. Ein Börsianer wertete die Meldung zwar als nicht gerade hilfreich, sieht aber 'keinen großen Schocker'. 'Der Konsens liegt für 2015 bei einem Umsatz von 2,9 Milliarden Euro und einer operativen Marge von 24,4 Prozent.'
Equinet-Analyst Ingbert Faust hält allerdings das Gewinnziel weiterhin für recht ambitioniert. Die Prämien von 16 Prozent gegenüber anderen Konsummarken und vier Prozent gegenüber Herstellern von Luxusgütern hält er für nicht gerechtfertigt. Herbert Sturm von der DZ Bank sah die Aktien nach der Meldung kurzfristig unter Druck und empfahl daher, Gewinne mitzunehmen.
WIRTSCHAFTSKRISE BREMST KONSUM
Die Wirtschaftskrise in Europa und eine nachlassende Dynamik in China zwingen den Edelschneider zum Handeln. Die Unternehmensberatung Bain Capital geht in einer Studie von Ende Oktober davon aus, dass nach Jahren des rasanten Wachstum die Luxusgüterindustrie nun auf einen moderateren Kurs schwenkt. Weltweit dürften die Ausgaben für Luxusartikel 2013 bei konstanten Wechselkursen um zwei Prozent auf 217 Milliarden Euro steigen, hieß es.
Die Kaufzurückhaltung zu spüren bekommt der Konzern vor allem im Großhandelsgeschäft. Zuletzt übernahm Hugo Boss deshalb immer wieder Verkaufsflächen, die bislang von Handelspartnern betrieben wurden. In den ersten neun Monaten dieses Jahres gingen knapp 70 sogenannter Shop- in- Shops in die Hände von Hugo Boss über. Gleichzeitig wurden neue, eigene Läden eröffnet.
Der Konzern rechnet damit, dass er 2015 mehr als 60 Prozent seines Umsatzes mit dem direkten Verkauf von Kollektionen an die Kunden erwirtschaften kann. Im vergangenen Jahr waren es 49 Prozent. Ende September betrieb Hugo Boss knapp 1.000 eigene Läden weltweit. Dies waren netto etwa 150 mehr als vor einem Jahr./she/he