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ROUNDUP 3: Siemens erleidet Rückschlag und kassiert Jahresprognose ein

Veröffentlicht am 02.05.2013, 14:31
Aktualisiert 02.05.2013, 14:32
(Neu:Aktienkurs)

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Elektrokonzern Siemens hat wegen ausbleibenden Rückenwinds vor allem aus China und hausgemachten Problemen wie befürchtet seine Umsatz- und Gewinnprognose gekappt. Statt 4,5 bis 5,0 Milliarden Euro Gewinn aus fortgeführtem Geschäft dürfte nun im laufenden Geschäftsjahr (Ende November) nur noch das untere Ende der Spanne erreicht werden, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Für den Umsatz rechnet Siemens nun mit einem moderaten Rückgang, also um drei bis fünf Prozent. Eigentlich hätten sich die Erlöse dem Vorjahr annähern sollen. Der Welt fehle ein Wachstumsmotor, sagte Vorstandschef Peter Löscher Bloomberg-TV. Der Blick auf das zweite Halbjahr verheiße nur ein flaues Geschäft. Beim Milliarden-Sparprogramm legt Siemens deshalb noch einmal nach.

Bereits im vergangenen Geschäftsjahr hatte Siemens seine ursprüngliche Prognose korrigieren müssen. Analysten und Beobachter hatten den jetzigen Schritt bereits befürchtet. Daher kam das Zurückrudern für die Börse nicht überraschend. Am Nachmittag notierte die Aktie nach anfänglichen Verlusten dann mit 1,17 Prozent auf 80,23 Euro im Plus. Der Leitindex Dax kletterte derweil um 0,32 Prozent. Börsianer verwiesen auf die positive Überraschung beim wichtigen Auftragseingang.

Die Bestellungen für die Zeit zwischen Januar und März sorgten für einen Lichtblick: Sie schnellten um ein Fünftel auf 21,45 Milliarden Euro nach oben und sollen im Geschäftsjahr weiter um drei bis fünf Prozent zulegen. Hinter dem starken Zuwachs stecken neben einem schwachen Vorjahr eine Reihe von Großaufträgen. So bestellte die Österreichische Bahn 100 Züge und die dänische Dong Energy orderte 166 Windkraftturbinen.

SCHWELLENLÄNDER SCHWÄCHELN

Der Umsatz ging im zweiten Geschäftsquartal um sieben Prozent auf 18,01 Milliarden Euro zurück. Besonders das frühzyklische Industriegeschäft, also etwa Automatisierungs- und Antriebskomponenten, schwächelte. Auffällig: In den vormals so wachstumsstarken Schwellenländern schrumpfte der Siemens-Umsatz um vier Prozent. Aber auch in Amerika lief es mau und in Europa schrumpfte der Umsatz moderat.

Das Ergebnis der vier Geschäftsfelder Energie, Gesundheit, Industrie sowie Infrastruktur und Städte, das Siemens als Sektorengewinn ausweist, brach um 29 Prozent auf 1,37 Milliarden Euro ein. Analysten hatten nicht mit einem so heftigen Rückgang gerechnet. Verspätete Zuglieferungen etwa an die Deutsche Bahn lasteten mit 161 Millionen Euro auf dem zweiten Geschäftsquartal. Für die Probleme beim Anschluss von Windparks auf hoher See - ein bereits im vergangenen Jahr verlustreiches Kapitel - verbuchte Siemens nun 84 Millionen Euro an neuen Kosten. Das rote Zahlen schreibende Solargeschäft, das Siemens bislang nicht losschlagen konnte, buchte der Konzern nun wegen mangelnder Verkaufsaussichten wieder zum fortgeführten Geschäft. Sollte sich kein Käufer finden, so stehe auch eine Schließung dieses Geschäfts im Raum, sagte Löscher.

900 MILLIONEN EURO EINGESPART

Der Gewinn aus fortgeführten Aktivitäten, also die für die Siemens-Prognose relevante Kennzahl, stagnierte praktisch bei 982 Millionen Euro. Unter dem Strich blieben 1,03 Milliarden Euro und damit zehn Prozent mehr als vor einem Jahr. Damals hatten indes hohe Verluste bei der Netzwerktochter Nokia Siemens Networks das Ergebnis verhagelt.

Siemens-Chef Löscher sprach von einem gemischten Bild. Das Umbauprogramm habe in den ersten fünf Monaten bereits 900 Millionen Euro an Einsparungen gebracht. Die Kosten für das Gesamtjahr sollen ebenfalls so hoch liegen. 'Wir müssen aber hartnäckig bleiben und dürfen nicht in unseren Anstrengungen nachlassen', sagte der Manager.

SPARZIELE FÜR MEDIZINTECHNIK, INFRASTRUKTUR UND STÄDTE

Insgesamt will der Konzern 6,3 Milliarden Euro bis 2014 einsparen und eine Ergebnismarge für die Sektoren von mindestens 12 Prozent erreichen. Siemens will dafür auch in Deutschland tausende Stellen streichen. Zudem soll vor allem beim Einkauf weniger ausgegeben und in der Konstruktion mehr auf die Kosten geachtet werden. Das Einsparziel von 1,5 Milliarden Euro im laufenden Geschäftsjahr werde Siemens vermutlich übertreffen, hieß es.

Die Hauptlast sollen wie bekannt die Sektoren Energie mit 3,3 Milliarden Euro und Industrie mit 1,1 Milliarden Euro tragen. Bei der Medizintechnik, in der bereits ein anderes Sparprogramm läuft, und im Sektor Infrastruktur und Städte sollen jeweils 800 Millionen an Einsparungen kommen.

Die abgespaltene Lichttochter Osram steht mit einem Wert von 3,2 Milliarden Euro in den Büchern, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Quartalsbericht hervorgeht. Den Großteil der Tochter will Siemens im Juli an seine Aktionäre abgeben, nachdem ein Börsengang im vergangenen Jahr nicht klappte.

KONKURRENZ

Internationale Siemens-Konkurrenten wie General Electric (GE) oder etwa die niederländische Philips klagten zuletzt ebenfalls über die schwierige Lage in Europa, konnten aber den Umsatz nahezu stabil halten. Während der US-amerikanischen GE die starke Verankerung im Heimatmarkt und das dort boomende Geschäft mit der Energiewirtschaft hilft, zahlt sich bei Philips ein bereits länger laufendes Sparprogramm aus. Zudem schlagen bei den beiden keine Sonderlasten im größeren Maßstab auf die Gewinn-Bilanz durch./stb/stk/fbr

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