WIESBADEN (dpa-AFX) - Der Gewerbeimmobilienfinanzierer Aareal Bank (XETRA:ARLG) bleibt auf Erfolgskurs. Im ersten Quartal steigerte das Institut seinen operativen Gewinn um 30 Prozent auf 87 Millionen Euro, wie die im MDax (MDAX) notierte Gesellschaft am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Damit übertraf sie die Erwartungen von Analysten. Die Bank profitierte dabei vor allem von ihrem stabilen Kreditportfolio. Insgesamt musste sie nur noch zwei Millionen Euro in die Risikovorsorge stecken, vor einem Jahr legte sie noch 18 Millionen Euro dafür zurück. Der Zinsüberschuss stieg angesichts des historischen Zinstiefs nun nur noch leicht an.
Unter dem Strich wuchs der Überschuss um mehr als 40 Prozent auf 51 Millionen Euro. Trotz des starken Jahresbeginns hielt der Vorstand an der vorsichtigen Prognose für das Gesamtjahr fest. Demnach soll das Betriebsergebnis weiter zwischen 300 und 330 Millionen Euro landen. Im vergangenen Jahr hatte das Institut vor Steuern und Zinsen 320 Millionen Euro verdient. Auch bei der Risikovorsorge änderte der Vorstand seinen Ausblick nach dem entspannten ersten Quartal nicht und erwartet weiter Belastungen von 80 bis 120 Millionen Euro. 2015 hatte die Bank 128 Millionen Euro in die Vorsorge gesteckt.
Angesichts des immer härteren Wettbewerbs hielt sich das Institut bei der Vergabe neuer Kredite zurück. Insgesamt halbierte sich das Neugeschäftsvolumen auf 900 Millionen Euro. Das Management hatte zuletzt die Vorgabe ausgegeben, sich auf margenstarke Geschäfte zu konzentrieren. Deshalb richtet die Bank inzwischen ihren Fokus für die Vergabe neuer Kredite auf die USA. In diesem will die Bank weiter zwischen 7 und 8 Milliarden Euro an neuen Krediten ausgeben.
Die Aareal Bank war in den vergangenen beiden Jahren auch dank der Übernahme der beiden Konkurrenten Westimmo und Corealcredit kräftig gewachsen. Dadurch sind aber auch die Verwaltungskosten gestiegen- im ersten Quartal allein um fast elf Prozent auf 146 Millionen Euro.
Angesichts des Zinstiefs will sich die Bank in den nächsten Jahren etwas unabhängiger vom Zinsergebnis machen. Dazu baut sie etwa ihre Beratungsangebote für die Wohnwirtschaft aus. Im ersten Quartal legte der Provisionsüberschuss bereits um zwölf Prozent zu.
Um sich für die weitere Expansion zu wappnen, hat die Bank in den vergangenen Monaten die Vergrößerung des Vorstands um zwei auf fünf Mitglieder beschlossen. Bereits seit Mitte März ist die frühere Westimmo-Managerin Christiane Kunisch-Wolff für das Risikomanagement des Instituts zuständig. Anfang Juli rückt zudem Eigengewächs Christof Winkelmann als neuer Leiter für strukturierte Immobilienfinanzierungen ins Top-Management auf.