MÜNSTER (dpa-AFX) - Europas zweitgrößter Agrarhändler, die Agravis Raiffeisen (FSE:RAW) (EAV:RIBH) AG, startet im 3. Quartal einen Online-Shop im Internet. Das teilte Vorstandschef Clemens Große Frie bei der Bilanzpressekonferenz am Donnerstag in Münster mit. 'Wir machen das zusammen mit 33 örtlichen Genossenschaften', sagte Große Frie. Im ersten Schritt will Agravis 5000 Artikel online anbieten.
Das Unternehmen mit Sitz in Münster und Hannover bestätigte die Anfang des Jahres noch vorläufig berichteten Zahlen für das Jahr 2013. Das Ergebnis vor Steuern stieg um fast 7 Prozent auf 53,2 Millionen Euro (2012: 49,8 Millionen Euro), der Umsatz stieg um knapp 6 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro. Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 7,1 Milliarden Euro. Die Bilanzsumme stieg leicht um 4 Prozent auf 1,65 Milliarden Euro. Zum Ergebnis nach Steuern äußert sich das nicht börsennotierte Unternehmen traditionell nicht.
Als Grund für das Umsatzplus nannte Große Frie Zukäufe und die Erschließung neuer Marktanteile. Er kündigte für 2014 weitere Übernahmen an.
Der Konflikt um die Ukraine habe auf den Markt noch keine Auswirkungen, sagte der Vorstandschef. 'Erst wenn die Ukraine und Russland beide als Getreide-Lieferanten ausfallen würden, hätte das spürbare und nachhaltige Folgen für den Weltmarkt', meint Große Frie.
Gewachsen ist Agravis in Brandenburg und Schleswig-Holstein. Aus einer 25-Prozent-Beteiligung an der Raiffeisen Uckermark an der polnischen Grenze wurde ebenso eine komplette Übernahme wie aus einem 50-Prozent-Paket an der Raiffeisen Mölln.
Für das laufende Jahr kündigte Große Frie Investitionen von 69 Millionen Euro an. 'Die wirtschaftlichen Rahmendaten und die Stimmung in der Branche sind ganz okay', beschreibt der Agravis-Chef die Lage. Die Zahl der Mitarbeiter stieg von 5450 im Jahr 2012 auf 5813 im vergangenen Jahr.
Große Frie kündigte den Bau eines neuen Futtermittelwerks in Bayern an. Das sei ein günstiger Standort, um von dort aus ins nahe osteuropäische Ausland zu exportieren, sagte der Vorstandsvorsitzende.br