BERLIN/WOLFSBURG (dpa-AFX) - Große Autobauer haben vor den Auswirkungen des Abgas-Skandals bei Volkswagen (XETRA:VOW3) auf die Branche gewarnt. Der Diesel als Antrieb dürfe nun nicht infrage gestellt werden, mahnte Ford-Deutschlandchef (NYSE:F) (FSE:FMC1) Bernhard Mattes auf einem Kongress der "Automobilwoche" am Donnerstag in Berlin. "Der Diesel bleibt ein wesentlicher Bestandteil einer guten CO2-Strategie." Er sei nach wie vor eines der verbrauchsgünstigsten und im Hinblick auf Emissionen besten Antriebsaggregate.
Sowohl Ford als auch BMW (XETRA:BMWG), Opel und Citroën betonten, die Abgaswerte ihrer Fahrzeuge seien nicht manipuliert. BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich rechnet dennoch mit monatelangen Probleme für die Branche. "Es werden jetzt Hunderte von Testergebnissen aufsteigen, wo irgendjemand irgendwas gefahren hat", sagte er. Dabei kämen sicher auch einmal erhöhte Abgaswerte heraus, da der Ausstoß von Stickoxiden mit Last und Drehzahl stark ansteige. "Sie können auch im ersten Gang um den Block fahren, dann haben Sie eine 40-fache Überhöhung", erklärte Fröhlich. Das sage aber nichts aus. Entscheidend seien die Zulassungstests. In der vergangenen Woche war auch BMW wegen eines Abgastests in die Schlagzeilen geraten, hatte aber alle Vorwürfe zurückgewiesen. Die Marke "Made in Germany" sieht Mattes durch den Skandal international zwar nicht beschädigt. Deutsche Unternehmen müssten sich ihr Vertrauen bei den amerikanischen Kunden nun aber durch Glaubwürdigkeit verdienen, sagte er.