MAILAND (dpa-AFX) - Chefwechsel zur Unzeit: Mitten in der schwersten Wirtschaftskrise Italiens nach dem Krieg muss Intesa Sanpaolo , die zweitgrößte Bank des Landes, ihren Chef austauschen. Vorstandschef Enrico Tommaso Cucchiani, warf am Sonntagabend nach nicht einmal zwei Jahren im Amt hin. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg hatte er sich mit mindestens einem Großaktionär überworfen. Er werde ab sofort durch Carlo Messina ersetzt, teilte der Unicredit-Rivale in Mailand mit.
An der Börse sorgte der Chef-Wechsel zusammen mit der Regierungskrise für hohe Nervosität. Die Intesa-Sanpaolo-Aktie verlor bis zum Montagnachmittag rund vier Prozent auf 1,5150 Euro und war damit der schwächste Wert im EuroStoxx 50. Die Papiere des Konkurrenten Unicredit verloren 2,7 Prozent. Ein Wechsel in dieser schwierigen Zeit und dem hartem Umfeld für italienische Banken sorge immer für Unsicherheit, sagte ING-Experte Paul Vrouwes.
Mediobanca stufte das Papier wegen Cucchianis Rücktritt und der politischen Krise von 'Neutral' auf 'Underperform' herab. Analyst Andrea Filtri sieht das größte Problem der Bank vor allem in der starken Abhängigkeit von der italienischen Wirtschaft. Intesa ist anders als Wettbewerber Unicredit vor allem in ihrem Heimatland aktiv, zudem hat sie zirka 114 Milliarden Euro an italienischen Staatsanleihen im Bestand. Im zweiten Quartal brach der Gewinn wegen der Probleme in Italien um 75 Prozent auf 116 Millionen Euro ein.
Nach Bloomberg-Informationen wollte mindestens einer der drei Großaktionäre Cucchiani wegen dessen Führungsstils loswerden. Die Entwicklung des Aktienkurses dürfte die Anteilseigner dagegen weniger gestört haben. In der Amtszeit Cucchianis legte das Papier um rund 20 Prozent zu und damit deutlich stärker als die Anteile der Unicredit, allerdings nicht so sehr wie der europäische Branchenindex./zb/mmb/stw
An der Börse sorgte der Chef-Wechsel zusammen mit der Regierungskrise für hohe Nervosität. Die Intesa-Sanpaolo-Aktie verlor bis zum Montagnachmittag rund vier Prozent auf 1,5150 Euro und war damit der schwächste Wert im EuroStoxx 50
Mediobanca stufte das Papier wegen Cucchianis Rücktritt und der politischen Krise von 'Neutral' auf 'Underperform' herab. Analyst Andrea Filtri sieht das größte Problem der Bank vor allem in der starken Abhängigkeit von der italienischen Wirtschaft. Intesa ist anders als Wettbewerber Unicredit vor allem in ihrem Heimatland aktiv, zudem hat sie zirka 114 Milliarden Euro an italienischen Staatsanleihen im Bestand. Im zweiten Quartal brach der Gewinn wegen der Probleme in Italien um 75 Prozent auf 116 Millionen Euro ein.
Nach Bloomberg-Informationen wollte mindestens einer der drei Großaktionäre Cucchiani wegen dessen Führungsstils loswerden. Die Entwicklung des Aktienkurses dürfte die Anteilseigner dagegen weniger gestört haben. In der Amtszeit Cucchianis legte das Papier um rund 20 Prozent zu und damit deutlich stärker als die Anteile der Unicredit, allerdings nicht so sehr wie der europäische Branchenindex./zb/mmb/stw