PARIS (dpa-AFX) - Die französische Großbank BNP Paribas (PARIS:BNPP) (PSE:PBNP) (FSE:BNP) hat 2014 nach einer Milliardenstrafe in den USA im Sommer den Absturz in die Verlustzone nur knapp vermieden. Unter dem Strich rettete das Institut einen Jahresüberschuss von 157 Millionen Euro, wie es am Donnerstag in Paris mitteilte. Es war der niedrigste Gewinn seit dem Zusammenschluss von BNP und Paribas im Jahr 2000. Dennoch will der Konzern seine Dividende mit 1,50 Euro pro Aktie stabil halten. 2013 hatte die größte französische Bank noch 4,8 Milliarden Euro verdient.
Die US-Justiz hatte BNP im Juli nach harten Vergleichsverhandlungen wegen langjähriger Verstöße gegen Handelssanktionen bei Geschäften mit sogenannten "Schurkenstaaten" wie Iran, Sudan und Kuba zu einer Rekordstrafe von 8,97 Milliarden US-Dollar verdonnert. Das war viel mehr als die Bank lange für möglich gehalten hatte, die gebildeten Rückstellungen reichten bei weitem nicht aus. Deshalb musste die Bank noch rund 6 Milliarden Euro als Belastung in der Jahresbilanz verbuchen.
Dennoch habe die Bank weiter eine "absolut solide Bilanz", sagte Bankchef Jean-Laurent Bonnafé. So blieb etwa die harte Kernkapitalquote mit 10,3 Prozent stabil. Allerdings sind zuletzt einige Konkurrenten wie die Deutsche Bank (XETRA:DBKGn) in diesem Punkt an den Franzosen vorbeigezogen.
Im Schlussquartal blieb BNP von neuerlichen Sonderkosten weitgehend verschont. So blieb unter dem Strich für diesen Zeitraum ein Überschuss von 1,3 Milliarden Euro. Im vierten Quartal 2013 hatte die Bank wegen Rückstellungen für die Rechtsrisiken nur 110 Millionen Euro verdient.
Derweil haben sich die Aussichten getrübt. Das Institut rechnet im kommenden Jahr mit eine Gewinnbelastung von rund 500 Millionen Euro allein durch die immer strengeren Regeln für Banken und die neuen Abgaben für den europäischen Banken-Abwicklungsfonds. Das werde die Rendite um etwa 0,7 Prozentpunkte drücken. Das Institut hat sich zum Ziel gesetzt, nach Steuern mindestens 10 Prozent Gewinn auf das eingesetzte Kapital zu erwirtschaften. Die Deutsche Bank (XETRA:DBKGn) stellt bislang noch zwölf Prozent Rendite in Aussicht, hat diese Maßgabe aber angesichts der laufenden Strategiediskussion bereits infrage gestellt.
Sorgen macht BNP auch die schwache Entwicklung der europäischen Wirtschaft. Hinzu kommt der Druck auf die Erträge wegen der historisch niedrigen Zinsen. Im Privatkundengeschäft musste BNP schon 2014 einen Rückgang des Vorsteuergewinns um 3,7 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro hinnehmen.