SALZGITTER (dpa-AFX) - Der zweitgrößte deutsche Stahlhersteller Salzgitter (XETRA:SZGG) kann sich auch mit harten Einsparungen nicht der Branchenkrise entziehen. Angesichts des durch Billigimporte aus China ausgelösten Preisverfalls drohen in diesem Jahr erneut Verluste. Vor Steuern rechnet der Vorstand derzeit nur mit einem "in etwa ausgeglichenen" Ergebnis, wie der Konzern am Freitag in Salzgitter mitteilte. Vorstandschef Heinz Jörg Fuhrmann kündigte weitere Einsparungen an: "Wir werden (...) in unseren Anstrengungen, den Salzgitter-Konzern weiter zu optimieren, nicht nachlassen."
Die Börse reagierte zunächst enttäuscht. Zum Handelsauftakt verloren Salzgitter-Aktien mehr als zwei Prozent an Wert und waren damit schwächster Wert im MDax (MDAX). Analysten hatten eine optimistischere Prognose erwartet. Im weiteren Verlauf des Vormittags erholten sich die Aktien aber und kletterten in die Gewinnzone. Seit Jahresbeginn hat Salzgitter rund zwölf Prozent an der Wert verloren. Zumindest vor Steuern kämpften sich die Niedersachsen - wie bereits seit Januar bekannt - im vergangenen Jahr erstmals seit 2011 wieder in die schwarzen Zahlen und wiesen nach einem Verlust von 15,2 Millionen Euro 2014 nun einen Gewinn von 12,6 Millionen Euro aus. Dabei stützte insbesondere das harte Sparprogramm, mit dem die Kosten seit 2012 um rund 200 Millionen Euro sanken. Damit konnte Salzgitter vorübergehend die Folgen des neuerlichen Preisdrucks ausgleichen, der für den Umsatzrückgang um rund fünf Prozent auf 8,6 Milliarden Euro hauptverantwortlich war. Die 25-Prozent-Beteiligung am Kupferhersteller Aurubis (ETR:NDA) stabilisierte das Ergebnis mit knapp 22 Millionen Euro.