💙 🔷 Q3 ohne Big Tech-Power? Diese Blue-Chip-Schnäppchen haben's drauf!Gratis entdecken

ROUNDUP: Deutsche Post mit herbem Gewinneinbruch - Computer-Ärger belastet

Veröffentlicht am 11.11.2015, 09:24
Aktualisiert 11.11.2015, 09:27
© Reuters.  ROUNDUP: Deutsche Post mit herbem Gewinneinbruch - Computer-Ärger belastet
SAPG
-
IBM
-

BONN (dpa-AFX) - Die Deutsche Post (ETR:DPW) ist nach dem Ärger beim Computersystem der Frachtsparte nur knapp an einem Verlust vorbeigeschrammt. Im dritten Quartal knickte der Überschuss um knapp 90 Prozent auf 49 Millionen Euro ein. Nach der Gewinnwarnung Ende Oktober sprach Vorstandschef Frank Appel am Mittwoch erneut von einem "Jahr des Übergangs". Ab 2016 soll es wieder aufwärts gehen. Die IT-Probleme im Frachtgeschäft sind allerdings nicht gelöst. Hoffnung macht dem Vorstand die geplante Portoerhöhung in Deutschland.

Am Aktienmarkt kamen die Nachrichten nicht gut an. Am Morgen sackte der Kurs um mehr als zwei Prozent ab. Im dritten Quartal hatte die Post noch schlechter abgeschnitten als von Analysten erwartet.

WEITERE BELASTUNGEN IM VIERTEN QUARTAL

Dabei belasteten die gescheiterte Systemumstellung in der Frachtsparte und weitere Baustellen das Geschäft. Zwar zog der Umsatz um drei Prozent auf 14,4 Milliarden Euro an. Doch der operative Gewinn (Ebit) sackte um rund 71 Prozent auf 197 Millionen Euro ab. Dabei hat die Post von den für 2015 insgesamt angekündigten Sonderbelastungen von rund 545 Millionen Euro erst 426 Millionen verbucht. Der Rest soll im vierten Quartal folgen.

Für das laufende Jahr rechnet die Post-Spitze wie Ende Oktober angekündigt nur noch mit einem operativen Gewinn von mindestens 2,4 Milliarden Euro, über eine halbe Milliarde weniger als zuvor gedacht. 2016 soll das Ebit aber wie geplant auf 3,4 bis 3,7 Milliarden Euro steigen, bis 2020 sollen es rund 5 Milliarden sein. "Wir haben jetzt wieder Fahrt aufgenommen", sagte Appel. In Deutschland verspricht er sich durch die Erhöhung des Briefportos von 62 auf 70 Cent höhere Gewinne.

FEHLEINSCHÄTZUNG EINGERÄUMT

Bei der gescheiterten Systemumstellung im DHL-Frachtgeschäft räumte Appel eine Fehleinschätzung ein. Das Unternehmen habe sich zu viel in zu kurzer Zeit vorgenommen. "Nun haben wir glaube ich einen realistischeren Plan." Wie dieser aussieht, ist jedoch noch nicht ganz klar.

Die Post will bestehende Teilsysteme integrieren und weitere fertige Software kaufen, statt weiter auf das Komplettsystem NFE zu setzen. Die damit beauftragten Unternehmen SAP (XETRA:SAPG) und IBM (XETRA:IBM) (NYSE:IBM) sollen zwar noch eine Chance bekommen. Nach bisherigen Aussagen sieht die Post-Führung jedoch kaum eine Chance, mit NFE die Gewinnspannen in der Sparte wie geplant zu steigern. Daher werden die Systeme in den bereits umgestellten Landesgesellschaften wieder zurückgedreht.

DHL EXPRESS LEGT ZU

Dass es im dritten Quartal nicht nur abwärts ging, verdankte die Post ihrem Gewinnbringer DHL Express. Das lukrative Geschäft mit zeitkritischen Sendungen ließ den operativen Gewinn der Sparte um fast ein Fünftel auf 364 Millionen Euro steigen. Das DHL-Frachtgeschäft sackte wegen der hohen Abschreibungen auf die Computersysteme jedoch mit 337 Millionen Euro in die roten Zahlen. Auch die Lieferkettenlogistik warf weniger ab.

Die Kernsparte PeP, in der neben dem heimischen Briefgeschäft auch der Paketversand in Deutschland und Nachbarländern sowie das Internetgeschäft mit dem E-Postbrief sowie der Postbus gebündelt sind, verdiente mit 142 Millionen Euro nur noch halb so viel wie ein Jahr zuvor. Als Grund nannte die Post Nachwirkungen des Streiks vom Juni, die Einmalzahlungen im Zusammenhang mit dem neuen Tarifvertrag und hohe Rückstellungen für die Pensionen ehemaliger Postbeamter.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.