DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Die deutsche Stahlindustrie wird nach zwei schwachen Jahren wieder etwas zuversichtlicher. 'Wir sind vorsichtig optimistisch, dass sich der Aufwärtstrend festigt und sich die Stahlkonjunktur im kommenden Jahr moderat erholen wird', sagte der Chef der Wirtschaftsvereinigung Stahl, Hans Jürgen Kerkhoff, am Dienstag in Düsseldorf. Das wirtschaftliche Umfeld helle sich auf, zudem seien die Lager der Stahlverarbeiter leer.
'Wir sind aber keineswegs so weit, von einer nachhaltigen Erholung zu sprechen', sagte Kerkhoff. Die Stahlhändler agierten etwa weiter vorsichtig. Für 2014 prognostiziert der Verband nun ein Produktionsplus von zwei Prozent auf 43 Millionen Tonnen. In diesem Jahr dürfte die in Deutschland hergestellte Stahlmenge um ein Prozent auf 42,2 Millionen Tonnen sinken. Auch 2012 hatte es einen leichten Rückgang gegeben.
Die Auslastung der Anlagen in Deutschland soll im kommenden Jahr von derzeit 82 bis 83 Prozent auf rund 86 Prozent steigen. Normal sind 89 Prozent. Dabei geht es der Branche in Deutschland deutlich besser als im übrigen Europa, wo die Anlagen derzeit zu gerade einmal 75 Prozent ausgelastet sind.
Das Problem in Deutschland sind derzeit weniger die Mengen als die Preise. Das liegt an der weiter schwachen Konjunktur in weiten Teilen Europas. Der EU-Stahlmarkt liege immer noch 30 Prozent unter dem Niveau vor der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/09, sagte Kerkhoff. Der Wettbewerb habe sich in diesem Jahr weiter verschärft. Das drückt auf die Preise.
Viele Hersteller, etwa die deutsche Nummer zwei Salzgitter und Weltmarktführer ArcelorMittal , schreiben seit langem rote Zahlen. Der größte deutsche Stahlhersteller ThyssenKrupp hält sich in seiner europäischen Stahlsparte nur noch knapp in den schwarzen Zahlen. Vor diesem Hintergrund haben viele Unternehmen Sparprogramme eingeleitet. So fallen bei Salzgitter 1500 Stellen weg, bei ThyssenKrupp 2000. Ende 2012 arbeiteten noch 88 200 Menschen in der deutschen Stahlbranche. Die Kapazitäten sollen 2014 in Deutschland von 53,9 Millionen Tonnen auf 52,5 Millionen Tonnen sinken.
Der Stahlverband sieht aber auch andere Länder in der Pflicht. So müsse etwa China endlich ernst machen und seine auf 230 Millionen Tonnen bezifferte Überkapazität angehen. Auch in Europa gebe es weiterhin rund 30 Millionen Tonnen zu viel auf dem Markt. In diesem Zusammenhang warnte Kerkhoff erneut die Staaten davor, Schließungen von Hochöfen durch staatliche Hilfen zu bremsen.
Harte Kritik übte Kerkhoff an der Energiepolitik in Deutschland und Europa. 'Wir brauchen eine wirksame Kostenbremse', sagte der Verbandschef. Die in den Berliner Koalitionsverhandlungen formulierten Reformansätze seien enttäuschend. Als Angriff auf die deutsche Industrie wertet Kerkhoff das mögliche Beihilfeverfahren der EU-Kommission wegen der Entlastungen der energieintensiven Industrie bei der Ökostromumlage. Zudem forderte er eine grundlegende Reform des CO2-Handels./enl/she/zb
'Wir sind aber keineswegs so weit, von einer nachhaltigen Erholung zu sprechen', sagte Kerkhoff. Die Stahlhändler agierten etwa weiter vorsichtig. Für 2014 prognostiziert der Verband nun ein Produktionsplus von zwei Prozent auf 43 Millionen Tonnen. In diesem Jahr dürfte die in Deutschland hergestellte Stahlmenge um ein Prozent auf 42,2 Millionen Tonnen sinken. Auch 2012 hatte es einen leichten Rückgang gegeben.
Die Auslastung der Anlagen in Deutschland soll im kommenden Jahr von derzeit 82 bis 83 Prozent auf rund 86 Prozent steigen. Normal sind 89 Prozent. Dabei geht es der Branche in Deutschland deutlich besser als im übrigen Europa, wo die Anlagen derzeit zu gerade einmal 75 Prozent ausgelastet sind.
Das Problem in Deutschland sind derzeit weniger die Mengen als die Preise. Das liegt an der weiter schwachen Konjunktur in weiten Teilen Europas. Der EU-Stahlmarkt liege immer noch 30 Prozent unter dem Niveau vor der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/09, sagte Kerkhoff. Der Wettbewerb habe sich in diesem Jahr weiter verschärft. Das drückt auf die Preise.
Viele Hersteller, etwa die deutsche Nummer zwei Salzgitter
Der Stahlverband sieht aber auch andere Länder in der Pflicht. So müsse etwa China endlich ernst machen und seine auf 230 Millionen Tonnen bezifferte Überkapazität angehen. Auch in Europa gebe es weiterhin rund 30 Millionen Tonnen zu viel auf dem Markt. In diesem Zusammenhang warnte Kerkhoff erneut die Staaten davor, Schließungen von Hochöfen durch staatliche Hilfen zu bremsen.
Harte Kritik übte Kerkhoff an der Energiepolitik in Deutschland und Europa. 'Wir brauchen eine wirksame Kostenbremse', sagte der Verbandschef. Die in den Berliner Koalitionsverhandlungen formulierten Reformansätze seien enttäuschend. Als Angriff auf die deutsche Industrie wertet Kerkhoff das mögliche Beihilfeverfahren der EU-Kommission wegen der Entlastungen der energieintensiven Industrie bei der Ökostromumlage. Zudem forderte er eine grundlegende Reform des CO2-Handels./enl/she/zb