BAD HOMBURG (dpa-AFX) - Der Medizinkonzern Fresenius (XETRA:FREG) hat das Jahr 2015 mit einem kräftigen Gewinnzuwachs abgeschlossen. Besonders die Sparte Kabi mit Infusionen, flüssigen Generika und klinischer Ernährung trug zum Wachstum bei. Die Dialyse-Sparte Fresenius Medical Care verzeichnete dagegen einen Ergebnisrückgang. Der Gewinn nach Minderheiten stieg bei Fresenius währungsbereinigt um 21 Prozent auf 1,42 Milliarden Euro, wie das Unternehmen aus Bad Homburg am Mittwoch mitteilte. Auch für das laufende Jahr nimmt sich Fresenius weiteres Wachstum vor, drosselt jedoch das Tempo. Auch mittelfristig soll es weiter aufwärts gehen.
2015 legte der Umsatz währungsbereinigt um 9 Prozent auf 27,63 Milliarden Euro zu. Der um Sondereinflüsse bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg zu konstanten Wechselkursen um 13 Prozent auf 3,958 Milliarden Euro. Seine eigenen Ziele erreichte das Unternehmen somit. Die Schätzungen der Analysten hatten einen Hauch darüber gelegen. Nicht eingerechnet war bei den Experten aber die bevorstehende Lösung in einem Streit um Produkthaftung in den USA bei einem Dialysemittel, die das Ergebnis um etwa 10 Millionen Euro belastet. Ohne diesen Effekt übertraf Fresenius beim Gewinn die Schätzungen sogar leicht. Die Dividende wird von 0,44 auf 0,55 Euro je Aktie erhöht.
Für 2016 rechnet Fresenius mit einem währungsbereinigten Umsatzanstieg um 6 bis 8 Prozent. Der um Sonder- und Währungseffekte bereinigte Gewinn nach Minderheiten soll um 8 bis 12 Prozent zulegen. Fresenius präsentierte zudem eine neue Mittelfristplanung bis 2019. Bis dahin soll der Konzernumsatz zwischen 36 und 40 Milliarden Euro erreichen. Das Konzernergebnis soll auf 2,0 bis 2,25 Milliarden Euro steigen.
Im vorbörslichen Handel gaben die Aktien von Fresenius etwas nach - der Ausblick bis 2019 sei vorsichtig, sagten Händler. Auch FMC-Aktien gaben vorbörslich nach.
Der Dialyse-Spezialist Fresenius Medical Care (FMC) ist im abgelaufenen Jahr an einer Gewinnsteigerung vorbeigeschrammt. Das Jahresergebnis sank um 2 Prozent auf 1,03 Milliarden US-Dollar (934 Mio Euro), wie die Tochter des Fresenius-Konzerns ebenfalls am Mittwoch mitteilte. Ohne die Kosten der Einigung im Rechtsstreit in den USA hätte es ein Plus von 2 Prozent gegeben. Der Umsatz stieg um 6 Prozent auf 16,7 Milliarden US-Dollar. Die Dividende soll um 3 Prozent auf 0,80 Euro steigen.
FMC hatte bereits in der vergangenen Woche Eckdaten bekannt gegeben, als der Konzern in dem Streit mit US-Klägern eine bevorstehende Lösung verkündete. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg 2015 dennoch um 3 Prozent auf 2,327 Milliarden Dollar. Für 2016 erwartet das Unternehmen weiterhin ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von 7 bis 10 Prozent und ein Ergebniswachstum zwischen 15 und 20 Prozent. FMC ist der größte Anbieter für Dialysegeräte und -Materialien weltweit.