DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Verpackungsspezialist Gerresheimer (ETR:GXI) will nach einem robusten Jahr weiter wachsen. Der Umsatz dürfte im laufenden Geschäftsjahr (Ende November) bei konstanten Wechselkursen um vier bis sechs Prozent zulegen, stellte die im MDax (ETR:MDAX) notierte Gesellschaft am Donnerstag in Düsseldorf in Aussicht. Das operative Ergebnis (Ebitda adj) dürfte unter gleichen Bedingungen auf 250 bis 265 Millionen Euro zulegen.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr habe sich das Geschäft mit der Pharmaindustrie erneut als wachstumsstark und konjunkturunabhängig erwiesen. Auch bei Kosmetikverpackungen erhöhte sich der Umsatz. Nur das Geschäft mit Laborgläsern schwächelte wegen einer geringeren Nachfrage in Nordamerika. Den Aktionären winkt eine um fünf auf 70 Cent erhöhte Dividende.
'2013 war ein erfreuliches Jahr für uns. Wir haben alle selbst gesteckten Ziele erreicht', sagte Konzernchef Uwe Röhrhoff laut Mitteilung. Der Umsatz legte im abgelaufenen Geschäftsjahr um 3,8 Prozent auf rund 1,27 Milliarden Euro zu. Ohne den starken Euro und andere Wechselkursschwankungen hätte das Plus 5,8 Prozent betragen. Unter dem Strich blieb der Gewinn mit 62,2 Millionen Euro praktisch stabil. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um 4,1 Prozent auf knapp 250 Millionen Euro zu. Das war mehr als von Analysten erwartet.
Zum Start des neuen Geschäftsjahres baute Gerresheimer seine Verwaltung um und richtete seine Organisation stärker auf die Kunden aus. Weltweit arbeiten insgesamt 11 000 Mitarbeitern für die Düsseldorfer. Produkten für die Pharma- und Gesundheitsbranche stehen für rund 83 Prozent der Umsätze.
In Europa baut der Konzern die Kapazitäten für vorfüllbare Glasspritzen, Insulin-Pens und Asthma-Inhalatoren weiter aus. Zudem setzt Gerresheimer auf Wachstum in den Schwellenländern.
Am Finanzmarkt war die Reaktion am Morgen positiv: Gerresheimer-Aktien legten an der MDax-Spitze um mehr als fünf Prozent zu und waren damit der mit Abstand größte Gewinner. Analysten äußerten sich insgesamt positiv zu den Zahlen. Sven Kürten von der DZ Bank etwa zielte auf die sehr starke Profitabilität ab. Der Ausblick erscheine dagegen konservativ. Dies sei aber nicht negativ zu beurteilen.