HANNOVER (dpa-AFX) - Der weltweit drittgrößte Rückversicherer Hannover Rück ist trotz ausgebliebener Naturkatastrophen mit weniger Gewinn ins Jahr gestartet. Nachdem unrealisierte Kapitalgewinne das Ergebnis ein Jahr zuvor ungewöhnlich stark nach oben getrieben hatten, ging der Überschuss diesmal um 15 Prozent auf 221 Millionen Euro zurück, wie der Munich-Re-Konkurrent am Dienstag in Hannover mitteilte. Damit verdiente das Unternehmen immer noch mehr als von Analysten erwartet. Vorstandschef Ulrich Wallin sieht die Hannover Rück auf Kurs zu ihrem Jahresziel.
Die Hannover-Rück-Aktie reagierte mit einem Kursrutsch auf die Nachrichten. Am Vormittag verlor das Papier 2,09 Prozent auf 62,88 Euro und gehörte damit zu den schwächsten Werten im MDax. Für die Aktie des Mehrheitsaktionärs Talanx (HDI, HDI-Gerling) ging es ähnlich stark nach unten.
Die größeren Mitbewerber Munich Re und Swiss Re hatten ihre Profite im ersten Quartal gesteigert. Allerdings geht die Hannover Rück besonders vorsichtig mit ihrem Budget für Großschäden um: Nicht ausgenutzte Schadenreserven schreibt sie sich erst zum Jahresende gut. Auch deshalb wertete Vorstandschef Wallin das Quartalsergebnis als ersten erfolgreichen Schritt auf dem Weg zum geplanten Jahresgewinn von rund 800 Millionen Euro.
Im ersten Quartal blieb das für 2013 veranschlagte Großschaden-Budget der Hannover Rück von 625 Millionen Euro nahezu unangetastet. Lediglich für einen Satellitenschaden musste das Unternehmen mit gut 13 Millionen Euro geradestehen. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote verbesserte sich dabei um 2,8 Prozentpunkte auf 94,0 Prozent. Damit blieb von den Prämieneinnahmen deutlich mehr übrig als ein Jahr zuvor.
Auch der Bombenanschlag in Boston und die Explosion einer Düngemittel-Fabrik in Texas dürften sich für die Hannover Rück nicht zu Großschäden auswachsen, sagte Finanzvorstand Roland Vogel. Damit dürften die Belastungen jeweils unterhalb der Schwelle von zehn Millionen Euro bleiben.
Unterdessen machen die anhaltenden Niedrigzinsen dem Rückversicherer spürbar zu schaffen. Im ersten Quartal warfen die Kapitalanlagen nur noch eine Rendite von 3,2 Prozent ab. Für das Gesamtjahr habe die Hannover Rück aber weiterhin eine Rendite von 3,4 Prozent zum Ziel, sagte Vogel. Dies wäre immer noch ein Zehntel-Prozentpunkt weniger als im vergangenen Jahr.
Auch nach den jüngsten Zukäufen will die Hannover Rück ihr Geschäft in der Lebens-Rückversicherung weiter ausbauen. 'Der Appetit ist weiterhin vorhanden', sagte Vogel. Weitere Transaktionen seien bereits in Arbeit. Seit Jahresbeginn hat der Konzern milliardenschwere Pensionsverpflichtungen in Großbritannien übernommen, unter anderem von der Deutsche-Bank-Tochter Abbey Life. Alleine dadurch sollen die Prämieneinnahmen in diesem Jahr um drei Prozent wachsen. Ein Gewinnsprung sei dadurch allerdings kurzfristig nicht zu erwarten, sagte Vogel.
Bei der Vertragserneuerung in der Schaden- und Unfall-Rückversicherung weitete die Hannover Rück im April ihre Geschäft um elf Prozent aus. Vor allem in Japan habe sich das Prämienniveau nach den Steigerungen seit der Fukushima-Katastrophe 2011 'sehr erfreulich' entwickelt. In den USA konnte sie trotz der immensen Schäden durch Hurrikan 'Sandy' keine höheren Preise durchsetzen. Die Konkurrenz durch branchenfremde Anbieter sei zu groß gewesen, hieß es./stw/stk
Die Hannover-Rück-Aktie reagierte mit einem Kursrutsch auf die Nachrichten. Am Vormittag verlor das Papier 2,09 Prozent auf 62,88 Euro und gehörte damit zu den schwächsten Werten im MDax. Für die Aktie des Mehrheitsaktionärs Talanx (HDI, HDI-Gerling) ging es ähnlich stark nach unten.
Die größeren Mitbewerber Munich Re und Swiss Re hatten ihre Profite im ersten Quartal gesteigert. Allerdings geht die Hannover Rück besonders vorsichtig mit ihrem Budget für Großschäden um: Nicht ausgenutzte Schadenreserven schreibt sie sich erst zum Jahresende gut. Auch deshalb wertete Vorstandschef Wallin das Quartalsergebnis als ersten erfolgreichen Schritt auf dem Weg zum geplanten Jahresgewinn von rund 800 Millionen Euro.
Im ersten Quartal blieb das für 2013 veranschlagte Großschaden-Budget der Hannover Rück von 625 Millionen Euro nahezu unangetastet. Lediglich für einen Satellitenschaden musste das Unternehmen mit gut 13 Millionen Euro geradestehen. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote verbesserte sich dabei um 2,8 Prozentpunkte auf 94,0 Prozent. Damit blieb von den Prämieneinnahmen deutlich mehr übrig als ein Jahr zuvor.
Auch der Bombenanschlag in Boston und die Explosion einer Düngemittel-Fabrik in Texas dürften sich für die Hannover Rück nicht zu Großschäden auswachsen, sagte Finanzvorstand Roland Vogel. Damit dürften die Belastungen jeweils unterhalb der Schwelle von zehn Millionen Euro bleiben.
Unterdessen machen die anhaltenden Niedrigzinsen dem Rückversicherer spürbar zu schaffen. Im ersten Quartal warfen die Kapitalanlagen nur noch eine Rendite von 3,2 Prozent ab. Für das Gesamtjahr habe die Hannover Rück aber weiterhin eine Rendite von 3,4 Prozent zum Ziel, sagte Vogel. Dies wäre immer noch ein Zehntel-Prozentpunkt weniger als im vergangenen Jahr.
Auch nach den jüngsten Zukäufen will die Hannover Rück ihr Geschäft in der Lebens-Rückversicherung weiter ausbauen. 'Der Appetit ist weiterhin vorhanden', sagte Vogel. Weitere Transaktionen seien bereits in Arbeit. Seit Jahresbeginn hat der Konzern milliardenschwere Pensionsverpflichtungen in Großbritannien übernommen, unter anderem von der Deutsche-Bank-Tochter
Bei der Vertragserneuerung in der Schaden- und Unfall-Rückversicherung weitete die Hannover Rück im April ihre Geschäft um elf Prozent aus. Vor allem in Japan habe sich das Prämienniveau nach den Steigerungen seit der Fukushima-Katastrophe 2011 'sehr erfreulich' entwickelt. In den USA konnte sie trotz der immensen Schäden durch Hurrikan 'Sandy' keine höheren Preise durchsetzen. Die Konkurrenz durch branchenfremde Anbieter sei zu groß gewesen, hieß es./stw/stk