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ROUNDUP: KBA gibt VW-Rückrufpläne für 8,2 Millionen manipulierte Autos frei

Veröffentlicht am 25.11.2015, 17:06
© Reuters.  ROUNDUP: KBA gibt VW-Rückrufpläne für 8,2 Millionen manipulierte Autos frei
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WOLFSBURG (dpa-AFX) - Das Kraftfahrt-Bundesamt hat die Umbaupläne für einen großen Teil der manipulierten Dieselautos aus dem VW (XETRA:VOW3)-Konzern abgesegnet. Rund 8,2 Millionen Wagen mit 1,6- und 2,0-Liter-Motoren können ab Anfang kommenden Jahres in der Werkstatt so eingestellt werden, dass sie die Grenzwerte für gesundheitsschädliche Stickoxide einhalten sollen, wie Volkswagen (XETRA:VOW3) am Mittwoch in Wolfsburg mitteilte.

Der Konzern habe das Ziel, dass Autofahrer dabei keinen höheren Verbrauch und keine geringere Motorleistung hinnehmen müssen, hieß es. Versprechen kann VW das aber noch nicht. Auch zu den Kosten für den bevorstehenden Rückruf könne man noch nichts sagen. Derzeit würden noch Verhandlungen mit Zulieferern laufen.

Nach Berechnungen von Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer könnten die Kosten für die Rückrufaktion der 8,2 Millionen Diesel-Fahrzeuge in Europa bei unter 500 Millionen Euro liegen. Dabei seien Kosten für Mobilitätsausgleich- also etwa Ersatzwagen oder ähnliches - bereits berücksichtigt. "Damit bekommt der VW-Konzern deutlich schneller finanziell festeren Boden unter die Füße als erwartet", sagte er.

Volkswagen hatte für den Umbau der weltweit insgesamt bis zu 11 Millionen betroffenen EA-189-Motoren 6,7 Milliarden Euro zurückgelegt. Endgültige Preise für die benötigten Teile stünden aber noch nicht fest, sagte ein Sprecher. Unter anderem deshalb könne der Konzern auch noch keine Auskunft über anfallende Kosten geben. Das größte finanzielle Risiko für Volkswagen liegt laut Dudenhöffer aber weiter in den USA in Form von noch unbekannten Strafen durch Justiz und US-Behörden.

Bei den größeren 2,0-Liter-Motoren soll ein etwa halbstündiges Software-Update ausreichen. Bei den kleineren 1,6-Liter-Motoren werde zusätzlich ein sogenannter Strömungstransformator eingebaut. Dieses Teil soll dafür sorgen, dass Luft besser angesaugt und Treibstoff effizienter verbrannt werden kann, erklärte der Sprecher. So sollen auch Abgaswerte entsprechend den Emissionsnormen verbessert werden.

In den vergangenen zehn Jahren habe sich technisch viel getan, deshalb sei eine solche Lösung heute möglich. Eine Lösung für die kleinen 1,2-Liter-Motoren soll noch in dieser Woche vorliegen.

Dass die Manipulationen bei den Abgaswerten durch eine so einfache und vermutlich auch relativ kostengünstige Lösung verhindert werden könnten, habe in der Vergangenheit niemand wissen können, sagte ein Sprecher. So gesehen sei der Skandal, der VW Mitte September in eine tiefe Krise stürzte, umso tragischer. "Aber wir können es leider nicht rückgängig machen", sagte Konzernsprecher Hans-Gerd Bode.

Der Umweltverband BUND bezweifelte jedoch umgehend, ob Veränderungen bei Luftgittern und Anpassungen bei der Software ausreichend seien, um die Stickoxidwerte auch "unter normalen Betriebsbedingungen" auf der Straße zu reduzieren. Wie andere Umweltverbände hatte auch der BUND in der Vergangenheit wiederholt die Messmethoden kritisiert und auch Abgaswerte anderer Hersteller angeprangert.

Die Überarbeitungspläne beziehen sich allerdings nicht auf in den USA oder in Kanada verkaufte Modelle aus dem VW-Konzern. Hier prüfen die Behörden derzeit noch Vorschläge des Autobauers. Allein schon wegen der dort schärferen Grenzwerte sei die Lösungssuche anspruchsvoller als in Europa, erklärte VW. Wie in Europa werde daher in den Vereinigten Staaten an einer schrittweisen Lösung gearbeitet.

Mit dem geplanten Rückruf könnte VW ohnehin vorerst nur eine Baustelle im Abgas-Skandal schließen. Bei 800 000 Autos hatte der Konzern außerdem zu niedrige CO2-Abgaswerte angegeben. Und auch Autos mit 3,0-Liter-Motoren sind mit einer in den USA verbotenen Software ausgestattet.

VW werde "mit jedem Kunden Kontakt aufnehmen" und den betroffenen Autobesitzern während des ab Januar geplanten Rückrufs eine kostenlose "Ersatzmobilität" anbieten, hieß es. Bei betroffenen Autos der Marken Audi (XETRA:NSUG), Skoda und Seat soll es ähnlich laufen wie bei den VW-Modellen.

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