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ROUNDUP: 'Kölner Stadt-Anzeiger' und 'Rundschau' teilen sich Lokalredaktionen

Veröffentlicht am 18.03.2014, 13:05

KÖLN (dpa-AFX) - Die einstigen Konkurrenten 'Kölner Stadt-Anzeiger' und 'Kölnische Rundschau' legen zur Kostensenkung vier weitere Lokalredaktionen zusammen. Bis Ende nächsten Jahres sollen so 30 Redakteursstellen ohne Kündigungen abgebaut und vier Millionen Euro eingespart werden, teilten das Medienhaus M. DuMont Schauberg MDS und der Heinen-Verlag am Dienstag in Köln mit. Die verbleibenden 67 Stellen der betroffenen Lokalteams werden in eine Gesellschaft ohne Tarifbindung ausgelagert. Aus den gemeinsam recherchierten Inhalten entstehen unterschiedliche Lokalteile. 'Stadt-Anzeiger' und 'Rundschau' behalten auch ihren jeweils eigenen Mantel.

'Der einzelne Leser wird auch in Zukunft in jeder einzelnen Ausgabe die vertrauten Stimmen aus den alten Ausgaben wiederfinden', beteuerte der MDS-Aufsichtsratsvorsitzende Alfred Neven DuMont (86). Die lokale und regionale Berichterstattung bleibe eine zentrale Aufgabe der Tageszeitungen, auch deshalb habe er sich mit 'Rundschau'-Herausgeber Helmut Heinen (58) zusammengetan und die Redaktionen zusammengeführt: 'Damit sehen wir die bisherige Qualität nicht nur gewährleistet, sondern nachhaltig gesteigert.'

Heinen, zugleich Präsident des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger, verwies auf die Zusammenarbeit von MDS und Heinen-Verlag, die schon seit 15 Jahren in Sachen Anzeigen und Vertrieb besteht. Es gehe darum, einen vielfältigen lokalen Qualitätsjournalismus in der Region zu erhalten. 'Wir sagen: lieber eine starke Lokalredaktion als zwei schwache', sagte Heinen.

Von der Zusammenlegung sind die Redaktionen Rhein-Erft, Rhein-Berg, Rhein-Sieg und Euskirchen/Eifel betroffen. Bei der Redaktion Oberberg in Gummersbach gibt es die Kooperation bereits. In Köln, Leverkusen und Bonn bleiben die Redaktionsteams getrennt. Der Stellenabbau um 31 Prozent soll bis Ende 2015 über Fluktuation, Altersteilzeit und Abfindungen erreicht werden. Journalisten, die in die neue 'Rheinische Redaktionsgemeinschaft GmbH' wechseln, erhalten ihre bisherigen Gehälter, es gilt aber kein Tarifvertrag.

Bereits seit 1999 erscheint die 'Kölnische Rundschau' bei MDS, zusammen mit 'Kölner Stadt-Anzeiger', 'Berliner Zeitung' und 'Mitteldeutsche Zeitung' sowie den Boulevardblättern 'Express', 'Hamburger Morgenpost' und 'Berliner Kurier'. Gemeinsam kommen sie auf eine tägliche Auflage von mehr als einer Million.

Heinen-Verlag und MDS halten jeweils 50 Prozent an der neuen GmbH. Es ist nicht die erste Kooperation zwischen Wettbewerbern im Lokalen. Anfang 2013 hatte die Funke Mediengruppe die Redaktion der 'Westfälischen Rundschau' geschlossen und produziert die Zeitung seitdem mit nicht nur mit Inhalten aus dem eigenen Haus, sondern kauft auch Lokalberichterstattung von Konkurrenzzeitungen zu. Bei der 'Westfälischen Rundschau' war 120 Mitarbeitern gekündigt worden.

MDS-Vorstand Franz Sommerfeld betonte am Dienstag: 'Wir schließen keine Redaktionen, wir legen Teams zusammen und produzieren nach wie vor getrennte Lokalteile.' Die gemeinsamen Redaktionen bieten ihre Inhalte den Blattmachern an, die dann daraus Zeitungen in der jeweils eigenen 'Farbe' produzieren sollen. Für die Themen im jeweiligen Verbreitungsgebiet stehe damit eine größere Zahl von Reportern zur Verfügung als bisher, hieß es in der Mitteilung.

Die Leitung der neuen Redaktionsgemeinschaft übernehmen Cordula von Wysocki aus der Chefredaktion der 'Kölnischen Rundschau' und Rudolf Kreitz, der bis Dezember Chefredakteur des 'Express war und im April stellvertretender Chefredakteur des 'Kölner Stadt-Anzeigers' wird.

MDS hatte 2012 wegen der Insolvenz der 'Frankfurter Rundschau' 112 Millionen Euro Verlust verbucht, rechnet für 2013 aber mit einem ausgeglichenen Ergebnis. Im vergangenen Jahr hatte MDS angekündigt, in Köln in Verlag, Druck und Verwaltung 84 Stellen abzubauen.tb

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