📈 69% der S&P 500-Aktien schlagen den Index – Nutze KI, um die Besten zu finden!Hot Stocks zeigen

ROUNDUP: Kritik an Mehdorn nach Termin-Warnung am Hauptstadtflughafen

Veröffentlicht am 25.02.2014, 16:40

POTSDAM/BERLIN (dpa-AFX) - Nach der neuen Planänderung am künftigen Hauptstadtflughafen stehen Geschäftsführer Hartmut Mehdorn und der Aufsichtsrat abermals in der Kritik. Die Regierungschefs von Berlin und Brandenburg, Klaus Wowereit und Dietmar Woidke (beide SPD), wollen an diesem Donnerstag mit Mehdorn die Lage beraten. Er hatte am Montag die ab Juli die geplante Sanierung der nördlichen Rollbahn verschoben und vor einer Eröffnung des Flughafens erst 2016 gewarnt.

Die Opposition in Bund und Ländern bemängelte, den Verantwortlichen fehle die Fachkompetenz. Stellungnahmen der Regierungen Berlins und Brandenburgs machten unterdessen deutlich, dass die Interessen der beiden Flughafen-Haupteigner deutlich auseinanderdriften.

Brandenburgs Ministerpräsident Woidke nannte die Verschiebung der Nordbahn-Sanierung auf März 2015 'richtig und notwendig'. Nur so könne der rechtlich gebotene Schallschutz gewährleistet werden, teilte Woidke mit. Mehdorn wollte die alte Schönefelder Rollbahn ab Juli zu sanieren, bevor alle von den Ausweich-Routen Betroffenen Schallschutz haben.

Das Land Berlin war unterdessen bemüht, den Zeitdruck bei dem Projekt aufrecht zu erhalten. Die Planänderung sei kein Grund für eine Verzögerung, machte Senatssprecher Richard Meng am Dienstag deutlich. 'Mehdorns zentrale Aufgabe ist die zügige Eröffnung des Flughafens. Daran wird er gemessen und da hat er auch die Rückendeckung der Gesellschaft.' Die in Berlin mitregierende CDU warf Brandenburg vor, mit 'permanenten taktischen Wahlkampfspielchen' dem Flughafenstandort zu schaden. Ähnlich äußerte sich die FDP in Brandenburg.

Die Wirtschaft in der Region kritisierte, die ständigen Verzögerungsmeldungen des Flughafens verunsicherte die Unternehmen und potenzielle Investoren. 'Investitionen und die Schaffung von Arbeitsplätzen werden damit gefährdet', sagte Christian Amsinck, der Hauptgeschäftsführer der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg.

Der Obmann der Linkspartei im Bundestags-Verkehrsausschuss, Herbert Behrens, forderte, dass der Flughafen jetzt Gas gebe beim Schallschutz. 'Zwei große Pleiten innerhalb einer Woche sind selbst für das Pannenprojekt BER ungewöhnlich.'

Der neue Flughafen übernimmt die alte Start- und Landebahn des benachbarten alten Flughafens Schönefeld. Sie muss aber saniert werden. Nach Mehdorns Plan fliegen die Maschinen ab Schönefeld dann von der neu gebauten Start- und Landebahn, die etwa zwei Kilometer weiter südlich am neuen Terminal liegt.

Dann wären aber 4700 Haushalte neu vom Fluglärm betroffen, die noch nicht ausreichend mit Schallschutzfenstern, Dämmungen und Lüftern ausgestattet sind. Die Luftfahrtbehörde beharrte darauf, dass sie komplett Schallschutz haben, bevor die ersten Flieger von der Südbahn abheben - daraufhin verschob Mehdorn die Nordbahn-Sanierung.

'Jetzt rächt sich, dass der Aufsichtsrat nicht mit Experten aus Wirtschaft und Baubranche besetzt wurde', sagte die Grünen-Fraktionschefin im Berliner Abgeordnetenhaus, Ramona Pop, der Nachrichtenagentur dpa.

Der Vorsitzende des Berliner Flughafen-Untersuchungsausschusses Martin Delius (Piratenpartei) kritisierte: 'Wir wissen weder, wie die finanzielle Situation der Flughafengesellschaft ist, noch wie der Termin- und Umsetzungsplan genau aussieht.' Eine Eröffnung 2016 sei schon seit längerem realistischer als 2015, sagte Delius dem Radiosender 104.6 RTL. Die Oppositionsfraktionen im Potsdamer Landtag beantragten 'aufgrund des dringenden Klärungsbedarfs' eine Sondersitzung des Flughafen-Ausschusses am Donnerstag.

Noch im Januar hatte Mehdorn versichert, alles für eine Inbetriebnahme des Flughafens im Jahr 2015 zu tun. Doch schon in der vergangenen Woche sagte er den für Juli geplanten Testbetrieb in einem Seitenflügel des Terminals ab. Der Flughafenchef verwies auf mangelnde Unterstützung im Aufsichtsrat.vk/alr/DP/enl

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.