ZÜRICH/PARIS (dpa-AFX) - Der erst jüngst aus Holcim und Lafarge (PARIS:LAFP) entstandene Mega-Zementkonzern LafargeHolcim Ltd (SIX:LHN) (VTX:HOLN) (FSE:HLBN) will in der zweiten Jahreshälfte profitabler werden. Die Synergien für den Zeitraum Juli bis Ende Dezember sollen mindestens 100 Millionen Schweizer Franken betragen, wie LafrageHolcim am Mittwoch mitteilte. Insgesamt peilt das Unternehmen für die ersten drei Jahre Synergien in Höhe von 1,5 Milliarden Franken (1,4 Mrd Euro) an.
Zudem will der Zementriese seine Investitionen zum Jahresende um mindestens 200 Millionen Franken senken. Für 2015 will LafargeHolcim eine Dividende je Aktie von mindestens 1,30 Schweizer Franken zahlen. Die Erlöse aus den Verkäufen in Höhe von 6 Milliarden Franken sollen zum Schuldenabbau verwendet werden, damit die Nettoverschuldung bis Ende 2015 auf 15 Milliarden Franken sinkt. Erst vor wenigen Wochen hatten die Lafarge-Aktionäre den Weg für die Fusion der Zementriesen freigemacht.
Für das zweite Quartal legten Lafarge aus Frankreich und die Schweizer Holcim noch separate Zahlen vor. Während die Franzosen vor allem dank der Euro-Schwäche Zuwächse bei Umsatz und operativen Gewinn verzeichneten, liefen die Geschäfte bei Holcim schwächer. Zudem schraubten die Schweizer ihre Erwartungen für das Betriebsergebnis herunter. Bei beiden Konzernen drückten Kosten für die Fusion auf das Nettoergebnis.
Kaum sind Lafarge und Holcim verschmolzen, steht schon die nächste Großfusion in der Branche an. Der deutsche Konkurrent Heidelbergcement (XETRA:HEIG) will seinen italienischen Branchenkollegen Italcementi (AFF:IT) kaufen, wie die Unternehmen am Dienstagabend bekannt gaben. In einem ersten Schritt hat Heidelbergcement mit der Finanzholding Italmobiliare den Kauf von deren 45-Prozent-Paket vereinbart. Der Preis liegt bei insgesamt 1,67 Milliarden Euro. Der Anteilserwerb soll 2016 abgeschlossen sein. Anschließend wird Heidelbergcement den verbliebenen Aktionären ein Pflichtangebot über voraussichtlich ebenfalls 10,60 Euro je Aktie machen. Bei diesem Angebotspreis würde Italcementi insgesamt mit 3,7 Milliarden Euro bewertet.