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ROUNDUP: Maschinenbau erwartet Erholung - Milliardenschäden durch Fälschungen

Veröffentlicht am 23.04.2012, 14:30
HANNOVER (dpa-AFX) - Die deutschen Maschinenbauer hoffen nach dem schwachen Start ins Jahr 2012 auf einen deutlichen Schub bei den Bestellungen in den kommenden Monaten. Neben der Absatzschwäche in vielen Ländern kämpft die Schlüsselbranche jedoch auch mit wachsenden Milliardenschäden durch Produktpiraterie.

'Wir rechnen nur für einige wenige Monate mit kleinen Minusraten bei der Produktion. Sie dürften im Jahresverlauf leicht wieder auszubügeln sein', sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), Hannes Hesse, am Montag zu Beginn der Hannover Messe. Er gehe davon aus, dass die Unternehmen nach der 'Delle im ersten Halbjahr' schon bald aufholen können.

Ende 2011 und Anfang 2012 hatten die Maschinen- und Anlagenbauer weniger Bestellungen verbucht. 'Wir sind vorsichtig, bleiben aber optimistisch', betonte Hesse. Die Auftragseingänge dürften spätestens zur Jahresmitte wieder 'auf Wachstumskurs einschwenken'.

Insgesamt werde die Maschinenbau-Produktion 2012 jedoch wohl nicht zulegen, schätzte der VDMA-Mann. Vor allem in den südeuropäischen Krisenländern Italien, Spanien und Portugal dürften die Umsätze sinken. In der gesamten EU sei ein Minus von zwei Prozent möglich.

Demgegenüber stünden jedoch die Märkte in Japan, den USA und China gut da, erklärte Hesse: 'China ist inzwischen Exportland Nummer eins - und das mit großem Abstand.' Das Reich der Mitte, das in diesem Jahr Partnerland der Hannover Messe mit knapp 5000 Ausstellern aus 69 Ländern ist, setze allerdings auch selbst immer mehr Maschinen in aller Welt ab und beteilige sich an ausländischen Unternehmen.

Chinas Premier Wen Jiabao versprach bei einem Wirtschaftsforum auf dem Messegelände, im Kampf gegen Produktfälschungen die Rechte von Unternehmen an eigenen Entwicklungen zu respektieren. 'China wird sich (...) an den Schutz des geistigen Eigentums halten', sagte er.

Eine VDMA-Umfrage unter rund 400 Mitgliedsfirmen ergab, dass nachgebaute Hightech-Produkte die deutschen Maschinenbauer im vorigen Jahr bis zu 7,9 Milliarden Euro an Umsatz kosteten - 24 Prozent mehr als 2010. 'China wird mit Abstand am häufigsten genannt', sagte Hesse zu der Studie. Die Zahl der von dort stammenden Plagiate gehe inzwischen aber zurück. 'Dagegen nehmen Plagiate aus Deutschland zu.' Deutschland werde hier mittlerweile am zweithäufigsten genannt.

Wen sagte, er setze auf noch engere Beziehungen zu Deutschland. 'Je tiefer das Vertrauen ineinander ist, desto größer ist der Raum für Kooperationen miteinander', erklärte der Pekinger Regierungschef. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte, beim Schutz geistigen Eigentums seien bereits Fortschritte gemacht worden. Beide Politiker reisten am Nachmittag in die Wolfsburger Volkswagen-Zentrale weiter. Dort sollte ein Abkommen über ein weiteres VW-Werk in China unterzeichnet werden.

Die deutsche Elektro- und Elektronikindustrie erwartet 2012 neue Bestwerte beim Umsatz. 'Die aktuellen Daten zur Konjunktur, die Entwicklung des Geschäftsklimas, die Lagebeurteilung sowie die Exporterwartungen der Unternehmen stimmen uns sehr zuversichtlich', sagte der Präsident des Branchenverbandes ZVEI, Friedhelm Loh. Der Umsatz werde auf 185 Milliarden Euro steigen und damit die Spitzenjahre 2007 und 2008 (je 182 Milliarden Euro) übertreffen. Für die Produktion rechnet die Branche mit einem Plus von 5 Prozent.

Dagegen sieht die Energiewirtschaft nach wie vor zahlreiche Hürden beim Ausbau der erneuerbaren Energien. 'Wenn wir das Verhältnis von 20 Prozent erneuerbaren und 80 Prozent konventionellen Energien bis 2050 umkehren wollen, haben wir noch einen weiten Weg vor uns', sagte die Geschäftsführerin des Branchenverbands BDEW, Hildegard Müller.

Ein schwieriges Thema für die deutschen Maschinenbauer bleibt zudem der Fachkräftemangel. Derzeit gebe es bundesweit über 110 000 offene Ingenieursstellen, berichtete der Verein Deutscher Ingenieure (VDI). Nach einer gemeinsam mit dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln erarbeiteten Studie summiert sich der Verlust an Wertschöpfung durch nichtbesetzte Jobs auf knapp 8 Milliarden Euro./jap/emt/DP/she

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