DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Handelskonzern Metro F:MEO hat in seinem vierten Geschäftsquartal Boden gut gemacht und blickt nun mit Zuversicht auf das startende Weihnachtsgeschäft. Nachdem in der vorangegangen Drei-Monats-Periode die Fußballweltmeisterschaft nicht den erhofften Umsatzschub gebracht hatte, gab das Unternehmen im Schlussquartal noch einmal richtig Gas. Es reichte, um die selbst gesteckten Jahresziele zu erreichen. Zu Metro gehören die gleichnamigen Großhandelsmärkte, die Elektronikhändler Media Markt und Saturn, die Lebensmittelkette Real sowie die Warenhäuser Galeria Kaufhof.
Für das Geschäftsjahr 2013/14 (Ende September) meldete der Konzern am Montag nach vorläufigen Berechnungen 63 Milliarden Euro Umsatz. Dies waren zwar vier Prozent weniger als im Vorjahr. Allerdings schlugen hier Unternehmensverkäufe wie beispielsweise die Trennung vom Osteuropageschäft der Lebensmitteltochter Real sowie Währungseffekte deutlich zu Buche. Ohne diese Effekte wäre der Umsatz um 1,3 Prozent gestiegen. Flächenbereinigt bewegten sich die Erlöse leicht über Vorjahresniveau, was der Konzern auch so versprochen hatte. Die Metro-Aktie gewann im frühen Handel mehr als drei Prozent.
Es sei das erste Mal in 15 Quartalen, dass alle Metro-Töchter flächenbereinigte Umsatzzuwächse vorgelegt hätten, lobte die Investmentbank Bernstein in einer Analyse. Offenbar habe auch der Ukraine-Konflikt das Russland-Geschäft der Metro nicht beeinträchtigt. Insgesamt machte der Konzern von Juli bis September 15,1 Milliarden Euro Umsatz. Ohne Währungen und Unternehmensverkäufe war dies ein Plus von 1,8 Prozent. Gute Nachrichten gab es von der Elektroniktochter Media-Saturn, bei der es mit einer Marketingkampagne gelang, die Umsätze in Deutschland anzuschieben. Gut lief es auch für den Karstadt-Konkurrenten Kaufhof.
Metro-Chef Olaf Koch, dessen Vertrag der Aufsichtsrat Ende September bis 2018 verlängert hatte, sah die Zahlen als Bestätigung, dass die Neuausrichtung der Metro endlich greift. "Insbesondere im vierten Quartal haben wir eine deutliche Trendverbesserung (...) erreicht", sagte er. Der Konzernchef hatte das Online-Angebot ausgebaut und mit dem Geschäft in den Filialen vernetzt. Zudem setzt Metro auf Lieferservice, Franchise und Eigenmarken. "Im Hinblick auf das anstehende Weihnachtsgeschäft sieht sich die Metro Group gut gerüstet und ist optimistisch in das laufende Quartal gestartet", sagte Koch.
Die Metro befindet sich seit Jahren im Umbau. Nachdem zuvor bereits das Osteuropageschäft von Real verkauft wurde, kündigte Metro 2014 den Rückzug vom Großhandelsgeschäft in Vietnam und Dänemark an. Zudem wurde die Aktienbeteiligung am britischen Großhandelsunternehmen Booker verkauft. Dadurch soll sich die Nettoverschuldung verringern und finanzielle Mittel für eine weitere Expansion in Osteuropa und Asien in die Kassen kommen. Das Geld kann die Metro gut gebrauchen, denn die Börsenpläne für Cash & Carry Russland musste der Konzern wegen des Konflikts mit der Ukraine für unbestimmte Zeit auf Eis legen.
Den vollständigen Jahresbericht werden die Düsseldorfer am 16. Dezember vorlegen. Für das Geschäftsjahr 2013/14 erwartet Metro beim bereinigten Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) weiterhin einen leichten Zuwachs auf 1,75 Milliarden Euro.tb