DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Handelskonzern Metro (XETRA:MEOG) hat bei seiner Supermarkt-Tochter Real eine knappe halbe Milliarde Euro abgeschrieben. Der bei der Übernahme von Allkauf- und Kriegbaum-Märkten 1998 gezahlte Aufschlag auf den Firmenwert (Goodwill) sei nun um 450 Millionen Euro im Wert nach unten berichtigt worden, teilte der MDax-Konzern (MDAX) am Freitag in Düsseldorf mit. Die Wertberichtigungen werden in der Halbjahresbilanz zu sehen sein, die die Metro am 5. Mai vorlegt. Dort schlagen sie sich im Nettoergebnis des Konzerns nieder. Die Aktie lag zur Mittagszeit leicht im Plus.
Metro begründete die Maßnahme damit, dass der Konzern mehr Handlungsspielraum für die Modernisierung der gewinnschwachen Real-Märkte braucht. Die Kette leidet unter der starken Konkurrenz im Lebensmitteleinzelhandel. Metro versucht seit geraumer Zeit, das Unternehmen wieder in die Spur zu bekommen. So feilte Metro etwa an den Frischesortimenten, den Eigenmarken, der Präsentation der Waren und am Online-Auftritt. "Wir haben in den vergangenen drei Jahren bereits erheblich in die Modernisierung und Neuausrichtung von Real investiert", sagte Metro-Chef Olaf Koch. 82 der rund 300 Real-Märkte wurden bereits auf das neue Konzept umgestellt. In diesen Läden gibt es laut der Metro beim Umsatz "sehr positive Entwicklungen". In den kommenden Jahren sollen auch die übrigen Märkte aufgemöbelt werden. Marktbeobachter gehen davon aus, dass der Konzern dafür einen dreistelligen Millionenbetrag locker machen muss. Auf die Ergebnis-Prognose für das Gesamtjahr 2014/2015 (Ende September) haben die Wertberichtigungen keine Auswirkungen, denn diese bezieht sich auf das operative Ergebnis (Ebit) vor Sonderfaktoren. Dieses will Metro weiterhin leicht über den Vorjahreswert von 1,727 Milliarden Euro steigern. Der Umsatz soll wechselkursbereinigt ebenfalls leicht zulegen.