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ROUNDUP: Mieten und Wohnungspreise steigen - Verband sieht keine Blase

Veröffentlicht am 01.10.2013, 14:01
Aktualisiert 01.10.2013, 14:04
FRANKFURT (dpa-AFX) - Das Wohnen in Deutschland ist erneut teurer geworden. Egal ob Miete oder Kauf: Vor allem in den beliebtesten Vierteln der Großstädte ziehen die Preise kräftig an. Doch dieses Bild trüge, betont der Immobilienverband IVD. Insgesamt liege die Teuerung bei Durchschnittsmieten nur knapp über der allgemeinen Inflation. Die Entwicklung der Preise für Eigentumswohnungen sei Teil eines überfälligen Aufholprozesses der deutschen Wohnungsmärkte, sagte IVD-Vizepräsident Jürgen Michael Schick bei der Vorlage des Wohn-Preisspiegels 2013/2014 am Dienstag in Frankfurt.

Nach der Erhebung in 390 deutschen Städten klettern die Kaufpreise für Eigentumswohnungen in Deutschland zwar weiter. Der Quadratmeterpreis für eine Eigentumswohnung mit mittlerem Wohnwert liege zum Ende des dritten Quartals bei knapp 1.044 Euro und damit um 4,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahres, sagte Schick: 'Damit liegt das durchschnittliche Preisniveau für Eigentumswohnungen immer noch 15 Prozent niedriger als vor 20 Jahren.' Nach dem Immobilienboom der 1990er Jahre seien die Preise für Wohneigentum stark gesunken. Erst in den vergangenen drei Jahren sei eine Trendwende zu beobachten.

Diese sei allerdings von einer realen Nachfrage nach Wohnraum getrieben, von einer Blasenbildung könne keine Rede sein. Die Nachfrage nach jeder freien Wohnung sei größer als das Angebot, betonte Schick: 'In Märkten wie Spanien gab es eine Immobilienblase, wo heute Wohnungen zu Zehntausenden leer stehen.' Die deutschen Immobilienmärkte bräuchten hingegen eher ein größeres Angebot.

Zudem verteuerten sich die Mieten langsamer als öffentlich wahrgenommen. In den vergangenen zwölf Monaten seien die Neuvertragsmieten für Wohnungen in Deutschland flächendeckend in allen Klassen und Städtegrößen nur moderat gestiegen, berichtete der IVD. Im Durchschnitt koste eine nach 1949 gebaute Wohnung mit mittlerem Wohnwert nun 5,75 Euro Nettokaltmiete pro Quadratmeter: Das entspricht einem Plus von 3,1 Prozent zum Vorjahr. Allerdings waren die Mieten ein Jahr zuvor nur um 2,6 Prozent gestiegen.

Zudem ist die Bandbreite riesig. In Deutschlands mit Abstand teuerster Stadt München müssen Mieter doppelt so viel bezahlen wie im Bundesdurchschnitt, in einer Stadt wie Arnsberg im Sauerland mit 3,70 Euro pro Quadratmeter deutlich weniger.

In den zehn größten Städten Deutschlands müssen Mieter nicht nur mehr fürs Wohnen bezahlen, die Mieten für Neuverträge klettern auch überdurchschnittlich. Nach den Zahlen des IVD werden in diesen Städten für Wohnungen mit mittlerem Wohnwert, die nach 1949 errichtet worden sind, Durchschnittsmieten von 8,27 Euro pro Quadratmeter verlangt - 5,4 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die höchsten Mieten werden in München (11,90 Euro, +6,25 Prozent), Stuttgart (10 Euro, +4,17 Prozent) und Hamburg (8,95 Euro, +5,29 Prozent) verlangt.

Aus Sicht des Maklerverbands IVD hat die Entwicklung auch gute Seiten: Sie kurbelt den Neubau an. Der private Mietwohnungsneubau werde wieder attraktiver. Schon jetzt spiegele sich die Zunahme der Baugenehmigungen der letzten vier Jahre langsam am Markt und der Preisentwicklung wider. Daher sei die politisch diskutierte Deckelung der Mieten kontraproduktiv: Investoren würden ihr Kapital anderweitig investieren.

Auch die Preise für Eigentumswohnungen sind in den Großstädten ab 500.000 Einwohnern besonders stark gestiegen. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis kletterte dort um 7,9 Prozent auf 1.545 Euro. 'Trotz der Dynamik zeichnet sich eine allmähliche Stabilisierung auf dem Bestandswohnungsmarkt der Großstädte ab', erklärte Schick. Dies führe der IVD auf die wachsende Anzahl an Wohnungsfertigstellungen und die daraus folgende Entlastung des Wohnungsmarktes zurück. Der Verband der Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständigen vertritt 6.000 Mitgliedsunternehmen./hqs/DP/stw

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