MARTINSRIED (dpa-AFX) - Der Biotech-Konzern Morphosys (XETRA:MORG) hat im vergangenen Jahr kräftig von einem Sondereffekt profitiert und schwarze Zahlen geschrieben. Für das laufende Jahr geht das Unternehmen nun wieder von tiefroten Zahlen und rückläufigen Umsätzen aus, wie es am Mittwoch mitteilte. Es werde nun mit einem Ebit von minus 58 bis minus 68 Millionen Euro gerechnet. Der Umsatz soll bei 47 bis 52 Millionen Euro liegen. Die Forschungs- und Entwicklungskosten sollen auch deutlich steigen. Diese Prognose beinhaltet keine potenzielle Einlizenzierung oder Co- Entwicklung weiterer Entwicklungskandidaten, hieß es.
Unternehmenchef Simon Moroney gibt sich zuversichtlich: "Dank der Fortschritte im letzten Jahr hat MorphoSys nun eine breitere und ausgereiftere Produktpipeline als jemals zuvor." Die ersten therapeutischen Antikörper stünden vor der Marktzulassung und rückten produktbezogene Umsätze in greifbare Nähe. MorphoSys erwartet, dass diese in den kommenden Jahren "signifikant" steigen werden. Im Jahr 2015 verbuchte MorphoSys beim Umsatz einen Sprung um 66 Prozent auf 106,2 Millionen Euro. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) stieg auf 17,2 Millionen Euro (2014: -5,9 Mio. Euro). MorphoSys erhielt vom US-Pharmakonzerns Celgene hohe Einmalzahlungen nach der vorzeitigen Beendigung einer Entwicklungspartnerschaft. Der Umsatzanstieg ergab sich hauptsächlich aus diesen positiven Effekten in Höhe von rund 59 Millionen Euro. 2013 hatte sich das Unternehmen über eine Kapitalerhöhung Geld besorgt, um verstärkt selbst Wirkstoffe zu entwickeln - nicht mehr nur mit Partnern aus der Pharmaindustrie. Danach hatten die Bayern gut 390 Millionen Euro auf der Bank, Ende 2015 waren davon noch 298,4 Millionen übrig.