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ROUNDUP: Nachahmerpillen bereiten Sanofi Kopfschmerzen - Ausblick gesenkt

Veröffentlicht am 01.08.2013, 10:58
Aktualisiert 01.08.2013, 11:04
PARIS (dpa-AFX) - Umsatzeinbrüche bei alten Kassenschlagern und Probleme in Brasilien haben dem Pharmakonzern Sanofi einen Gewinneinbruch eingebrockt. Das zweite Quartal sei 'schwierig' gewesen, sagte Konzernchef Christopher Viehbacher am Donnerstag und kassierte die bisherige Prognose für das Gesamtjahr. Im zweiten Quartal sackte der Gewinn um rund 62 Prozent auf 444 Millionen Euro weg, wie der im EuroStoxx 50 -Index notierte Arzneimittelhersteller in Paris mitteilte. Auch eine Abschreibung auf einen gescheiterten Medikamentenkandidaten belastete den Gewinn.

Viehbacher gab sich in einer Telefonkonferenz aber zuversichtlich, mit Kostenkontrolle und dem Ausbau von Wachstumsfeldern wie dem Diabetesgeschäft, die Umsatzausfälle für Medikamente wie dem Blutverdünner Plavix hinter sich lassen zu können: 'Wir werden in den kommenden Jahren den Einfluss der jüngsten Patentverluste immer weniger zu spüren bekommen.'

GEWINNPROGNOSE GEKAPPT

Für das laufende Jahr kappte der Sanofi-Chef aber erstmal die Gewinnprognose: Unter Ausklammerung von Wechselkurseffekten und Sondereffekten werde nun beim Ergebnis je Aktie mit einem Rückgang um sieben bis zehn Prozent zum Vorjahr gerechnet. Bisher wurden das Niveau von 2012 oder bis zu fünf Prozent darunter in Aussicht gestellt.

In der zweiten Jahreshälfte will der Bayer -Konkurrent wieder Fahrt aufnehmen und rechnet mit einer Rückkehr zum Wachstum. Bis 2015 soll der Umsatz nach früheren Aussagen unter Ausklammerung von Wechselkurseffekten jährlich im Schnitt um mindestens fünf Prozent zulegen.

AKTIE UNTER DRUCK

Die Börse reagierte verschnupft, denn Sanofi verfehlte die Markterwartungen: Die Papiere fielen am Vormittag um mehr als sechs Prozent auf 74,94 Euro, während der Vergleichsindex im Plus lag.

Die Umsatzausfälle wegen verlorener Patente summierten sich im Quartal auf rund 480 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte Sanofi auf dem größten Pharmamarkt, den USA, die Exklusivität für den Blutverdünner Plavix, das Blutdruckmittel Avapro und das Krebsmittel Eloxatin verloren. Der Konzernumsatz sank um 9,3 Prozent auf 8,0 Milliarden Euro. Zusätzlich bremsten negative Wechselkurseffekte durch die Abwertung des Yen sowie des US-Dollar gegen den Euro. Der Überschuss ging unter Ausklammerung von Sondereffekten um 23,4 Prozent auf 1,48 Milliarden Euro zurück.

DIABETES-MEDIKAMENTE SIND GEFRAGT

Wachstum verbuchte Sanofi dagegen im Geschäft mit seinen Diabetes-Medikamenten. Der Erlös des Konzerns in den Schwellenländern lag trotz eines Rückgangs über dem der Vereinigten Staaten sowie Europas. Die Schwellenländer trugen gut ein Drittel zum Umsatz bei und damit mehr als bei vielen Wettbewerbern. In Westeuropa und den USA waren die Umsätze wegen staatlicher Einsparungen im Gesundheitssystem rückläufig.

Seit seinem Amtsantritt 2008 hat Viehbacher einen weitreichenden Umbau eingeleitet, der neben Kostensenkungen, neuen Produktzulassungen auch Zukäufe in Milliardenhöhe umfasst. Ob Sanofi an einer Übernahme des Biotech-Unternehmens Onyx interessiert ist, kommentierte Viehbacher nicht. 2011 hatte Sanofi den US-Konzern Genzyme für umgerechnet rund 15 Milliarden Euro geschluckt.

'PATENT-KLIPPE'

In den Bilanzen großer Pharmakonzerne wie Sanofi, Pfizer oder auch der US-amerikanischen Merck & Co haben auslaufende Patente für ehemalige Kassenschlager und staatliche Sparmaßnahmen massive Bremsspuren hinterlassen. Experten nennen das, was sich derzeit auf dem Pharmamarkt abspielt, die 'Patent-Klippe'. Endet der Urheberschutz für hochpreisige Medikamente, brechen Umsätze und Gewinne vieler Konzerne ein./ep/jha/stb

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