📈 69% der S&P 500-Aktien schlagen den Index – Nutze KI, um die Besten zu finden!Hot Stocks zeigen

ROUNDUP: Neuer tschechischer Kaufinteressent für Lausitzer Vattenfall-Braunkohle

Veröffentlicht am 16.02.2015, 17:15
ROUNDUP: Neuer tschechischer Kaufinteressent für Lausitzer Vattenfall-Braunkohle

PRAG/COTTBUS (dpa-AFX) - Für die Vattenfall-Braunkohlesparte in der Lausitz gibt es einen neuen Kaufinteressenten. Es handelt sich um den teilstaatlichen tschechischen Stromkonzern CEZ. "Ja, wir interessieren uns für diese Kraftwerke, seit Vattenfall ihren Verkauf angekündigt hat", sagte CEZ-Sprecher Ladislav Kriz am Montag der Deutschen Presse-Agentur und bestätigte damit einen Bericht des "Wall Street Journal". Das Interesse gelte sowohl den zum Verkauf stehenden kohlebetriebenen Kraftwerken als auch den von Vattenfall betriebenen thüringischen Wasserkraftwerken.

Ein Vattenfall-Sprecher sagte in Berlin: "Wir schließen es nicht aus, die Wasserkraftwerks-Aktivitäten mit der Braunkohle zu verkaufen." Er fügte hinzu: "Wenn wir einen Investor bekommen, der die Braunkohle nur mit den Wasserkraftwerken nimmt, dann würden wir das machen." Aktiv wolle das Unternehmen aber nicht die Wasserkraft verkaufen.

Im südthüringischen Goldisthal steht das mit 1060 Megawatt Leistung größte Pumpspeicher-Kraftwerk Deutschlands. Der Bau der Anlage, die Vattenfall vor knapp 13 Jahren in Betrieb genommen hat, war mit starken Eingriffen in die Landschaft verbunden. Der Pumpspeicher dient im Stromnetz wie eine Riesenbatterie: Ist das Angebot hoch und der Strom vergleichsweise günstig, wird Wasser in das Oberbecken gepumpt. Wird Strom gebraucht, wird das Wasser abgelassen und treibt Turbinen an.

Im Herbst hatte der schwedische Staatskonzern seine Braunkohle-Verkaufspläne bekanntgemacht. Vattenfall betreibt in der Lausitz als zweitgrößtem Braunkohlerevier Deutschlands fünf Gruben sowie vier Braunkohlekraftwerke in Brandenburg und Sachsen. Dort arbeiten etwa 8000 Menschen, damit ist der Konzern ein wichtiger Arbeitgeber in der sonst strukturschwachen Region. Der Energieträger ist zugleich heftig umstritten, weil er klimaschädlich ist und für die Braunkohle-Förderung ganze Orte abgebaggert werden müssen.

Ein CEZ-Sprecher betonte, dass das Interesse der ganzen Braunkohle-Sparte von Vattenfall, also auch den Tagebauen gilt. CEZ betreibt in Tschechien ein Dutzend Kohlekraftwerke und über eine Tochtergesellschaft auch Tagebaue.

Ob es bereits zu Gesprächen mit dem tschechischen Konzern kam, wollte der Vattenfall-Sprecher nicht kommentieren. CEZ ist der zweite Interessent aus Tschechien, der bekanntwurde. Bereits im November hatte der Energiekonzern EPH mitgeteilt, dass er sich eine Übernahme der Braunkohle-Sparte vorstellen könne. Das Unternehmen besitzt bereits die Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft Mibrag in Sachsen-Anhalt.

Vattenfall plant seit langem, drei seiner fünf Braunkohlegruben in der Lausitz zu vergrößern. Ob der Ausbau jemals kommt, ist wegen der Verkaufspläne aber ungewiss. Trotzdem soll es etwa im brandenburgischen Welzow südwestlich von Cottbus noch in diesem Jahr eine Bürgerbefragung zu möglichen Umsiedlungen der Einwohner des Ortsteils Proschim geben, wie die Stadt mitteilte. Vattenfall will ab Mitte der 2020er Jahre seinen Tagebau Welzow-Süd erweitern. Dafür müssten rund 800 Welzower umsiedeln, darunter das gesamte Dorf Proschim mit etwa 320 Einwohnern.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.