CUXHAVEN (dpa-AFX) - Ein neues Siemens (DE:SIEGn) (ETR:SIE)-Windturbinen-Werk soll dem vom Strukturwandel gebeutelten Cuxhaven neuen Schub geben. Das Land Niedersachsen hofft, dass das Werk die Stadt entscheidend vorantreiben wird. Die Produktionsstätte für Windturbinen sei der "wichtigste Anker" für das dort geplante Deutsche Offshore-Industrie-Zentrum, sagte Staatssekretärin Daniela Behrens am Montag beim ersten offiziellen Spatenstich.
Siemens investiert 200 Millionen Euro und schafft rund 1000 Arbeitsplätze im strukturschwachen Cuxhaven. Geplanter Produktionsstart ist Mitte bis Ende 2017. "Wenn es uns jetzt gemeinsam mit Siemens gelingt, qualifizierte Zulieferer zu gewinnen, können viele weitere zukunftssichere Arbeitsplätze geschaffen werden", sagte Behrens. Das Land unterstützt die Anwerbung potenzieller Zulieferer durch einen Koordinator sowie Werbeaktionen auf in- und ausländischen Fachkongressen.
Die Produktionshalle im Hafen von Cuxhaven ist der erste Neubau eines Siemens-Werkes in Deutschland seit 20 Jahren. Der Bau beweise, dass Deutschland "auch bei Produktionsstandorten eine Zukunft hat", sagte Günter Willbold, Leiter der Siemens Real Estate Deutschland. Die Fertigungshalle wird 30 Meter hoch und 55 000 Quadratmeter groß: Das entspricht nach Angaben von Siemens dem Parkraum für 15 große Passagierjets.
In dem neuen Werk an der Nordsee ist die Endmontage von Generatoren, Naben sowie Gondel-Rückteilen vorgesehen, die zu kompletten Maschinenhäusern für Windenergieanlagen auf hoher See zusammengebaut werden. Vom Werk aus können die sieben Megawatt starken, getriebelosen Windturbinen direkt auf Spezial-Transportschiffe geladen und zu den Windparks gebracht werden. Im britischen Hull werden in einem neuen Siemens-Werk die 75 Meter langen Rotorblätter hergestellt.
Cuxhaven hatte sich bei der Standortwahl des Münchner Energiekonzerns gegen mehrere Mitbewerber, darunter auch Bremerhaven, durchgesetzt.