ROSTOCK (dpa-AFX) - Mitarbeiter des Nordex (DE:NDXG) -Rotorblattwerks in Rostock haben am Montag gemeinsam mit betroffenen Logistikunternehmen am Werkstor gegen die Schließung des Standortes demonstriert. Die Gewerkschaft IG Metall will die 530 Arbeitsplätze durch die Gewinnung neuer Investoren retten, sagte der Geschäftsführer der IG Metall Rostock-Schwerin, Stefan Schad, am Montag. Hierzu müsste Nordex jedoch bereit sein, die Gebäude und das Gelände zu verkaufen. Er ging von ungefähr 200 Teilnehmern aus und forderte eine vernünftige Abfindung für die langjährige Arbeit der Beschäftigten.
Das Unternehmen hatte Ende Februar angekündigt, seine Rotorblatt-Fertigung in Rostock Ende Juni einzustellen. Als Begründung nannte Nordex ein schwieriges Wettbewerbsumfeld und eine Verschiebung der Nachfrage hin zu größeren Rotorblättern. Diese könnten in Rostock nicht hergestellt werden.
Wie Schad erläuterte, sei der Schließungstermin nahe, daher sei auch im Falle der Übernahme durch neue Eigner eine Transfergesellschaft nötig. Diese müsse Nordex finanzieren. Die Chancen für eine Zukunft des Leitwerks des Nordex-Acciona-Verbundes unter der Flagge des bisherigen Inhabers sieht der Gewerkschafter als gering an. Hierzu wäre aus seiner Sicht sehr viel politischer Druck nötig.
Nordex selbst ist seit Anfang April von einem Cyberangriff betroffen und war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Auch zu den Einschränkungen am Standort in Rostock sind keine Informationen bekannt. In einer Pressemitteilung am 2. April hieß es, dass vorsorglich IT-Systeme an verschiedenen Standorten abgeschaltet wurden und davon Kunden, Mitarbeiter und andere Stakeholder betroffen sein können.