BASEL (dpa-AFX) - Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hat ungeachtet eines Gewinnrückgangs im dritten Quartal seine Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr erneut nach oben geschraubt. Eine gute Marktlage für den Kassenschlager Diovan, ein starkes Wachstum in den Schwellenländern sowie die Nachfrage nach neueren Produkten stimmen Novartis-Chef Joseph Jimenez optimistischer als bisher. Auch würde die Überprüfung der Geschäftsbereiche fortgesetzt, sagte der Konzernchef am Dienstag in einer Telefonkonferenz. Analysten halten einen Verkauf oder Zusammenschlüsse für möglich.
Gestiegene Verkaufszahlen und höhere Preise ließen den Umsatz im dritten Quartal auf 14,3 Milliarden US-Dollar (VJ: 13,8 Mrd) steigen. Dagegen sank der Gewinn des Roche -Konkurrenten wegen des scharfen Gegenwinds durch den schwachen Yen um sechs Prozent auf 2,3 Milliarden Dollar. Das operative Ergebnis fiel um neun Prozent auf 2,7 Milliarden Dollar.
2013 soll der Umsatz nun unter Ausklammerung von Währungseffekten im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen. Bisher wurde ein Plus im unteren einstelligen Bereich in Aussicht gestellt. Beim operativen Ergebnis vor Sonderposten werde nun nicht mehr mit einem Rückgang im unteren einstelligen Bereich gerechnet, sondern mit einer Stabilisierung auf dem Vorjahresniveau oder sogar darüber.
Im laufenden Jahr dürften billigerer Nachahmerpillen bei Novartis für Umsatzausfälle von 2,3 Milliarden Dollar sorgen, sagte Jimenez. Im Sommer hatte der Novartis-Chef noch mit einer Belastung von 2,7 Milliarden gerechnet. Im kommenden Jahr wollen die Schweizer dennoch den Wachstumskurs fortsetzen, sagte Jimenez. An der Börse sorgte der erneut angehobene Ausblick für Kauflaune. Novartis-Titel verteuerten sich im frühen Handel um 1,10 Prozent auf 68,65 Schweizer Franken.
Die starke Geschäftsentwicklung bei Wachstumsprodukten wie Gilenya zur Behandlung von multipler Sklerose oder dem Krebsmittel Afinitor sowie die Expansion in den Schwellenländern hätten den Konkurrenzdruck gedämpft. Wie bereits im zweiten Quartal profitierten die Schweizer davon, dass in den USA noch keine Generika-Konkurrenz für den Blutdrucksenker Diovan in der sogenannten Monotherapie auf dem Markt ist. Diovan ist nach dem Krebsmittel Glivec der zweitgrößte Umsatzbringer von Novartis.
Die jüngsten Spekulationen über ein Zusammengehen mit dem Lokalrivalen Roche, an dem Novartis knapp ein Drittel hält, kommentierte Jimenez nur am Rande: 'Wir betrachten Roche als Partner für die Zusammenarbeit bei Medikamenten wie andere Unternehmen auch.' Genährt worden waren die Spekulationen durch Äußerungen von Novartis-Verwaltungsrat Pierre Landolt, wonach Roche und Novartis zusammen zum europäischen 'Pharmachampion' würden. Dazu hatte Roche-Chef Severin Schwan am vergangenen Donnerstag gesagt: 'Unsere Position gegenüber Novartis hat sich nicht verändert. Die Familienaktionäre wollen Roche unabhängig sehen.'
Der breit aufgestellte Bayer-Konkurrent hat die Überprüfung seiner Sparten noch nicht abgeschlossen: 'Es gibt drei Geschäftsbereiche, die bereits die nötige kritische Größe und die globale Präsenz haben', sagte Jimenez. Das seien das Pharmageschäft, die Augenmittelsparte Alcon sowie das in Sandoz gebündelte Geschäft mit Nachahmerpillen. Diese Sparten erzielten rund zehn Milliarden Dollar oder mehr Umsatz pro Jahr und seien global aufgestellt.
Die Schweizer haben zudem noch zwei weitere Sparten: Impfstoffe und Diagnostika sowie Consumer Health. Darin ist das Geschäft mit nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten und der Tiergesundheit zusammengefasst. Novartis hat sich noch nicht dazu geäußert, was mit den Geschäftsfeldern passieren könnte, sollten sie durchs Raster fallen. Analysten halten allerdings einen Verkauf oder Zusammenlegungen für möglich. Verwaltungsratspräsident Jörg Reinhardt hatte die Überprüfung jüngst angestoßen./ep/mmb/fbr
Gestiegene Verkaufszahlen und höhere Preise ließen den Umsatz im dritten Quartal auf 14,3 Milliarden US-Dollar (VJ: 13,8 Mrd) steigen. Dagegen sank der Gewinn des Roche -Konkurrenten wegen des scharfen Gegenwinds durch den schwachen Yen um sechs Prozent auf 2,3 Milliarden Dollar. Das operative Ergebnis fiel um neun Prozent auf 2,7 Milliarden Dollar.
2013 soll der Umsatz nun unter Ausklammerung von Währungseffekten im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen. Bisher wurde ein Plus im unteren einstelligen Bereich in Aussicht gestellt. Beim operativen Ergebnis vor Sonderposten werde nun nicht mehr mit einem Rückgang im unteren einstelligen Bereich gerechnet, sondern mit einer Stabilisierung auf dem Vorjahresniveau oder sogar darüber.
Im laufenden Jahr dürften billigerer Nachahmerpillen bei Novartis für Umsatzausfälle von 2,3 Milliarden Dollar sorgen, sagte Jimenez. Im Sommer hatte der Novartis-Chef noch mit einer Belastung von 2,7 Milliarden gerechnet. Im kommenden Jahr wollen die Schweizer dennoch den Wachstumskurs fortsetzen, sagte Jimenez. An der Börse sorgte der erneut angehobene Ausblick für Kauflaune. Novartis-Titel verteuerten sich im frühen Handel um 1,10 Prozent auf 68,65 Schweizer Franken.
Die starke Geschäftsentwicklung bei Wachstumsprodukten wie Gilenya zur Behandlung von multipler Sklerose oder dem Krebsmittel Afinitor sowie die Expansion in den Schwellenländern hätten den Konkurrenzdruck gedämpft. Wie bereits im zweiten Quartal profitierten die Schweizer davon, dass in den USA noch keine Generika-Konkurrenz für den Blutdrucksenker Diovan in der sogenannten Monotherapie auf dem Markt ist. Diovan ist nach dem Krebsmittel Glivec der zweitgrößte Umsatzbringer von Novartis.
Die jüngsten Spekulationen über ein Zusammengehen mit dem Lokalrivalen Roche, an dem Novartis knapp ein Drittel hält, kommentierte Jimenez nur am Rande: 'Wir betrachten Roche als Partner für die Zusammenarbeit bei Medikamenten wie andere Unternehmen auch.' Genährt worden waren die Spekulationen durch Äußerungen von Novartis-Verwaltungsrat Pierre Landolt, wonach Roche und Novartis zusammen zum europäischen 'Pharmachampion' würden. Dazu hatte Roche-Chef Severin Schwan am vergangenen Donnerstag gesagt: 'Unsere Position gegenüber Novartis hat sich nicht verändert. Die Familienaktionäre wollen Roche unabhängig sehen.'
Der breit aufgestellte Bayer-Konkurrent hat die Überprüfung seiner Sparten noch nicht abgeschlossen: 'Es gibt drei Geschäftsbereiche, die bereits die nötige kritische Größe und die globale Präsenz haben', sagte Jimenez. Das seien das Pharmageschäft, die Augenmittelsparte Alcon sowie das in Sandoz gebündelte Geschäft mit Nachahmerpillen. Diese Sparten erzielten rund zehn Milliarden Dollar oder mehr Umsatz pro Jahr und seien global aufgestellt.
Die Schweizer haben zudem noch zwei weitere Sparten: Impfstoffe und Diagnostika sowie Consumer Health. Darin ist das Geschäft mit nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten und der Tiergesundheit zusammengefasst. Novartis hat sich noch nicht dazu geäußert, was mit den Geschäftsfeldern passieren könnte, sollten sie durchs Raster fallen. Analysten halten allerdings einen Verkauf oder Zusammenlegungen für möglich. Verwaltungsratspräsident Jörg Reinhardt hatte die Überprüfung jüngst angestoßen./ep/mmb/fbr