ASSLAR (dpa-AFX) - Trotz des Machtkampfs bei Pfeiffer Vacuum (4:PV) hat der Pumpen-Spezialist sein Geschäft im vergangenen Jahr ausbauen können. Allerdings machten dem TecDax (TecDAX)-Unternehmen ungünstige Wechselkurse, getätigte Übernahmen sowie höhere Rechts- und Beratungskosten zu schaffen. Der operative Gewinn stieg deshalb weniger kräftig als Analysten erwartet hatten.
Im Gesamtjahr stieg das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) mit knapp 9 Prozent auf 73,9 Millionen Euro weniger stark als die Umsätze, die um annähernd 24 Prozent auf 587 Millionen Euro zulegten, wie das Unternehmen am Freitag im hessischen Aßlar mitteilte. Unter anderem schlugen im Schlussquartal bilanzielle Effekte aus Übernahmen in den USA und Deutschland mit 6 Millionen Euro negativ im Ergebnis zu Buche. Im Juni etwa hatte Pfeiffer das US-Unternehmen Nor-Cal gekauft. Pfeiffer hat ein turbulentes Jahr hinter sich samt eines abrupten Chefwechsels. Der familiengeführte Konkurrent Busch hatte versucht, Pfeiffer Vacuum zu übernehmen, war jedoch auf erbitterten Widerstand von Vorstand und Aufsichtsrat gestoßen. Letztlich gewann Busch aber die Oberhand: Der langjährige Vorstandschef Manfred Bender musste Ende November gehen. Familienmitglied Ayla Busch selbst wurde Vorsitzende des Aufsichtsrats. Die Busch Gruppe hält nach letztem bekannten Stand etwa ein Drittel der Anteile an Pfeiffer Vacuum. Analysten hatten dem Spezialpumpenhersteller bereits Anfang des Monats gute Prognosen ausgestellt. Die Bank HSBC nannte die Aktie von Pfeiffer Vacuum (4:PV) unter den mittelgroßen Unternehmen Deutschlands und Österreichs als einen ihrer "Top Picks" der ersten Jahreshälfte 2018. Insbesondere angesichts von Spekulationen, Busch könnte ein neues Übernahmeangebot wagen, stieg der Kurs der Papiere bis Ende vergangenen Jahres auf mehr als 175 Euro. Dann bröckelte er wieder etwas ab. Nach der überraschenden Veröffentlichung der Geschäftszahlen verloren die Papiere 2,8 Prozent auf 154 Euro. Auf die Sicht von zwölf Monaten hat sich der Wert der Aktie damit aber immer noch um rund 50 Prozent erhöht.