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ROUNDUP: Preisabsprachen in China: Hohe Geldstrafen für Milchhersteller

Veröffentlicht am 07.08.2013, 11:15
Aktualisiert 07.08.2013, 11:16
PEKING (dpa-AFX) - Nach Ermittlungen wegen Preisabsprachen hat Chinas Regierung Geldstrafen in Höhe von insgesamt 670 Millionen Yuan (82 Millionen Euro) gegen sechs ausländische Produzenten von Milchpulver verhängt. Die Unternehmen hätten eingeräumt, gegen chinesisches Kartellrecht verstoßen zu haben, teilte die Entwicklungs- und Reformkommission (NDRC) am Mittwoch in Peking mit.

Für den Vertrieb ihrer Produkte hätten sie Mindestpreise festgelegt, was Babymilch für chinesische Verbraucher verteuert habe. Die Strafen machten zwischen drei und sechs Prozent des Umsatzes aus. Bestraft wurden Biostime mit Sitz in Hongkong, Mead Johnson und Abbott aus den USA, Dumex vom französischen Danone -Konzern, FrieslandCampina aus den Niederlanden und Fonterra aus Neuseeland.

Drei weitere Unternehmen entgingen Strafen: WYETH Nutrition vom Schweizer Nestle -Konzern, die chinesische Firma Beingmate und Japans Meiji Dairies. Sie hätten aktiv in den Ermittlungen mitgearbeitet. Auch hätten sie 'wichtige Beweise' geliefert und aktiv ihre 'unzulässigen Praktiken' korrigiert, teilte die oberste Wirtschaftsbehörde mit. Nach Beginn der Untersuchungen hatten einige der Firmen bereits ihre Preise in China gesenkt.

Fonterra, der weltgrößte Milchproduktexporteur, steht ohnehin wegen einer Verseuchung von Molke-Proteinen in der Kritik. Auch wirft seine Informationspolitik weitere Fragen auf. So wurden Behörden erst mit vier Monaten Verspätung informiert. Schon im März gab es Hinweise auf Bakterien in einem Proteinkonzentrat, die die lebensgefährliche Lebensmittelvergiftung Botulismus auslösen können. Das Konzentrat wurde auch in Babymilch verwendet.

Ausländisches Milchpulver ist in China besonders seit dem Skandal 2008 um verseuchte chinesische Milch sehr gefragt. Damals war Milch mit der gefährlichen Chemikalie Melamin gepanscht worden, um einen höheren Proteinwert vorzutäuschen. Mindestens sechs Säuglinge starben und rund 300 000 erlitten Nierenleiden. Der Ansturm auf ausländisches Babymilchpulver hat die Preise steigen lassen und auch schon zu Engpässen in anderen Ländern geführt.

Branchenkenner spekulierten, ob die kartellrechtlichen Ermittlungen ein Versuch waren, die angeschlagene einheimische Milchpulverindustrie gegenüber der ausländischen Konkurrenz zu stärken. Die zwangsläufigen Preissenkungen dürften allerdings die Differenz zu den chinesischen Produkten verringern, wodurch die ausländischen Hersteller eher noch mehr Marktanteile gewinnen./lw/DP/zb

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