BAD VILBEL (dpa-AFX) - Der Ukraine-Konflikt und der Rubel-Verfall machen dem Arzneimittelhersteller STADA (XETRA:STAGn) (ETR:SAZ) überraschend heftig zu schaffen. Wegen millionenschweren Abschreibungen etwa auf Geschäfts- und Firmenwerte sackte der Gewinn im vergangenen Jahr nach vorläufigen Berechnungen um fast die Hälfte auf 64,6 Millionen Euro ab, wie der MDax-Konzern (MDAX) am Donnerstag mitteilte. Auch für das laufende Jahr dämpfte das Management die Erwartungen. Die Aktien verloren bis zur Mittagszeit sieben Prozent an Wert.
Der Gewinnbeitrag aus Russland dürfte im laufenden Jahr sinken, warnten die Hessen. Deshalb dürften der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sowie der bereinigte Konzerngewinn deutlich sinken. Analysten hatten dies bisher offenbar nicht erwartet. Stada rechnet bei der Bereinigung seiner Zahlen unter anderem Währungseffekte heraus. Der Umsatz dürfte 2015 bereinigt um Zukäufe und Wechselkursschwankungen zulegen, schätzt die Unternehmensführung. Eine endgültige Prognose wollen die Hessen am 26. März bei Vorlage der vollständigen Bilanz veröffentlichen. Im abgelaufenen Jahr konnte der Generika-Spezialist den Umsatz zwar um drei Prozent auf knapp 2,1 Milliarden Euro steigern. Doch die Gewinn-Kennzahlen wurden durch Sonderlasten in Höhe von 121,6 Millionen Euro nach Steuern gedrückt. Gründe seien unter anderem ein stark verändertes Zins- und Währungsumfeld sowie anhaltend höhere Risiken in den Regionen der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS/CIS) und Osteuropa. Den Aktionären winkt mit 0,66 Euro je Aktie dennoch eine stabile Dividende. Genaue Angaben zur Umsatzentwicklung in den einzelnen Sparten machte der Konzern nicht. Im ersten Halbjahr 2014 hatte Stada das Markenprodukt-Segment durch drei Zukäufe verstärkt. In diesem Geschäft ist das Grippemittel Grippostad besonders bekannt. Das Geschäft in Russland war bereits in den ersten neun Monaten des Jahres wegen der Ukraine-Krise und ihren Folgen auf die russische Wirtschaft eingebrochen.