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ROUNDUP: RWE bleibt auf Talfahrt - Weiterer Gewinnrückgang erwartet

Veröffentlicht am 10.03.2015, 08:42
Aktualisiert 10.03.2015, 08:45
© Reuters.  ROUNDUP: RWE bleibt auf Talfahrt - Weiterer Gewinnrückgang erwartet
RWEG
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ESSEN (dpa-AFX) - Die Talfahrt des zweitgrößten deutschen Energiekonzerns RWE (XETRA:RWEG) hält an. Im vergangenen Jahr sackte der betriebliche Gewinn weiter um ein Viertel auf rund vier Milliarden Euro ab, wie das Unternehmen am Dienstag in Essen mitteilte. Dabei verschärfte sich die Krise der klassischen Großkraftwerke. Wegen des durch den Ökostrom-Boom ausgelösten Verfalls der Strompreise im Großhandel sind sie immer unrentabler. Ihr Betriebsgewinn brach 2014 um weitere 29 Prozent ein. Hinzu kam die milde Witterung, die den Gasabsatz belastete. Das laufende Sparprogramm des Konzerns konnte das nicht wettmachen.

Nach einem Verlust von fast 2,8 Milliarden Euro 2013 stand unter dem Strich nun zwar wieder ein Gewinn von 1,7 Milliarden Euro. Das lag aber vor allem daran, dass RWE diesmal weniger außerplanmäßige Abschreibungen vornahm. Der um solche Effekte bereinigte sogenannte nachhaltige Überschuss ging um 45 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro zurück, der Umsatz um 7,5 Prozent auf 48,5 Milliarden Euro. Mut macht dem RWE-Management, dass der Konzern schon im vergangenen Jahr seine Investitionen und die Dividende aus den Mittelzuflüssen der laufenden Geschäfte erwirtschaftete.

Die Ergebnisse lagen im Rahmen der Erwartungen von Analysten. Im vorbörslichen Handel bei Lang & Schwarz reagierte die Aktie von RWE kaum auf die Bilanzvorlage.

RWE KANN NICHT SCHNELL GENUG GEGENSTEUERN

"Die Krise in der konventionellen Stromerzeugung setzt sich fort", sagte Vorstandschef Peter Terium. Die Rahmenbedingungen verschlechterten sich schneller als der Konzern gegensteuern könne. Anders als Konkurrent Eon (ETR:EOAN), der seine eigene Aufspaltung plant, will RWE am klassischen Geschäftsmodell festhalten und weiter praktisch in der gesamten Wertschöpfungskette der Strombranche von der Erzeugung bis zum Vertrieb präsent sein.

Um das Ruder herumzureißen, verschärft RWE sein Sparprogramm. Bis 2017 will der Konzern nun verglichen mit dem Startpunkt 2012 die Kosten um 2 Milliarden Euro drücken. Bislang lag die Vorgabe bei 1,5 Milliarden Euro. Die will der Konzern nun schon in diesem Jahr erreichen. Allein 2014 sank die Zahl der Mitarbeiter im Konzern auch durch verkaufte Geschäftssparten um gut 5100 auf knapp 59 800. "Wir erfüllen unsere Ziele schneller und besser als erwartet", sagte Terium.

'SCHWIERIGER WEG' Aber auch in diesem Jahr rechnet der Vorstand noch nicht mit einer Trendwende. Das betriebliche Ergebnis soll auf 3,6 bis 3,9 Milliarden Euro sinken. Bei dem um Sondereffekte bereinigten nachhaltigen Nettoergebnis stellte das Unternehmen 1,1 bis 1,3 Milliarden Euro in Aussicht. Laut "Rheinischer Post" könnte dieser Wert 2016 sogar auf 800 Millionen Euro sinken. Die Zeitung beruft sich dabei auf Aufsichtsratskreise. Im Geschäftsbericht für 2014 wagt RWE aber nur einen Ausblick auf dieses Jahr. "Vor uns liegt ein schwieriger Weg", stellte Terium darin fest.

Trotz des immer unrentableren Geschäfts hält der Konzern seine Dividende aber stabil. Wie erwartet sollen die Aktionäre erneut einen Euro pro Anteilsschein bekommen. Vor allem die am Konzern beteiligten Kommunen aus Nordrhein-Westfalen, die rund ein Viertel der RWE-Aktien halten, hatten auf eine zumindest stabile Ausschüttung gedrängt. Die RWE-Dividende ist für sie eine wichtige Einnahmequelle. Als RWE im vergangenen Jahr wegen der tiefen Krise seine Ausschüttung halbierte, war das bereits ein herber Schlag für sie.

DIVIDENDE UMSTRITTEN

Allerdings ist umstritten, ob sich RWE angesichts hoher Schulden von 31 Milliarden Euro Ende 2014 und wegbrechender Einnahmen als Folge der Energiewende die Ausschüttung überhaupt leisten kann. Luft verschaffte dem Konzern der vor wenigen Tagen abgeschlossene Verkauf der Öl- und Gasfördertochter Dea, der rund 5 Milliarden Euro in die Kassen spült.

Im vergangenen Dezember hatte RWE die Berechnungsgrundlage für seine Dividende erweitert. Sie soll sich nun stärker an der wirtschaftlichen Gesamtsituation der Gesellschaft orientieren. Bislang war allein das nachhaltige Nettoergebnis ausschlaggebend.

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