COCHSTEDT (dpa-AFX) - Im fröhlichen Till-Eulenspiegel-Kostüm war der Chef von Ryanair , Michael O'Leary, zur Eröffnung des Flughafens Cochstedt gekommen. Ganz in rot-gelb-blau gekleidet und mit einer Narrenkappe stieg er lachend aus dem Flieger. Was er im Frühjahr 2011 verkündete, war jedoch bitterer Ernst: Ryanair mache ein längeres Engagement von den finanziellen Bedingungen abhängig. Offenbar sind die nicht mehr so optimal: Der Flughafen werde ab 2014 nicht mehr bedient, teilte eine Sprecherin der irischen Billigfluggesellschaft am Freitag mit. Grund seien reduzierte Flugkapazitäten, so dass keine Flieger mehr von Cochstedt aus nach Spanien starten könnten.
Andere Fluggesellschaften starten und landen in Cochstedt nicht im Linienbetrieb. Nur vereinzelt sollen Chartermaschinen im Jahr 2014 in den Süden fliegen, sagte Flughafensprecher Jens Galkow. So ist mit dem Weggang des Billigfliegers der große Traum vom Flug in den Süden von Cochstedt aus erst einmal ausgeträumt.
Für Verkehrsexperte Matthias Gather, Direktor des Instituts Verkehr und Raum an der Fachhochschule Erfurt, ist der Rückzug von Ryanair keine Überraschung. 'In Cochstedt ist offenbar kein Geld mehr zu verdienen', sagte er. Die Maschinen würden dort eingesetzt, wo sie gute Umsätze bringen.
Nach Angaben von Flughafensprecher Jens Galkow wurden an dem Airport in diesem Jahr noch gerade mal 50 000 Gäste gezählt. In den Jahren zuvor waren es noch mehr als 70 000. Die geringere Zahl der Fluggäste sei damit zu begründen, dass Ryanair in diesem Jahr weniger Flüge im Angebot hatte, sagte Galkow.
Ein Rückzug auf Raten? 'Am Anfang sind die Flieger immer gut ausgelastet', sagte Gather. Doch irgendwann lässt das Interesse nach. Man fliege nicht jedes Jahr vom selben Ort mit Ryanair an das selbe Ziel.
'Das Aus für Cochstedt ist der Rückzug von Ryanair aber nicht', betonte Galkow. Man setze auf Chartermaschinen und verstärkt auf das Cargo-Geschäft. Eine Halle sei bereits in Betrieb, eine zweite soll im Frühjahr 2014 eröffnet werden. Insgesamt investiere der Airport in das gesamte Projekt Cargo etwa acht Millionen Euro.
Entlassungen bei der 70-köpfigen Belegschaft seien nicht vorgesehen, sagte Galkow. Die Mitarbeiter aus dem Passagiergeschäft würden jetzt im Cargobereich eingesetzt. Dazu gebe es Umschulungs- und Qualifizierungsprogramme.
Mit großen Hoffnungen war der Flugbetrieb am 30. März 2011 gestartet. Jahrelang hatte das Land nach einem Käufer für den einstigen sowjetischen Militärflughafen gesucht. 2010 war er schließlich an den dänischen Investor Airport Development A/S verkauft worden - für 1,1 Millionen Euro. Der Airport war in den 90er-Jahren vom Land mit Fördermitteln in Höhe von 60 Millionen Euro ausgebaut worden.
'Seit dem Verkauf von Cochstedt sind keine Fördermittel vom Land mehr geflossen', sagte der Sprecher des Wirtschaftsministeriums Robin Baake. Das Land hoffe, dass sich der Flughafen gut entwickelt, denn er sei wichtig für die Region.
Möglicherweise komme Ryanair im Jahr 2015 zurück, sagte eine Sprecherin. Der Kauf von 175 Maschinen sei geplant, dann habe die Gesellschaft wieder mehr Kapazitäten. Gather bezweifelt das: 'Ein Rückkommen halte ich eher für unwahrscheinlich.'/fu/DP/stb
Andere Fluggesellschaften starten und landen in Cochstedt nicht im Linienbetrieb. Nur vereinzelt sollen Chartermaschinen im Jahr 2014 in den Süden fliegen, sagte Flughafensprecher Jens Galkow. So ist mit dem Weggang des Billigfliegers der große Traum vom Flug in den Süden von Cochstedt aus erst einmal ausgeträumt.
Für Verkehrsexperte Matthias Gather, Direktor des Instituts Verkehr und Raum an der Fachhochschule Erfurt, ist der Rückzug von Ryanair keine Überraschung. 'In Cochstedt ist offenbar kein Geld mehr zu verdienen', sagte er. Die Maschinen würden dort eingesetzt, wo sie gute Umsätze bringen.
Nach Angaben von Flughafensprecher Jens Galkow wurden an dem Airport in diesem Jahr noch gerade mal 50 000 Gäste gezählt. In den Jahren zuvor waren es noch mehr als 70 000. Die geringere Zahl der Fluggäste sei damit zu begründen, dass Ryanair in diesem Jahr weniger Flüge im Angebot hatte, sagte Galkow.
Ein Rückzug auf Raten? 'Am Anfang sind die Flieger immer gut ausgelastet', sagte Gather. Doch irgendwann lässt das Interesse nach. Man fliege nicht jedes Jahr vom selben Ort mit Ryanair an das selbe Ziel.
'Das Aus für Cochstedt ist der Rückzug von Ryanair aber nicht', betonte Galkow. Man setze auf Chartermaschinen und verstärkt auf das Cargo-Geschäft. Eine Halle sei bereits in Betrieb, eine zweite soll im Frühjahr 2014 eröffnet werden. Insgesamt investiere der Airport in das gesamte Projekt Cargo etwa acht Millionen Euro.
Entlassungen bei der 70-köpfigen Belegschaft seien nicht vorgesehen, sagte Galkow. Die Mitarbeiter aus dem Passagiergeschäft würden jetzt im Cargobereich eingesetzt. Dazu gebe es Umschulungs- und Qualifizierungsprogramme.
Mit großen Hoffnungen war der Flugbetrieb am 30. März 2011 gestartet. Jahrelang hatte das Land nach einem Käufer für den einstigen sowjetischen Militärflughafen gesucht. 2010 war er schließlich an den dänischen Investor Airport Development A/S verkauft worden - für 1,1 Millionen Euro. Der Airport war in den 90er-Jahren vom Land mit Fördermitteln in Höhe von 60 Millionen Euro ausgebaut worden.
'Seit dem Verkauf von Cochstedt sind keine Fördermittel vom Land mehr geflossen', sagte der Sprecher des Wirtschaftsministeriums Robin Baake. Das Land hoffe, dass sich der Flughafen gut entwickelt, denn er sei wichtig für die Region.
Möglicherweise komme Ryanair im Jahr 2015 zurück, sagte eine Sprecherin. Der Kauf von 175 Maschinen sei geplant, dann habe die Gesellschaft wieder mehr Kapazitäten. Gather bezweifelt das: 'Ein Rückkommen halte ich eher für unwahrscheinlich.'/fu/DP/stb