WIESBADEN (dpa-AFX) - Der Kohlenstoffspezialist SGL Carbon will sich mit einer Wandelanleihe billig Geld ins Haus holen. Mit der Anleihe, die in bis zu 6,1 Millionen Aktien des Unternehmens getauscht werden kann, sollen inklusive Erhöhungsoption bis zu 280 Millionen Euro erlöst werden, wie SGL am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Das im MDax notierte Unternehmen legte zudem Eckdaten für das erste Quartal vor. Dabei stagnierte der operative Gewinn und die Entwicklung blieb insgesamt hinter den eigenen mittelfristigen Ansprüchen zurück. Vorstandschef Robert Koehler hatte allerdings bereits im März gesagt, dass er mit einem schwachen Geschäft zum Jahresauftakt rechnet.
Die Wandelanleihe habe eine Laufzeit von fünf Jahren und neun Monaten und soll mit 2,125 bis 2,875 Prozent pro Jahr verzinst werden. Die anfängliche Wandlungsprämie soll zwischen 30 und 35 Prozent liegen. Die genauen Konditionen sollen im Laufe des Tages festgezurrt werden. Je niedriger die Verzinsung und je höher die Wandlungsprämie dabei ausfällt, desto besser ist es für das Wiesbadener Unternehmen, an dem die Autobauer BMW (15,7 Prozent) und VW (8,2 Prozent) beteiligt sind.
OPERATIVER GEWINN STAGNIERT
Die Refinanzierung über Wandelanleihen ist günstiger als über Anleihen ohne Option auf den Erwerb von Anteilen. Dafür steigt gegebenenfalls die Zahl der Aktien. Es handelt sich also um eine Art mögliche Kapitalerhöhung mit zeitlicher Verzögerung. Bei SGL Group könnte die Aktienzahl um bis zu knapp neun Prozent steigen. Das Bezugsrecht der bestehenden Aktionäre ist bei der Ausgabe der Wandelanleihe ausgeschlossen. Den Erlös aus der Emission will SGL zur Finanzierung eines Zukaufs und für andere Unternehmenszwecke einsetzen.
In den ersten drei Monaten stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent auf 382 Millionen Euro - der operative Gewinn stagnierte bei 36 Millionen Euro. Damit fiel die operative Marge auf 9,5 (Vorjahr: 10,0) Prozent. Das Unternehmen hatte zuletzt für 2012 ein Umsatz- und EBIT-Plus in Aussicht gestellt. Dabei hatten die Wiesbadener bereits betont, dass dies vor allem von der konjunkturellen Entwicklung im zweiten Halbjahr abhängig sei und der Jahresauftakt schwächer ausfallen dürfte.
EXPERTE: ZAHLEN SCHWACH WIE ERWARTET
Mittelfristig will SGL den Umsatz um zehn Prozent pro Jahr steigern. Die Rendite soll ab 2013 mindestens zwölf Prozent betragen. Im vergangenen Jahr legte der Erlös um zwölf Prozent auf 1,54 Milliarden Euro zu, während das EBIT um ein Viertel auf 160 Millionen Euro kletterte.
Von Experten wurden die Nachrichten verhalten aufgenommen - das Kursminus fiel jedoch gerade angesichts der möglichen Ausgabe von neuen Aktien mit minus 1,35 Prozent vergleichsweise moderat aus. Für den DZ-Bank-Experten Dirk Schlamp ist es vor allem eine Überraschung, dass SGL erneut eine Wandelanleihe platziert. Die Zahlen fielen nach den bisher bereits pessimistischen Aussagen des Unternehmenschefs wie erwartet schwach aus./zb/nmu/wiz
Die Wandelanleihe habe eine Laufzeit von fünf Jahren und neun Monaten und soll mit 2,125 bis 2,875 Prozent pro Jahr verzinst werden. Die anfängliche Wandlungsprämie soll zwischen 30 und 35 Prozent liegen. Die genauen Konditionen sollen im Laufe des Tages festgezurrt werden. Je niedriger die Verzinsung und je höher die Wandlungsprämie dabei ausfällt, desto besser ist es für das Wiesbadener Unternehmen, an dem die Autobauer BMW
OPERATIVER GEWINN STAGNIERT
Die Refinanzierung über Wandelanleihen ist günstiger als über Anleihen ohne Option auf den Erwerb von Anteilen. Dafür steigt gegebenenfalls die Zahl der Aktien. Es handelt sich also um eine Art mögliche Kapitalerhöhung mit zeitlicher Verzögerung. Bei SGL Group könnte die Aktienzahl um bis zu knapp neun Prozent steigen. Das Bezugsrecht der bestehenden Aktionäre ist bei der Ausgabe der Wandelanleihe ausgeschlossen. Den Erlös aus der Emission will SGL zur Finanzierung eines Zukaufs und für andere Unternehmenszwecke einsetzen.
In den ersten drei Monaten stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent auf 382 Millionen Euro - der operative Gewinn stagnierte bei 36 Millionen Euro. Damit fiel die operative Marge auf 9,5 (Vorjahr: 10,0) Prozent. Das Unternehmen hatte zuletzt für 2012 ein Umsatz- und EBIT-Plus in Aussicht gestellt. Dabei hatten die Wiesbadener bereits betont, dass dies vor allem von der konjunkturellen Entwicklung im zweiten Halbjahr abhängig sei und der Jahresauftakt schwächer ausfallen dürfte.
EXPERTE: ZAHLEN SCHWACH WIE ERWARTET
Mittelfristig will SGL den Umsatz um zehn Prozent pro Jahr steigern. Die Rendite soll ab 2013 mindestens zwölf Prozent betragen. Im vergangenen Jahr legte der Erlös um zwölf Prozent auf 1,54 Milliarden Euro zu, während das EBIT um ein Viertel auf 160 Millionen Euro kletterte.
Von Experten wurden die Nachrichten verhalten aufgenommen - das Kursminus fiel jedoch gerade angesichts der möglichen Ausgabe von neuen Aktien mit minus 1,35 Prozent vergleichsweise moderat aus. Für den DZ-Bank-Experten Dirk Schlamp ist es vor allem eine Überraschung, dass SGL erneut eine Wandelanleihe platziert. Die Zahlen fielen nach den bisher bereits pessimistischen Aussagen des Unternehmenschefs wie erwartet schwach aus./zb/nmu/wiz