MÜNCHEN (dpa-AFX) - Sky Deutschland F:SKYD hat im zweiten Quartal erneut kräftig neue Kundschaft geworben. Die Zahl der Abonnenten wuchs zwischen April und Juni unter dem Strich um 82 000 auf nun gut 3,8 Millionen zahlende Nutzer. Das trieb auch den Umsatz des zum Medienreich von Rupert Murdoch gehörenden Bezahlsenders. Die Erlöse kletterten um 14 Prozent auf 428 Millionen Euro.
Zumindest vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) schaffte der seit Jahren defizitäre Sender auch wieder den Sprung in die schwarzen Zahlen: dort steht ein Ergebnis von 45 Millionen Euro, das fast um ein Viertel höher liegt als vor einem Jahr. Unter dem Strich reichte es aber wieder nicht: Dort steht ein Verlust von 2,5 Millionen Euro nach gut 1 Million im Vorjahr.
Wann auch unter dem Strich der Sprung in die schwarzen Zahlen klappen wird, wollte Konzernchef Brian Sullivan noch nicht verraten. Der Manager geht aber weiter davon aus, dass die Kundenzahl auch künftig weiter deutlich wachsen wird und damit auch die Einnahmen. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen soll ebenfalls kräftig zulegen.
Das zweite Quartal war für den Sender allerdings auch schon gleich das letztes des Geschäftsjahrs. Sky Deutschland stellte jüngst die Bilanzierung um, künftig ist nicht mehr das Kalenderjahr für den Konzern maßgeblich. Das Geschäftsjahr beginnt nun im Juli. Derzeit läuft also bereits das erste Quartal des neuen Jahres.
Für dieses Geschäftsjahr 2014/15 will Sky die Marke von 4 Millionen Kunden knacken, vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen soll der Gewinn zwischen 80 und 100 Millionen liegen. Rechnet man die vergangenen Quartale zum Geschäftsjahr 2013/14 zusammen, hätte zuvor rechnerisch ein Wert von 29 Millionen Euro in den Büchern gestanden.
Murdoch bündelt derzeit seine Bezahlsender in Europa. Sky Deutschland wandert dabei von einem Murdoch-Unternehmen in das andere - vom US-amerikanischen Film- und Fernsehkonzern 21st Century Fox (NYS:FOX) zum britischen Pay-TV-Sender BSkyB. Auch Sky Italia soll unter das Dach des britischen Konzerns kommen. Murdoch erhofft sich für das Pay-TV-Geschäft Wachstumsimpulse und Spareffekte.
BSkyB übernimmt auf jeden Fall den 57-prozentigen Anteil von Sky Deutschland, der aktuell bei 21st Century Fox liegt. Den übrigen Aktionären bietet BSkyB 6,75 Euro und damit nicht viel mehr als zuletzt am Markt bezahlt wurde. Den Briten reichen die 57 Prozent, um die Kontrolle auszuüben, und wollen daher nicht mehr Geld als nötig ausgeben - sie setzen daher darauf, dass nicht viele Anteilseigner ihre Anteile loswerden wollen.
Die meisten Analysten raten Anlegern auch, ihre Aktien nicht anzubieten. Sie trauen dem Unternehmen zu, dass es unter dem neuen Dach stark wächst und dabei auch unter dem Strich profitabel wird. Davon ist Sky Deutschland trotz Fortschritte allerdings noch weit entfernt. Die Quartalszahlen spielten am Markt kaum eine Rolle. Die Aktie stand mit einem leichten Abschlag bei 6,737 Euro und damit etwas weniger als BSkyB zahlt.b