NIESTETAL/FRANKFURT (dpa-AFX) - Hohe Fixkosten und Verluste in China haben den angeschlagenen Solartechnikhersteller SMA Solar (XETRA:S92G) tiefer in die Krise rutschen lassen. Der TecDax (TecDAX)-Konzern hat bereits ein hartes Sparprogramm angekündigt: Bis Mitte 2015 sollen knapp 1600 der weltweit etwa 4700 Arbeitsplätze gestrichen werden - voraussichtlich aber ohne betriebsbedingte Kündigungen, wie das Unternehmen aus dem nordhessischen Niestetal bei Kassel am Donnerstag bekannt gab.
Wegen hoher Fixkosten habe SMA Solar 2014 nicht schnell genug auf einen weiteren Nachfragerückgang in Europa und den höheren Preisdruck reagieren können, sagte Vorstandssprecher Pierre-Pascal Urbon bei der Vorstellung des Geschäftsberichts in Frankfurt. Zudem hätten Verluste der chinesischen Tochter Zeversolar sowie hohe Einmaleffekte, darunter rund 50 Millionen Euro Rückstellungen für Abfindungen aus dem Personalabbau, das Ergebnis belastet.
"Mit der Rückkehr zur Profitabilität rechnen wir im Jahr 2016", sagte Urbon. Dies sei das oberste Ziel. Mit dem Personalabbau und technischen Innovationen seien "die Weichen gestellt, um dieses Ziel zu erreichen", betonte er. Auch das Geschäft im ersten Quartal 2015 zeige ein "positives Momentum".
2014 stand unter dem Strich ein Fehlbetrag von 179 Millionen Euro nach minus 67 Millionen Euro im Jahr 2013. Die Erlöse des Unternehmens sackten um knapp 14 Prozent auf 805,4 Millionen Euro ab. An der Börse gab der Kurs zwischenzeitlich um mehr als sechs Prozent nach. An der im Januar veröffentlichten Prognose für dieses Jahr hielt SMA Solar fest: Bei Umsätzen von 730 bis 770 Millionen Euro wird ein operativer Verlust (EBIT) von 30 bis 60 Millionen Euro erwartet.
SMA Solar ist nach eigenen Angaben mit 20 Prozent Marktanteil Weltmarktführer bei Photovoltaik-Wechselrichtern. Diese wandeln Gleichstrom in Wechselstrom und sind eine zentrale Komponente einer Solaranlage.