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ROUNDUP: S&P erwartet erneut weniger Überschüsse für Lebensversicherungskunden

Veröffentlicht am 26.11.2013, 15:14
FRANKFURT (dpa-AFX) - Anleger mit Lebensversicherungen müssen sich nach Einschätzung der Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) auch 2014 auf sinkende Überschüsse einstellen. 'Wir gehen davon aus, dass die Gewinnbeteiligung weiter reduziert wird', sagte S&P-Analyst Christian Badorff am Dienstag in Frankfurt. In der Schaden- und Unfallversicherung, zu der die Haftpflicht- und Hausratversicherung ebenso zählen wie die Gebäude- und Kfz-Versicherung, müssten sich Verbraucher zudem auf steigende Prämien einstellen.

Flut, Hagel und Sturm hatten vor allem an Gebäuden und Autos in diesem Jahr milliardenschwere Schäden angerichtet. Daher dürften die Beitragseinnahmen der gesamten Schaden- und Unfallversicherung bei manchen Unternehmen in diesem Jahr nicht ausreichen, um die Ausgaben für Schäden, Verwaltung und Vertrieb zu decken, schätzen die Ratingexperten. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote dürfte bei diesen Versicherern damit über der kritischen 100-Prozent-Marke liegen, sagte S&P-Analyst Ralf Bender.

Allerdings haben die Versicherer schon 2013 bei Kunden höhere Prämien durchgesetzt. Für 2014 erwartet Bender weitere Steigerungen. Im harten Wettbewerb um die Kunden hatten die Unternehmen in der Gebäude- und der Kfz-Versicherung über viele Jahre hinweg geringere Prämien verlangt, als zur Deckung der Kosten von Schäden, Verwaltung, und Vertrieb notwendig gewesen wäre. Das Minus können sie wegen der extremen Niedrigzinsen allerdings immer weniger durch Kapitalerträge ausgleichen.

Die erwarteten Prämienerhöhungen dürften den Schaden- und Unfallversicherern nach Ansicht von S&P in den kommenden Jahren höhere Gewinne bescheren. Zudem sei dieser Bereich der Branche weiterhin gut kapitalisiert. In Versicherungskonzernen federe die Schaden- und Unfallversicherung die Schwäche im Lebensversicherungsgeschäft ab.

Ob die Kürzung der Überschussbeteiligung bei Lebensversicherungen für das kommende Jahr genauso heftig ausfällt wie für 2013, ist nach Auffassung von S&P-Analyst Badorff noch unklar. Für dieses Jahr hatten die meisten Lebensversicherer die Gewinnbeteiligung deutlich zusammengestrichen. Die laufende Verzinsung aus Garantiezins und laufendem Überschuss fiel deutlich unter die Marke von vier Prozent und bewegt sich nun in Richtung drei Prozent.

Die niedrigen Zinsen an den Finanzmärkten machen es den Assekuranzen immer schwerer, die einst in Aussicht gestellten Überschüsse für ihre Kunden zu erwirtschaften. Der Niedrigzins bleibe der wesentliche Risikofaktor für deutsche Lebensversicherer, urteilte S&P.

Lebensversicherer investieren ihr Geld vor allem in festverzinsliche Wertpapiere. Etwa 90 Prozent der Kapitalanlagen entfallen auf Pfandbriefe, Staatsanleihen, Unternehmensdarlehen oder andere Rentenpapiere. Seit der Euro-Schuldenkrise werfen als sicher geltende Papiere - wie beispielsweise Bundesanleihen - kaum noch etwas ab.

Am Montag hatte der Versicherer Alte Leipziger allerdings überraschend bekanntgegeben, dass er die Überschussbeteiligung für seine Kunden 2014 konstant hält. In den kommenden Wochen werden auch die übrigen der gut 90 Lebensversicherer die Überschussbeteiligung für das kommende Jahr veröffentlichen./stw/mar/zb

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