BRÜSSEL (dpa-AFX) - Der europäische Automarkt hat im März dank kräftiger Steigerungen in Spanien und Italien einen Gang höher geschaltet. Der Absatz in der Europäischen Union sei um 10,6 Prozent zum entsprechenden Vorjahreszeitraum auf gut 1,6 Millionen Fahrzeuge gestiegen, teilte der Branchenverband Acea am Donnerstag mit. Damit stieg der Absatz den 19. Monat in Folge.
"Die Konjunkturerholung gewinnt dank billigem Öl und schwachem Euro an Fahrt, die Arbeitslosigkeit sinkt, die Kauflaune kehrt zurück", sagte Peter Fuß, Autoexperte bei der Wirtschaftsberatung Ernst & Young. "Westeuropa hat nun endgültig den Krisenmodus verlassen."
Nach wie liege Absatz aber in vielen EU-Ländern noch weit unter dem Niveau vor der Finanzkrise. Im bisherigen Jahresverlauf seien EU-weit knapp 600 000 Pkw weniger verkauft worden als im Vorkrisenjahr 2007, wie Fuß vorrechnete. Nur Großbritannien und Deutschland lägen inzwischen über dem Niveau der Vorkrisenjahre.
In allen größeren Märkten wurden zuletzt mehr Autos losgeschlagen. In Spanien sprangen die Neuzulassungen um 40,5 Prozent nach oben, Italien verzeichnete ein Plus von 15,1 Prozent. Unterdurchschnittlich fiel das Plus in Frankreich (+9,3%), Deutschland (+9,0%) und Großbritannien (+6,0%) aus. Weniger positiv zeigt sich das Bild in den osteuropäischen Ländern. In Polen gingen die Verkäufe um sechs Prozent zurück.
Unter den deutschen Herstellern strahlte Daimler (XETRA:DAIGn) am hellsten, der die Verkäufe um 18,9 Prozent steigerte. BMW (XETRA:BMWG) verkaufte immerhin noch 10,6 Prozent mehr Fahrzeuge. Volkswagen (XETRA:VOW3) legte um 10,0 Prozent zu. Dabei zeigten die einzelnen Marken eine deutlich unterschiedliche Entwicklung: Porsche (XETRA:PSHG_p) (+54,0%) und Seat (+13,2%) steigerten den Absatz überdurchschnittlich, Audi (XETRA:NSUG) (+6,8%) und Skoda (+5,3%) hinkten hingegen hinterher. Die Marke Volkswagen selbst legte um 11,4 Prozent zu.
Nach der Analyse der Wirtschaftsberatung Ernst & Young haben die deutschen Autobauer damit ihre Marktanteile weiter ausgebaut. Volkswagen, BMW und Daimler konnten stärker zulegen als der Gesamtmarkt. Ihr Marktanteil stieg den Berechnungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 35,3 auf 36 Prozent.