SALZGITTER (dpa-AFX) - Deutschlands zweitgrößter Stahlhersteller Salzgitter ist zum Jahresstart noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Abermals konnte sich das Unternehmen der anhaltenden Strukturkrise in der Branche nicht entziehen. Damit steigt der Druck auf die Sparbemühungen des Konzerns mit seiner 25.400 Menschen großen Gesamtbelegschaft. Der Konkurrent und Branchenprimus hierzulande, ThyssenKrupp , will schon Tausende Stellen streichen. Eines der größten Sorgenkinder bei Salzgitter ist das Trägerwerk in Peine.
Von Januar bis Ende März stehen bei Salzgitter unterm Strich 16,6 Millionen Euro Minus, wie der Konzern am Mittwoch im Zwischenbericht mitteilte. Der zusätzliche Verlust im ersten Quartal des laufenden Jahres liegt damit bei rund sieben Prozent. Für das gesamte Jahr 2012 gab es damals 100 Millionen Euro Fehlbetrag. In den Vorjahren 2010 und 2011 hatte der Konzern noch schwarze Zahlen geschrieben.
Die Aktie lag am Morgen gegen den Trend im Minus, zuletzt verlor sie 0,8 Prozent auf 31,79 Euro. Ein Händler sprach von einem verhaltenen Start ins Jahr.
In der Quartalsbilanz von Salzgitter hieß es: 'Die Belebung der Stahlnachfrage zu Jahresbeginn erwies sich als nicht nachhaltig; die erneut einsetzende Schwäche der Absatzpreise konnte von der zögerlich verlaufenden Ermäßigung der Rohstoffkosten nicht kompensiert werden.'
Zwar minderte Salzgitter mit einem Vorsteuerergebnis von minus 34 Millionen Euro die Verluste im Kerngeschäftsfeld Stahl - vor einem Jahr standen dort noch 52 Millionen Euro Minus. Diese Tendenz sei aber nicht nachhaltig, heißt es im Zwischenbericht. Denn das zu Jahresanfang leicht bessere Auftrags- und Umsatzniveau resultiere vor allem daraus, dass die zum Jahresende aggressiv geleerten Lager nun wieder aufgefüllt wurden. 'Von den meisten Stahlverarbeitern kamen hingegen kaum Impulse. So ging die Produktion im Automobil- wie auch im Maschinenbau im ersten Quartal zurück; die Bauwirtschaft litt unter dem langen Winter', klagte Salzgitter im Segmentbericht Stahl. Der Quartalsumsatz sank um gut sechs Prozent auf 2,4 Milliarden Euro.
Vergangene Woche kassierte der Konzern mit seiner gut 23.000 Mitarbeiter großen Stammbelegschaft bereits die Jahresprognose ein. Die Manager rechnen für 2013 - nach dem heiklen Start und trüberen Aussichten - anstatt mit einem kleinen Vorsteuergewinn mit einem Vorsteuerverlust im mittleren zweistelligen Millionenbereich.
Mehrmals weist der Zwischenbericht auf Probleme der Peiner Träger GmbH hin. Dort arbeiten laut früheren Angaben 1.100 Mitarbeiter und mehrere hundert Leiharbeiter. Salzgitter kündigte an, die Inhalte des Sparprogramms 'Salzgitter AG 2015' bis zur Jahresmitte festzulegen. 'Damit hat sich der Konzern die Aufgabe gestellt, die (...) Prozess- und Aufbauorganisation des Salzgitter-Konzerns umfassend auf den Prüfstand zu stellen und - wo nötig - anzupassen', lautet der Plan.
Parallelen gibt es beim angeschlagenen Konkurrenten ThyssenKrupp, der am Mittwoch mitteilte, sein Sparprogramm zu verschärfen und 3.000 Jobs in der Verwaltung zu streichen - davon rund 1.500 in Deutschland.
In Salzgitters Ausblick heißt es, dass auf Europas Stahlmarkt kein Ende der 'schwerwiegenden Strukturkrise' in Sicht sei. Insbesondere Hersteller aus Südeuropa hätten oft Überkapazitäten in einem 'eklatanten Missverhältnis zur europäischen Nachfrage'. Das verderbe die Preise. Hohe Rohstoff- und Energiekosten täten ihr Übriges./loh/DP/kja
Von Januar bis Ende März stehen bei Salzgitter unterm Strich 16,6 Millionen Euro Minus, wie der Konzern am Mittwoch im Zwischenbericht mitteilte. Der zusätzliche Verlust im ersten Quartal des laufenden Jahres liegt damit bei rund sieben Prozent. Für das gesamte Jahr 2012 gab es damals 100 Millionen Euro Fehlbetrag. In den Vorjahren 2010 und 2011 hatte der Konzern noch schwarze Zahlen geschrieben.
Die Aktie lag am Morgen gegen den Trend im Minus, zuletzt verlor sie 0,8 Prozent auf 31,79 Euro. Ein Händler sprach von einem verhaltenen Start ins Jahr.
In der Quartalsbilanz von Salzgitter hieß es: 'Die Belebung der Stahlnachfrage zu Jahresbeginn erwies sich als nicht nachhaltig; die erneut einsetzende Schwäche der Absatzpreise konnte von der zögerlich verlaufenden Ermäßigung der Rohstoffkosten nicht kompensiert werden.'
Zwar minderte Salzgitter mit einem Vorsteuerergebnis von minus 34 Millionen Euro die Verluste im Kerngeschäftsfeld Stahl - vor einem Jahr standen dort noch 52 Millionen Euro Minus. Diese Tendenz sei aber nicht nachhaltig, heißt es im Zwischenbericht. Denn das zu Jahresanfang leicht bessere Auftrags- und Umsatzniveau resultiere vor allem daraus, dass die zum Jahresende aggressiv geleerten Lager nun wieder aufgefüllt wurden. 'Von den meisten Stahlverarbeitern kamen hingegen kaum Impulse. So ging die Produktion im Automobil- wie auch im Maschinenbau im ersten Quartal zurück; die Bauwirtschaft litt unter dem langen Winter', klagte Salzgitter im Segmentbericht Stahl. Der Quartalsumsatz sank um gut sechs Prozent auf 2,4 Milliarden Euro.
Vergangene Woche kassierte der Konzern mit seiner gut 23.000 Mitarbeiter großen Stammbelegschaft bereits die Jahresprognose ein. Die Manager rechnen für 2013 - nach dem heiklen Start und trüberen Aussichten - anstatt mit einem kleinen Vorsteuergewinn mit einem Vorsteuerverlust im mittleren zweistelligen Millionenbereich.
Mehrmals weist der Zwischenbericht auf Probleme der Peiner Träger GmbH hin. Dort arbeiten laut früheren Angaben 1.100 Mitarbeiter und mehrere hundert Leiharbeiter. Salzgitter kündigte an, die Inhalte des Sparprogramms 'Salzgitter AG
Parallelen gibt es beim angeschlagenen Konkurrenten ThyssenKrupp, der am Mittwoch mitteilte, sein Sparprogramm zu verschärfen und 3.000 Jobs in der Verwaltung zu streichen - davon rund 1.500 in Deutschland.
In Salzgitters Ausblick heißt es, dass auf Europas Stahlmarkt kein Ende der 'schwerwiegenden Strukturkrise' in Sicht sei. Insbesondere Hersteller aus Südeuropa hätten oft Überkapazitäten in einem 'eklatanten Missverhältnis zur europäischen Nachfrage'. Das verderbe die Preise. Hohe Rohstoff- und Energiekosten täten ihr Übriges./loh/DP/kja