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ROUNDUP: Südwestmetall-Chef warnt vor Abwanderung wegen Arbeitsmarktplänen

Veröffentlicht am 18.12.2013, 07:13
DETTINGEN/ERMS/STUTTGART (dpa-AFX) - Südwestmetall-Chef Stefan Wolf warnt angesichts der Pläne der großen Koalition unter anderem zu Leiharbeit und Mindestlohn vor der Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland. 'Wenn die Flexibilität am Arbeitsmarkt weiter eingeschränkt wird, wird es eine schleichende Abwanderung geben', sagte Wolf der Nachrichtenagentur dpa. In dem Falle brauche es mehr Spielraum beim Kündigungsschutz.

'Die von der Politik beeinflussbaren Dinge sind Energiekosten und Personalzukosten', sagte Wolf. Diese Möglichkeiten müssten genutzt werden, um die Firmen in Deutschland zu halten.

Schon jetzt investierten viele Firmen wegen der gestiegenen Energiekosten nicht mehr in Deutschland, sagte der Südwestmetall-Chef, der den Autozulieferer ElringKlinger als Vorstandsvorsitzender führt. 'Die Strompreise sind einfach zu hoch.' Zwar seien die Investitionen im Maschinenbau und im Autobau in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Jedoch: 'In den letzten fünf Jahren hat kein Fahrzeughersteller ein Werk in Deutschland gebaut', sagte Wolf.

Die Einschränkung der Flexibilität am Arbeitsmarkt könnte nach Einschätzung von Wolf schon im kommenden Jahr Auswirkungen haben. 'Ich glaube, dass schon 2014 weniger eingestellt wird', sagte er.

In der Krise hätten die Flexibilisierungsinstrumente wie Leiharbeit den Firmen geholfen, die Stammbelegschaft zu halten. 'Das jetzt zu verändern, halte ich für äußerst problematisch', sagte Wolf. Die große Koalition will gesetzlich regeln, dass Leiharbeiter nach 18 Monaten übernommen werden und nach neun Monaten den gleichen Lohn wie Festangestellte erhalten.

Die in jüngster Zeit wegen des Vorwufs des Lohndumpings in die Kritik geratenen Werkverträge verteidigte Wolf als Instrument der Arbeitsteilung und Flexibilisierung. Mindeststandards für Werkverträge seien sinnvoll, sagte Wolf. 'Aber die Regeln, wie sie bei Daimler eingeführt wurden, passen nicht automatisch für alle Unternehmen', sagte der Südwestmetall-Chef. 'Ich bin der Meinung, dass man jeden Fall einzeln anschauen muss.'

Laut der Gewerkschaft IG Metall stehen den 763 000 Stammbeschäftigten der Autoindustrie inzwischen beispielsweise 100 000 Leiharbeiter und 250 000 Werkverträgler gegenüber. Die Gewerkschaft vermutet hinter den Konstruktionen eine Strategie zum Unterlaufen der bestehenden Tarifstruktur.

Der Mindestlohn von 8,50 Euro könnte sogar eine Verfassungsklage nach sich ziehen. 'Man muss aber sehen, wie das Gesetz am Ende ausgestaltet ist', so der Südwestmetall-Chef. 'In der Metall- und Elektroindustrie haben wir einen Einstiegslohn von nahezu 14 Euro, das tangiert uns nicht direkt.'/ang/DP/stk

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