HOLZMINDEN (dpa-AFX) - Der Aromen- und Duftstoffhersteller Symrise (XETRA:SY1G) hat dank einer starken Nachfrage in Lateinamerika und einem milliardenschweren Zukauf ein Rekordjahr hinter sich. Auch für 2015 zeigte sich Konzernchef Heinz-Jürgen Bertram bei der Bilanzvorlage am Dienstag zuversichtlich. Symrise werde erneut schneller als der Markt für Aromen und Duftstoffe wachsen. Die Profitabilität soll dabei gemessen an der operativen Marge (Ebitda:Marge) mit rund 20 Prozent hoch bleiben. Auch die langfristigen Ziele bis 2020 hätten "vollen Bestand".
Symrise sei strategisch und finanziell bestens aufgestellt, sagte Bertram. Bis 2020 strebt er für den Konzern im Schnitt weiterhin ein Umsatzwachstum von jährlich 5 bis 7 Prozent und eine operative Rendite von 19 bis 22 Prozent an. Das abgelaufene Jahr bezeichnete er als "rundum erfolgreich". Der MDax (MDAX)-Konzern habe von einer "guten Nachfragedynamik" in allen Regionen und in beiden Geschäftsbereichen sowie einer besonders starken Entwicklung im Schlussquartal profitiert.
Im vergangenen Jahr legte der Umsatz insgesamt um 15,8 Prozent auf den Rekordwert von 2,12 Milliarden Euro zu. Bei konstanten Wechselkursen hätte das Wachstum sogar 18,3 Prozent betragen. Auch der knapp 1,3 Milliarden Euro schwere Kauf der Diana-Gruppe und der damit verbundene Einstieg ins Geschäft mit Tiernahrung wirkte sich positiv aus.
Die stark wachsende Nachfrage hat laut Symrise zu einer hohen Auslastung geführt. Das habe maßgeblich zur weiteren Steigerung der Profitabilität beigetragen. Auch die Sparmaßnahmen wirkten positiv, während die Integration des Aroma-Herstellers Diana zunächst auch Geld kostete. Insgesamt kletterte der Gewinn um 7,4 Prozent auf 185 Millionen Euro. Die Ebitda-Marge erhöhte sich auf 20,6 (Vorjahr 20,4) Prozent. Den Aktionären winkt eine auf 75 (70) Cent je Aktie erhöhte Dividende. Mit seinen Kennzahlen erfüllte der Konzern die eigenen Ziele und auch die Erwartungen der Analysten.
Am Finanzmarkt war die Reaktion dennoch eher verhalten. Die Aktien standen vorbörslich leicht unter Druck. Händler zeigten sich in ersten Reaktionen von der Dividende und dem Ausblick auf 2015 etwas enttäuscht. Am Markt sei bisher mit einer etwas höheren Profitabilität gerechnet worden. DZ-Bank-Analyst Thomas Maul sprach dennoch insgesamt von guten Nachrichten. Am Freitag hatte der angekündigte Abgang von Finanzchef Bernd Hirsch zum Jahresende 2015 die Aktien bereits belastet.
Symrise stellt mit 8160 Mitarbeitern Duft- und Geschmacksstoffe her. Die zwei Bereiche sind annähernd gleich groß. Die Holzmindener sind nach eigenen Angaben gemessen am Umsatz weltweit die Nummer drei nach den Schweizerischen Konzernen Givaudan (FSE:GIN) (VTX:GIVN) und Firmenich. Den US-Hersteller International Flavors & Fragrances (IFF) haben sie demnach hinter sich gelassen. Symrise beliefert weltweit Parfum-, Kosmetik-, Lebensmittel- und Getränkehersteller sowie Tiernahrungsmittelproduzenten.